Coronavirus-Stillstand: Lockdown-Tipps trotz leichter Öffnung

Der Stillstand ist ein bisschen weniger still. Der gewohnte Alltag aber auch noch weit entfernt. Was also tun?

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Coronavirus-Stillstand: Lockdown-Tipps trotz leichter Öffnung

Das Musikvideo von Theodor Shitstorm führt zu der Frage, wie Toilettenpapier wohl klingt. 

(Bild: YouTube_staatsakt label)

Lesezeit: 5 Min.
Inhaltsverzeichnis

Stürmen Sie die Geschäfte! Unterstützen Sie die kleinen Läden, die wieder öffnen dürfen. Oder besser auch nicht, zumindest nicht alle auf einmal und im Sturm. Die Lockerungen für den Handel stoßen nicht überall auf pure Zustimmung, gerade diejenigen, die noch nicht wieder loslegen dürfen, fühlen sich ungerecht behandelt. Während sie ihre Existenz weiterhin bedroht sehen, können andere Inhaber hoffen, sie nun zu retten. Klar braucht es da Kunden, lange Schlangen auf den Bürgersteigen sollten aber auch vermieden werden.

Und abgesehen von der Unterstützung für die Geschäfte – fehlt Ihnen eigentlich etwas, das Sie in den vergangenen Wochen nicht bekommen konnten? Sind Sie auf Bestellungen ausgewichen? Der Online-Handel ist im März um 20 Prozent geschrumpft. Die Nachfrage stieg nur in Kategorien, die auch im stationären Handel stark nachgefragt wurden, also Lebensmittel, Drogeriewaren, Medikamente und Baumarkt-Sortimente. Wobei Letztere ja meist bereits wieder oder durchgehend geöffnet hatten. Das wird die Schreiberin heute noch nutzen, da sie den dringenden Bedarf an einer Lebend-Mausefalle hat. Herr Mauskewitz, das possierliche Tierchen, hat sich am Wochenende durch das Vogelfutter am Balkon gefressen. Kann ich leider nicht gutheißen, so süß er auch ist.

Für diejenigen, die gerade keine Einkäufe geplant haben, kommen hier Tipps, wie Sie die Zeit noch verbringen können:

Menschen mit Katzen sind derzeit definitiv im Vorteil. Nicht wegen der Unterhaltung und Gesellschaft, sondern vor allem, weil sie diese ganz Blofeld-like bei Videokonferenzen auf dem Schoß haben können. Behelfsweise sah ich auch schon einen mini-Roboter auf dem Arm (psssst, dieser Link verrät mehr dazu). Haben Sie weder noch daheim, können Sie die ViKo, jaha, TelKo ist sowas von gestern, mit einem Lama oder einer Ziege pimpen. GoatToMeeting schaltet das gewünschte Tier dazu. Okay, der Scherz kostet eine Stange Geld, die als Spende verzeichnet wird und ziemlich ausgebucht scheinen die Macher auch zu sein. Die Idee ist aber so wundervoll absurd, dass wir sie Ihnen weitergeben.

Günstiger, nämlich kostenlos, können Sie die Hintergründe bei den meisten Videokonferenztools auswählen und auch hier natürlich Katzen auswählen. Mit Adobe lassen sich derzeit kostenlos Vorlagen für Zoom erstellen.

Der kleine Getränke-Laden darf auch wieder öffnen. Was aber nicht geht, sind Tastings in großer Runde. Die gibt es dafür teilweise nun online. Große Ketten wie Jaques' Weindepot bieten den Versand und dann Videos mit Erläuterungen online an. Aber auch kleine Geschäfte laden teilweise zu virtuellen Probierstunden ein.

Die Zeit nutzen, um zu lernen – das haben sich sicher viele Menschen vorgenommen. Klappt aber nicht bei allen gleich gut. Manchmal fehlt einfach eine Art Gerüst, um sich aufzuraffen. Dauerhaft verfügbare Online-Kurse lassen sich viel zu leicht auf den nächsten Tag verschieben. Ein bisschen mehr Druck bringen Programme, die in Echtzeit laufen. Die Volkshochschulen haben ihr Angebot bereits umgestellt und erweitert. Ob Sie sich für eine Programmiersprache interessieren oder einem Vortrag lauschen wollen, bei dem es um die Folgen der Ernährung für das Klima geht – beides finden Sie auf der Seite des Bundesverbands.

Am Wochenende lief das große Benefizkonzert "One World: Together At Home". Haben Sie es gesehen? Hat es gefallen? Es lässt sich weiterhin abrufen und anschauen. Kann man machen – und acht Stunden damit verbringen.

Kürzer und lustiger ist das Lied "Tanz die soziale Distanz" der Band mit dem großartigen Namen Theodor Shitstorm. Das Video ist nach einem Aufruf aus Heim-Aufnahmen zusammengeschnitten worden.

Auch die Friseure dürfen wieder öffnen. Schade eigentlich. Natürlich nicht für die Menschen, die wissen, mit einer Schere umzugehen und davon leben. Schade ist es, weil uns so die Wuschelköppe und misslungenen Selbstversuche durch die Lappen gehen. Daher unser Pro-Tipp: Lassen Sie trotzdem jemanden aus der Familie ran. Danach können Sie ja noch immer zum Profi gehen. Anleitungen gibt es im Internet gerade dutzende. Fotos von Coronahaarschnitten in den sozialen Medien ebenfalls. Laut dpa ist raspelkurz besonders hoch im Kurs.

Vollbärte sind außerdem außerordentlich unpraktisch beim Tragen von Masken. Angeblich ist es daher auch gerade die Stunde der Schnäuzer. Statt die (völlig bekloppte) Instagram-Challenge mitzumachen, bei der sich Menschen mit einem Gürtel ein Kissen vor den Bauch knoten, schlagen wir den Hashtag Schnurrbertintown vor. Im Zweifel ist dann die Webcam im Homeoffice halt ein paar Tage kaputt.

Wie wir dem Forum und der Umfrage aus den letzten Tipps entnehmen konnten, geht es den meisten Lesern im Homeoffice und mit der Situation gut. Das ist wirklich schön. Soziale Kontakte scheinen trotzdem vielen Menschen zu fehlen. Daher zu guter Letzt der Tipp, dankbar zu sein. Wenn jemand für Sie da ist, nehmen Sie es nicht als selbstverständlich und zeigen Sie ihm, dass Sie froh darüber sind.

Mehr Ideen finden Sie in den vergangenen Meldungen:

(emw)