ver.di will Serviceoffensive bei der Telekom statt Stellenabbau

"Man kann einen Tanker nicht umsteuern, indem man die Mannschaft in die Boote schickt", sagte der stellvertretende ver.di Vorsitzende. Nach Gewerkschaftsangaben beteiligten sich rund 7000 Telekom-Beschäftigte an bundesweiten Protestaktionen.

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  • dpa

Eine klare Absage haben die Gewerkschaft ver.di und der Gesamtbetriebsrat dem geplanten Abbau von 32.000 Arbeitsplätzen bei der Telekom erteilt. "Man kann einen Tanker nicht umsteuern, indem man die Mannschaft in die Boote schickt", sagte der stellvertretende ver.di-Vorsitzende Franz Treml am Mittwoch in Bonn. Stattdessen müsse es eine umfassende Innovations-, Qualitäts- und Serviceoffensive geben, um Beschäftigte im Konzern zu halten, sagte Treml, der auch stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Telekom ist. Nach Gewerkschaftsangaben beteiligten sich am Mittwoch rund 7000 Telekom-Beschäftigte an bundesweiten Protestaktionen.

In einem der Telekom vorgelegten Forderungskatalog heißt es, der Ausbau von breitbandigen Glasfasernetzen müsse forciert werden. Gleichzeitig müsse die Qualität deutlich verbessert und die Kundenzufriedenheit gesteigert werden. Ver.di verlangt zudem einen Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen über 2008 hinaus sowie tarifvertragliche Regelungen für freiwillige Abfindungs- und Vorruhestandsregelungen.

Treml sagte, die Wellen innerhalb der Belegschaft schlügen hoch. Die Arbeitnehmer wollten in den nächsten Tagen Auskunft verlangen. Dabei werde es nicht immer friedlich verlaufen. In Wahrheit seien von den Plänen zum Stellenabbau durch Umschichtungen und Verschiebungen in andere Konzernteile 45.000 Beschäftigte betroffen, sagte der Vorsitzende des Telekom- Konzernbetriebsrates, Wilhelm Wegner. "Das ist jeder Vierte im Konzern." Niemand wisse zur Zeit, ob es ihn nicht auch treffe. Es sei höchst bedenklich, dass mit dem Schicksal der Menschen und ihrer Familien so umgegangen werde.

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(dpa) / (jk)