Drucker-Branche kämpft mit Umsatz- und Absatzrückgang

Nachdem der Markt für Drucker, Kopierer und Multifunktionsgeräte in der ersten Jahreshälfte 2009 laut Gartner deutlich eingebrochen war, setzt sich der Abschwung nach Angaben des Analystenhauses Context auch über den Jahreswechsel fort. Allein bei Tinten-Multifunktionsgeräten zeigt sich ein leichter Aufwärtstrend.

Im Januar registrierten die Marktforscher einen Rückgang der Verkaufszahlen von Tinten- und Laserdruckern um sechs Prozent gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres – die Umsätze gaben dabei um acht Prozent nach. Context berücksichtigt bei den Untersuchungen die Abverkaufszahlen des Großhandel (sales out) in Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien, den Niederlanden und Polen. "Obwohl sich der Rückgang verglichen mit September 2009, als der Verkauf um 22 Prozent geschrumpft ist, verlangsamt hat, sind noch immer Einbußen zu verzeichnen", erläutert Context-Mitbegründer Jeremy Davies.

Im Zuge des Weihnachtsgeschäftes waren die Verkaufszahlen im Dezember um nur vier Prozent zurückgegangen, zum Auftakt in das Jahr 2010 verschlechtert sich die Lage der Druckerbranche aber wieder. Einziger Lichtblick sind Context zufolge die Tinten-Multifunktionsgeräte. In dieser Produktkategorie waren im Januar um acht Prozent gestiegene Verkaufszahlen zu registrieren. "Obwohl der durchschnittliche Verkaufspreis im Januar auf einem lange nicht da gewesenen Tiefstand gefallen war, stiegen die Umsätze mit Tinten-Multifunktionsgeräten dennoch um neun Prozent", ergänzt Davies. Hierzulande hatte sich der durchschnittliche Verkaufspreis für diese Geräteklasse im Consumer-Markt laut CEMIX zuletzt bei rund 107 Euro eingependelt.

Das große Interesse an Tinten-Multifunktionsgeräten von Seiten der Verbraucher spiegelt sich auch in den Statistiken des heise resale Preisradar wider. Mitte Januar waren acht der zehn meistgesuchten Drucker im Onlinehandel Tinten-Multifunktionsgeräte. Während demnach hierzulande die Marken Canon, Brother, Samsung und Hewlett-Packard das Feld dominieren, hat in den von Context untersuchten Märkten HP nach verkauften Stückzahlen klar die Nase vorn.

Fast 59 Prozent der im Januar über den Großhandel abgesetzten Drucker stammen von HP. Dahinter folgen mit deutlichem Abstand Epson (16 Prozent), Canon (6,3 Prozent), Brother (5,6 Prozent), Samsung (4,6 Prozent) und Lexmark (3,7 Prozent). Auf alle übrigen Anbieter entfallen jeweils weniger als ein Prozent. Die einzelnen Hersteller treten in den verschiedenen Ländern jedoch unterschiedlich stark auf. So kann die Nummer 2 des Context-Rankings, Epson, in Deutschland nur knapp sechs Prozent der eigenen Geräte absetzen. Oki, HP und Brother verkaufen hingegen rund ein Drittel ihrer Drucker hierzulande – Lexmark gut ein Viertel. Extrem auf den deutschen Markt fokussiert ist unterdessen Kyocera Mita: Über 80 Prozent der über den Großhandel vertriebenen Geräte dieses Herstellers werden hierzulande verkauft. (map)