Bosch übernimmt Spezialisten für Wechselrichter

Bosch übernimmt die Conergy-Tochter Voltwerk, die sich auf Wechselrichter spezialisiert hat. Diese werden zur Nutzung von Solarstrom und in Elektroautos benötigt.

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  • dpa

Der Technologiekonzern Bosch treibt den Ausbau seiner Solarsparte voran. Dazu kaufen die Stuttgarter dem Solarspezialisten Conergy die Tochter für Wechselrichter ab, wie beide Unternehmen am Mittwoch mitteilten. Ein entsprechender Vertrag sei bereits unterzeichnet worden. Über den Preis für Voltwerk wurden keine Angaben gemacht. Wechselrichter wandeln Gleichstrom in Wechselstrom um. Sie werden zum Beispiel in Solaranlagen und Elektroautos gebraucht.

Erneuerbare Energien und E-Mobilität sind für Bosch entscheidende Zukunftsthemen. 2008 ist der Automobilzulieferer beim börsennotierten Erfurter Solarzellenhersteller Ersol eingestiegen und hat ihn im Juli 2009 komplett übernommen. Im Sommer 2011 wurde der Hauptsitz der Bosch-Tochter Solar Energy AG in Arnstadt eröffnet. 2010 lag der Umsatz der Sparte bei rund 900 Millionen Euro. Die Zahl der Beschäftigten soll in den nächsten Jahren kräftig zulegen, von derzeit rund 3500 auf mehr als 7000 im Jahr 2017.

Wechselrichter werden zur Nutzung von Solarenergie benötigt.

(Bild: mfz)

Die Übernahme von Voltwerk muss noch von den Kartellbehörden genehmigt werden. Mit rund 100 Mitarbeitern erwirtschaftete Voltwerk 2010 einen Umsatz von 68 Millionen Euro und einen Gewinn von etwa 2,7 Millionen Euro.

Bosch bietet die ganze Palette von Modulen für den privaten "Häuslebauer" bis hin zu ganzen Solar-Kraftwerken an. Das Geschäft mit Wechselrichtern fehlte bisher noch im Portfolio. Die Geräte werden nach Einschätzung des Unternehmens immer wichtiger. Nicht nur in einer Solaranlage erzeugter Gleichstrom muss in Wechselstrom umgewandelt werden, damit er in die Netze eingespeist werden kann.

Auch in Elektroautos ist eine Umwandlung notwendig, damit der Elektromotor den Gleichstrom aus der Batterie nutzen kann. Bei der Rückgewinnung von Bremsenergie in die Batterie werden ebenfalls Wechselrichter gebraucht.

Für Conergy ist der Verkauf sinnvoll, da sich das Unternehmen mehr auf seine internationalen Vertriebsaktivitäten und auf das Servicegeschäft fokussieren will. Um an Kunden die für die Solaranlagen wichtigen Wechselrichter weiterhin verkaufen zu können, hat sich Conergy den Angaben nach einen langfristigen Liefervertrag gesichert. Conergy steckt wegen des Preisverfalls in der Branche schon seit langer Zeit in der Krise. In den ersten neun Monaten des Jahres 2011 häufte sich ein Verlust gut 100 Millionen Euro an. (mfz)