ver.di: Telekom-Vorstand hat alle Hemmungen verloren

Die Telekom-Chefs wollten wohl die Öffentlichkeit an Kündigungen gewöhnen, um sich vor sozialverträglichen Lösungen zu drücken, meinte ver.di-Bundesvorstand Lothar Schröder.

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Von
  • Jürgen Kuri

Die Gewerkschaft ver.di hat mögliche betriebsbedingte Kündigungen bei der Telekom-Geschäftskundensparte T-Systems als "unglaubliche Provokation" bezeichnet. "Der Konzernvorstand hat offenbar die letzten Hemmungen verloren. Er will wohl die Öffentlichkeit an Kündigungen gewöhnen, um sich vor sozialverträglichen Lösungen zu drücken", sagte ver.di-Bundesvorstand Lothar Schröder am Mittwoch laut Mitteilung.

Es sei völlig überflüssig, dass sich der Konzernvorstand in die Angelegenheiten des eigenständigen Tochterunternehmens einmische. "Umbau muss vor Abbau gehen", sagte Schröder. Für Teile der Sparte bestünden Vereinbarungen zum Kündigungsschutz. Für andere Teile seien Verhandlungen über Rationalisierungsschutz und Beschäftigungssicherung bereits verabredet.

Für Mitarbeiter der Sparte T-Systems startet im September ein Abfindungsprogramm. Konzern-Personalvorstand Thomas Sattelberger schloss in dem Zusammenhang betriebsbedingte Kündigungen nicht aus. T-Systems-Chef Reinhard Clemens hatte bereits im März angekündigt, jedes Jahr 3000 bis 4000 Stellen streichen zu wollen. Weltweit arbeiten mehr als 56.000 Beschäftigte für T-Systems. Die Geschäftskundenmarke der Telekom ist Anbieter für Informations- und Kommunikationstechnik, betreibt Rechenzentren und entwickelt Anwendungen.

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(jk)