Youtube schreibt Kanälen Werbeeinstellungen vor

Über das Youtube Studio werden Anzeigen gesteuert. Creator bekommen nun allerdings eingeschränkte Auswahlmöglichkeiten.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 38 Kommentare lesen

(Bild: MariaX/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.

Youtube vereinfacht die Optionen für Anzeigen im Youtube Studio. Das bedeutet allerdings auch, dass Creator weniger Möglichkeiten haben auszuwählen, wann Anzeigen rund um ihre Videos laufen. Laut Youtube können sie dadurch ihre Einnahmen optimieren. Und Zuschauer müssen gegebenenfalls weniger Werbung sehen. Umstellungen bei der Monetarisierung sind aber immer ein heikles Thema.

Bisher konnten Inhalteersteller entscheiden, ob Werbung vor oder nach einem Video gezeigt wird und ob diese nach wenigen Sekunden wegklickbar oder bis zum Ende anzuschauen ist. In den kommenden Monaten ändert sich das. Ab November gibt es weniger Auswahl für die Anzeigen bei neu hochgeladenen Videos. Creator können dann nur noch entscheiden, ob überhaupt Werbung zum Video geschaltet wird. Alles andere sei nur verwirrend für Neulinge im Monetarisierungsprogramm, aber auch alte Hasen, meint Youtube.

Schlussendlich wisse Youtube selbst eben auch am besten, wann welche Anzeige sinnvoll ist und sich lohnt, heißt es im Supportbeitrag bei Youtube. Das sorge dann auch für die Optimierung der Einnahmen. Außerdem sei damit ein positives Zuschauererlebnis gesichert. Tatsächlich dürften manche Creator versucht haben, möglichst viel Werbung in ihren Videos unterzubringen, um entsprechend viel Geld zu verdienen – zum Leidwesen des Zuschauers.

Anzeigen, die innerhalb eines Videos zu sehen sind, können von Creatorn weiterhin festgelegt werden. Es sei denn, man wählt selbst aus, dass die Werbepausen automatisch festgelegt werden. Neu ist, dass man zusätzlich zu den eigens festgelegten Unterbrechungen auswählen kann, dass Youtube automatische Anzeigen einfügt, wenn diese als sinnvoll erachtet werden.

Für Livestreams gibt es sogar neue Optionen, Werbung dazwischenzuschalten. Weil das für manche Youtuber ungewohnt sein könnte, bietet die Plattform einen 60 Sekunden Countdown, der vor einer Anzeige läuft, damit man sich besser darauf einstellen kann – also nicht mitten im Satz unterbrochen wird. Der Countdown lässt sich zudem verschieben, wenn doch mal ein Geistesblitz unbedingt noch zu Ende erzählt werden muss.

Die neue Regelung gilt nur für Videos, die auch neu hochgeladen werden. Alte Inhalte behalten die bis dahin festgelegten Werbe-Einstellungen. Es geht zudem nur um Videos im Langformat, nicht um Shorts. Ersteller von Kurzvideos können seit Anfang des Jahres ebenfalls über das Youtube-Partnerprogramm Geld verdienen.

Probleme gab es zuletzt, als Youtube Videos mit Schimpfwörtern aus dem Monetarisierungsprogramm herausnahm. Das betraf vor allem alte Inhalte. Creator rechneten mit den Einnahmen, die dann plötzlich einbrachen. Es gab großen Unmut, Youtube machte einen Rückzieher und ließ wieder mehr Fluchen zu.

(emw)