iCloud Private Relay in Safari über Stunden ausgefallen – keine Info von Apple

Seit dem frühen Mittwochbend gab es Berichte über ein Problem mit Apples IP-Verschleierungsdienst. In der Nacht wurde der Fehler behoben. Kommunikation? Null.

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Einstellungsmenü zu iCloud Private Relay

Einstellungsmenü zu iCloud Private Relay: Es half nur abschalten.

(Bild: Apple / Mac & i)

Update
Lesezeit: 3 Min.

Abonnenten von Apples Cloud-Paket iCloud+ erhalten Zugriff auf eine nützliche Funktion: Sie dürfen den Pseudo-VPN-Dienst iCloud Private Relay fürs Apps und im Browser Safari auf iPhone, iPad und Mac nutzen. Damit wird der Datenverkehr über zwei Hops geleitet, damit Server nicht einsehen können, welche IP-Adresse der Nutzer hat – auch Apple selbst soll dies nicht können. Das Problem: Wenn iCloud Private Relay ausfällt, kann man nicht mehr surfen und auch Apps nicht mehr nutzen. Genau das geschah am frühen Mittwochabend und dauerte über mehrere Stunden an.

Betroffen gewesen zu sein scheint allerdings nur ein Teil der iCloud+-Kunden – und das auch nicht auf allen Plattformen. Doch die Betroffenen waren entnervt, wie sich etwa bei IsDown und X nachlesen ließ, auch in der Mac & i-Redaktion war ein Rechner betroffen. Apple selbst machte keinerlei Angaben zu dem Problem und zeigte auf seiner System-Status-Website fröhlich "All Systems Go" – und tut dies auch noch im Rückblick. Die direkten Auswirkungen des Problems zeigten sich insbesondere im Browser Safari auf dem Mac (wo andere Browser wie Chrome oder Firefox von iCloud Private Relay nicht abgedeckt werden) sowie in Apple Mail.

Unter Safari war der Aufruf von Websites nicht mehr möglich. Es erschien nach dem Versuch, eine Website aufzurufen, die Meldung, dass iCloud Private Relay nicht zu erreichen sei. Der Fehler war alles andere als informativ: "The operation couldn't be completed. No such file or directory" (NSPOSIXErrorDomain:2)" Einen Hinweis, was zu tun ist, gab es nicht. Es half nämlich nur, iCloud Private Relay im iCloud-Menü in den Systemeinstellungen abzudrehen. Besonders nervig: Safari verliert bei obigem Fehler auch gleich die eingegebene URL. Startet man Safari einfach neu, verliert man so gegebenenfalls auch das aktuelle Tab.

Da es iCloud Private Relay wie erwähnt auch auf iPhone und iPad gibt, kamen auch Meldungen von diesen Plattformen. "Warum geht Safari nicht?", hieß es etwa auf X. Manche teilten mit, sie könnten YouTube nicht erreichen, was jedoch nur eine Konsequenz des ausgefallenen Pseudo-VPNs war. Auf iPhone und iPad ist der Ausfall sogar potenziell noch schlimmer, da mit aktivem iCloud Private Relay der App-Traffic darüber geleitet wird, wenn Anwendungen unverschlüsselten Datenverkehr nutzen (was sie allerdings sowieso nicht tun sollten). Es kamen jedoch kaum Berichte von App-Ausfällen, sodass es naheliegt, dass das Problem zwischen Safari und Apples Servern lag. In Apple Mail – auf allen Plattformen – gab es Probleme, Inhalte in Mails nachzuladen. Auch dessen Traffic wird auf Wunsch über iCloud Private Relay umgeleitet.

Am Donnerstagmorgen hatte sich das Problem wieder gegeben: Safari öffnete wie gewohnt Websites und der Fehler trat nicht mehr auf. Dass man auch wirklich über iCloud Private Relay surft, lässt sich über IP-Prüfdienste nachvollziehen, die Apples Netzwerk erkennen können. Der Dienst ermöglicht es auch, festzulegen, ob die eigene Stadt oder nur das eigene Land übermittelt wird.

Update

iCloud Private Relay schützt App-Traffic auf iPhone und iPad nur dann, wenn dieser unverschlüsselt erfolgt. Das dürfte auch einer der Gründe sein, warum es wenige Berichte über Probleme mit Apps gab, als der Dienst nicht verfügbar war. DNS-Anfragen werden immer verschlüsselt. Wir haben die Stelle korrigiert.

Update

iCloud Private Relay sorgt auch am Donnerstagabend nochmals für Ärger. Auf Macs schaltet sich der Dienst unwillkürlich ab und wieder an, was von einer entsprechenden Benachrichtigung begleitet wird. Darin heißt es, das Angebot sei "derzeit" nicht verfügbar und werde später wieder reaktiviert. Allerdings geschieht dies bereits nach einigen Minuten, was die Rechnernutzung stört. Nutzer hatten diesen "Wackelkontakt" bereits vereinzelt am Mittwochabend gemeldet. Apples System-Status-Website erweist sich weiterhin als nutzlos, dort fehlt jeder Hinweis.

Update

Seit mehreren Stunden ist iCloud Private Relay erneut komplett ausgefallen. Auch iPhones sind betroffen. Nutzer, die Safari auf iPhone, iPad oder Mac nicht mehr verwenden können, sollten in den Systemeinstellungen unter iCloud (eigenes Icon anklicken) die Funktion abschalten. Dies kann man auch nur bis zum kommenden Tag tun.

Update

Apple hat inzwischen, Tage nach den ersten Meldungen zum iCloud-Private-Relay-Ausfall, einen Hinweis auf seine System-Status-Website gepostet. Dort heißt es lapidar, der Dienst sei "langsam oder nicht verfügbar", betroffen davon seien "einige" Nutzer.

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(bsc)