Zulassungsverfahren zur Auktion von Wimax-Frequenzen beginnt

Die Bundesnetzagentur nimmt ab heute Anträge auf Zulassung zur Versteigerung neuer Frequenzen für drahtlose Breitbandanbindungen an. Im Dezember will die Regulierungsbehörde die Frequenzen im Bereich zwischen 3400 und 3600 MHz zur Auktion bringen.

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Die Bundesnetzagentur nimmt ab heute Anträge auf Zulassung zur Versteigerung neuer Frequenzen für drahtlose Breitbandanbindungen an. Im Dezember will die Regulierungsbehörde Frequenzen im Bereich zwischen 3400 und 3600 MHz zur Auktion bringen, die zum Beispiel für die Einrichtung von Wimax-Netzen genutzt werden können.

Nach dem Wunsch der Behörde sollen die Frequenzen in erster Linie zur Versorgung mit Breitbandzugängen genutzt werden. "Wir haben jetzt die Chance, dass der Breitbandzugangsmarkt durch zusätzliche Angebote ergänzt wird und regionale und mittelständische Firmen dort tätig werden können, wo die Festnetzbreitbandzugänge unzureichend vorhanden sind", sagte der Präsident der Bundesnetzagentur, Matthias Kurth. Alternative funkgestützte Zugangstechnologien könnten einen maßgeblichen Beitrag zur besseren Breitbandpenetration in Deutschland leisten, führte der Chefregulierer aus.

Genau an diesem Punkt hatten Kritiker im Vorfeld des Verfahrens ihre Zweifel. Wer eine Lizenz für eine der eingeteilten Regionen ersteigert, muss sie auch nutzen und Infrastruktur aufbauen. Bis 2009 müssen 15 Prozent einer Region abgedeckt sein, bis 2011 dann 25 Prozent. Der Deutsche Städtetag hatte bemängelt, die ursprüngliche Einteilung in 16 Regionen sei zu großflächig. Interessenten wären damit in der Pflicht, ein viel zu großes Gebiet versorgen zu müssen. Das würde finanzstarke Großunternehmen bevorzugen, die unter Umständen kein Interesse daran hätten, auch dünner besiedelte Landstriche zu versorgen. Auch der Bundesverband Breitbandkommunikation (Breko) hatte gefordert, die Regionen nach den Landkreisgrenzen und damit deutlich kleiner einzuteilen.

Die Bundesnetzagentur hat nachgebessert und die Anzahl der Regionen auf 28 erhöht. Durch einen Neuzuschnitt der Freqenzpakete ist nun die Vergabe an bis zu vier Bewerber pro Region möglicht. Doch auch diese Änderungen sagen den Kritikern nicht zu. Die Vergaberichtlinien verhinderten immer noch, dass ländliche Regionen über Funk an das Breitbandnetz angeschlossen werden könnten, argumentiert der Breko. "Beim dem überdimensionierten Gebietszuschnitt ist zu erwarten, dass viele Unternehmen ihre ursprünglich angekündigte Bewerbung zurückziehen werden", erwartet Breko-Gechäftsführer Rainer Lüddemann. "Die Vergabebedingungen wurden so flexibel wie möglich gestaltet", hält Kurth entgegen, "die Vergabe der Frequenzen trägt zu Innovationen sowie wirksamen Wettbewerb bei".

Die Unternehmen können bis zum 8. November 2006 Anträge auf Zulassung zur Versteigerung stellen. Die Regulierungsbehörde hatte angesichts des großen Interesses an den Frequenzen vom ursprünglich geplanten Vergabeverfahren Abstand genommen und die Versteigerung der Frequenzen angekündigt. (vbr)