ver.di sieht "vielleicht realistische Chance" bei Telekom-Verhandlungen

Ungeachtet der neuen Verhandlungen über eine Beilegung des Konflikts um die Auslagerung von 50.000 Telekom-Mitarbeitern in die neue Gesellschaft T-Service gingen die Streiks bei der Telekom weiter.

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  • dpa

Die Mitarbeiter der Telekom haben am Mittwoch ihren Streik ungeachtet der Verhandlungen über eine Beilegung des Konflikts um den Konzernumbau fortgesetzt. "Heute beteiligen sich rund 13.000 Beschäftigte an den Protestaktionen", sagte der Streikleiter der Gewerkschaft ver.di, Ado Wilhelm. Die Verhandlungsdelegationen von ver.di und Telekom wollen am Nachmittag in Bad Neuenahr die Gespräche über die geplante Auslagerung von rund 50.000 Mitarbeitern, die in der neuen Gesellschaft T-Service länger zu geringerem Gehalt arbeiten sollen, wieder aufnehmen.

ver.di-Verhandlungsführer Lothar Schröder zeigte sich kurz vor Beginn der Verhandlungen verhalten optimistisch. Im Inforadio des Senders rbb sagte Schröder: "Es gibt vielleicht eine realistische Chance, die geplanten Einkommenseinbußen notfalls unter Einrechnung künftiger Tarifrunden vom Tisch zu bringen und die Gehälter der Beschäftigten zu schützen." Neben der Sicherung der vorhandenen Einkommen gehe es ver.di auch um einen Kündigungsschutz, der den Betroffenen in den neuen Gesellschaften Sicherheit biete.

ver.di will die Protestaktionen im Wochenverlauf weiter drosseln. "Wie der Streik dann weitergeht, hängt vom Verhandlungsverlauf ab", sagte Wilhelm. In den vergangenen Wochen hatten bis zu 16.000 Menschen die Arbeit bei Europas größtem Telekommunikationskonzern niedergelegt. Die Telekom hatte eine deutliche Nachbesserung ihres ursprünglichen Angebots in Aussicht gestellt, das Lohnkürzungen von neun Prozent vorsah. Personalvorstand Thomas Sattelberger schlägt eine Erfolgsbeteiligung sowie zusätzliche Investitionen in Weiterbildungsmaßnahmen vor. Bei einem Scheitern der Verhandlungen will das Unternehmen unverändert die Ausgliederung ohne Zustimmung von ver.di umsetzen.

Siehe zum Arbeitskonflikt bei der Telekom auch die Linkliste zu Artikeln und Nachrichten in c't-Hintergrund:

(dpa) / (jk)