o.tel.o will mit großen Plänen aus den roten Zahlen

Das Kölner Telekommunikationsunternehmen o.tel.o hat die Schallmauer von einer Millionen privater Telefonkunden durchbrochen.

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  • Michael Herfort

Das Kölner Telekommunikationsunternehmen o.tel.o hat die Schallmauer von einer Millionen privater Telefonkunden durchbrochen, sagte Firmensprecher Christian Ehrentraut am heutigen Freitag auf einer Pressekonferenz. 250.000 neue Kunden konnten allein in den letzten sechs Monaten hinzugewonnen werden. An Werktagen würden bis zu 21 Millionen abrechenbare Minuten über das Netz des Kölner Anbieters abgewickelt. Mit einem Umsatz von 240 Millionen Euro liege man damit voll im Plan, betonte Ehrentraut. Über das Nettoergebnis gab er zwar keine Auskunft; o.tel.o schreibt aber nach wie vor rote Zahlen. Die gesamte Arcor-Gruppe möchte aber im nächsten Jahr die Gewinnzone erreichen. Seit der Übernahme durch Mannesmann Arcor im April 1999 konzentriere man sich ausschließlich auf Privatkunden und kleinere Unternehmen. Ehrmanntraut sieht die Basis für den Erfolg in Telekommunikationsangeboten für den Massenmarkt aus einer Hand.

Derzeit bietet o.tel.o in 10 Städten ISDN-Ortsanschlüsse an. Die Zahl soll bis zum Ende des Jahres auf rund 100 deutsche Städte gesteigert werden. Ab Herbst sollen Kunden von o.tel.o für Festnetz und Mobilfunk nur noch eine Rechnung erhalten, kündigte o.tel.o Vertriebschef Siegfried Römer an. o.tel.o werde dann als Service-Provider für D2 fungieren. Auch in den Bereichen Internet und Mobilfunk will o.tel.o sein Angebot erweitern. Dazu sollen unter anderem registrierte Internetzugänge, Internet by Call und Unified Messaging Services gehören. Durch die neu hinzugewonnenen Kooperationspartner amway und des Berliner Energieversorgers Ares verspricht sich o.tel.o weitere Impulse: amway soll künftig Angebote von o.tel.o an seine 100.000 selbständigen gewerbetreibende Kunden verkaufen. Über Ares sollen o.tel.o-Kunden künftig auch Strom bekommen können. Im Gegenzug vertreibt Ares dann o.tel.o-Produkte.

Als "Dank für den Erfolg" will das Unternehmen seine Preselect- und ISDN-Kunden morgen bundesweite Ferngespräche für einen Pfennig pro Minute führen lassen. Eine Entscheidung des Eigentümers Vodafone über einen Börsengang von Arcor soll in den nächsten Wochen fallen. Die zum Vodafone-Konzern gehörende Mannesmann AG hatte vor wenigen Tagen angekündigt, 49 Prozent des Kapitals der italienischen Festnetzgesellschaft Infostrada dieses Jahr an die Börse zu bringen. (mih)