Hans Reiser fĂĽhrt Polizei zur Leiche seiner Frau

Der Open-Source-Programmierer und Schöpfer von ReiserFS hat gestanden, seine Frau getötet zu haben. Nun hat er voraussichtlich mit 15 statt mit 25 Jahren Gefängnis zu rechnen.

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Der des Mordes an seiner Frau schuldig gesprochene Open-Source-Programmierer und Entwickler eines Dateisystems Hans Reiser hat die Polizei zu der mutmaßlichen Leiche seines Opfers geführt. Zudem hat Reiser gestanden, dass er mit seiner Frau gekämpft und sie dann stranguliert hat, berichten unter anderem die US-Tageszeitung San Francisco Chronicle und ABC News aus eingeweihten Kreisen. Demnach hat sich Reiser auf einen Handel eingelassen. Er werde nun voraussichtlich für ein "second degree murder" (Mord zweiten Grades) verurteilt, müsse demnach nun mit einer Mindeststrafe von 15 Jahren Gefängnis rechnen.

Zuvor drohte Reiser eine Mindeststrafe von 25 Jahren bis hin zur Todesstrafe, da ihm die Jury einen "first degree murder" vorgeworfen hatte. In Kalifornien ist jeder Mord, der mit Vorsatz und Bedacht begangen wird, ein "first degree murder", während der "second degree murder" im deutschen Recht am ehesten dem Totschlag ähnelt. Die Leiche wurde in den Randgebieten der Stadt Oakland gefunden, weniger als einen Kilometer entfernt von dem Haus, in dem Reiser mit seiner Mutter gelebt hat und in dem die getötete Nina Reiser am 3. September 2006 zuletzt lebend gesehen worden war. Allerdings ist die Leiche noch nicht endgültig von der Polizei identifiziert worden.

Hans und Nina Reiser führten einen Scheidungskrieg, als Nina spurlos verschwand. Hans Reiser hatte immer wieder behauptet, seine Frau sei ohne jemanden zu informieren in ihre Heimat nach Russland zurückgekehrt, obwohl das Ehepaar zwei gemeinsame Kinder hat. Nina Reiser wurde seitdem von niemandem mehr gesehen, weder von ihrer Mutter in Russland, noch von ihren eigenen Kindern oder von Freunden. Ende April dieses Jahres sprach eine Jury Reiser schuldig, obwohl die Leiche seiner Frau noch nicht gefunden worden war. Die ursprünglich für Mittwoch angesetzte Verkündung des Strafmaßes wird sich nun voraussichtlich verzögern.

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(anw)