Yahoo lagert VoIP-Dienste an Jajah aus

Der VoIP-Provider Jajah übernimmt technische Abwicklung, Abrechnung und Support für die Premiumsprachdienste des Yahoo Instant Messenger.

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Der US-Internetkonzern Yahoo lässt die Premium-Sprachdienste seines Instant Messengers (IM) künftig von Jajah ausführen. Das auf VoIP-Services spezialisierte Unternehmen wird Verbindungen in Fest- und Mobilfunknetze abwickeln sowie Abrechnung und Support übernehmen. In 200 Ländern steht der Jajah-Dienst nach Unternehmensangaben bereit. Yahoo hatte den inzwischen über 90 Millionen Nutzern des Instant Messengers vor rund drei Jahren einen internen VoIP-Dienst spendiert. Im Jahr 2006 wurde das Angebot auf Verbindungen in Telefonnetze erweitert.

Mit der Auslagerung der Telefondienste führt Yahoo den Umbau des Konzerns und die Konzentration auf Kernbereiche fort. Das Unternehmen war über die Jahre zu einem schwer überschaubaren Konglomerat aus teilweise redundanten Diensten gewachsen. Der an die Spitze des Vorstands zurückgeholte Gründer Jerry Yang will Yahoo nun wieder auf Kurs bringen und für den Konkurrenzkampf mit Google rüsten. Derzeit muss sich Yang heftiger Avancen eines anderen Wettbewerbers erwehren: Microsoft will Yahoo schlucken. Ein Übernahmeangebot lehnte Yang ab; die Entscheidung über eine mögliche feindliche Übernahme wird von Microsoft dieser Tage erwartet.

Der VoIP-Provider Jajah wurde 2005 von zwei Österreichern gegründet und hat heute Niederlassungen im Silicon Valley und in Luxemburg. 2006 startete der Anbieter mit einem VoIP-Dienst zunächst für Privatkunden. Nach Aufbau der Marke und der Plattform erweiterte das Unternehmen sein Geschäftsmodell auf Geschäftskunden und Serviceproviding aus. Zu den Investoren des Anbieters zählen Intel Capital, Sequoia Capital und die Telekom-Tochter T-Online Venture Fund. (vbr)