eco: Internetfirmen ethisch genug, mehr Regulierung nicht nötig
Der Verband der Internet-Provider möchte im Dialog mit der Politik eine Ethik für die digitale Welt entwickeln. Neue Gesetze sollen vermieden werden.
Mit einem Ethik-Kompendium möchte der Verband der Internet-Provider eco in einen Dialog mit der Politik treten und ethische Regeln für das Verhalten im Internet festlegen, für die nicht unbedingt neue Gesetze notwendig sind. Das Kompendium selbst fasst die von der Initiative D21 veranstaltete Tagung Gesellschaftlicher Dialog Ethik & Digitalisierung zusammen, ergänzt um Meinungsumfragen und Expertenmeinungen.
Gegen neue Regulierung
Nach Ansicht des eco haben zahlreiche Internetfirmen bewiesen, dass sie selbst auf die Einhaltung von ethischen Normen achten und ohne Eingriffe der Politik und der Gesetzgebung auskommen. Als Beispiel für eine solche Selbstregulierung wird die eco-Beschwerdestelle zur Bekämpfung unerwünschter und illegaler Internetinhalte genannt, deren Arbeit das Kompendium schildert.
Ein weiteres Beispiel für die Selbstregulierung sei die Certified Senders Alliance. Als zentrale Bedingung für die Entwicklung der Ethik in der digitalen Welt nennt der eco den Schulunterricht. Wenn dort das "Verständnis von Funktions- und Wirkungsweisen der neuen digitalen Technologien" gelehrt wird, verschwinden die Ängste, werden die Schüler zu ethischem Verhalten erzogen und gestalten selbst die digitale Teilhabe.
Dementsprechend hält der eco fest, dass das Internet kein rechts- und ethikfreier Raum ist: "Wir brauchen keine Flut neuer rechtlicher Rahmenbedingungen und Regulierungen, sondern müssen unsere bestehende Rechtskultur einfach auf die neuen Technologien anpassen und anwenden,“ erläutert eco-Vorstandvorsitzender Oliver J. Süme den Ansatz des Kompendiums. (mho)