Erster kasachischer Satellit im All

Das Kosmodrom im kasachischen Baikonur bereitet schon seit Jahrzehnten die Bühne für internationale Weltraumstarts – am gestrigen Sonntag nutzte Kasachstan den Raketenstartplatz erstmals für sich.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 80 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Peter-Michael Ziegler

Seit Jahrzehnten bereitet das Kosmodrom im kasachischen Baikonur die Bühne für internationale Weltraumstarts – am gestrigen Sonntag nutzte Kasachstan den Startplatz nun erstmals für sich: An Bord einer russischen Proton-K-Trägerrakete wurde der einhundert Millionen US-Dollar teure Kommunikationssatellit KazSat-1 ins All geschossen, der unter anderem für TV-Übertragungen in das flächenmäßig neuntgrößte Land der Erde sowie andere Staaten Mittelasiens genutzt werden soll.

Das Kosmodrom Baikonur gilt mit seinen insgesamt neun Startkomplexen als weltweit größter Raketenstartplatz und erstreckt sich über eine Fläche von nahezu 7000 Quadratkilometern. Russland, das zwei Drittel seiner Raketen von Baikonur aus ins All schickt, hat das Areal bis zum Jahr 2050 gepachtet. Von Baikonur aus wurde unter anderem bereits im Jahr 1957 Sputnik 1 ins All geschickt, der erste künstliche Satellit im Weltraum.

Die Europäische Raumfahrtagentur ESA hatte eine der Abschussrampen zuletzt für den Start des ersten Galileo-Testsatelliten Giove-A gemietet. Sechs Wochen zuvor war von Baikonur aus die Raumsonde Venus Express erfolgreich auf ihre 400-Millionen-Kilometer-Reise zu unserem Schwesterplaneten gestartet. Kasachstan will die Einnahmen aus seinen enormen Rohstoffvorkommen nutzen, um künftig stärker im Weltraumgeschäft mitzumischen. Der erste kasachische Satellit stammt allerdings noch aus russischer Produktion. (pmz)