Infineon schließt Joint Venture mit chinesischem E-Autobauer

In China boomt das Geschäft mit Elektro-Autos. Davon will Infineon profitieren und kooperiert mit dem chinesischen Autobauer SAIC. Gemeinsam will man Power-Module entwickeln und produzieren.

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Infineon schließt Joint Venture mit chinesischem E-Autobauer

(Bild: SAIC-GM-Wuling)

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Der deutsche Chiphersteller Infineon will mit einem neuen Joint Venture vom Boom bei E-Autos in China profitieren. Der Münchner Konzern eröffnete am Freitag ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem chinesischen Autobauer Shanghai Automotive Industry Corporation (SAIC), das in China Power-Module produzieren wird. Infineon wird 49, SAIC 51 Prozent des Unternehmens halten. Power-Module steuern die Motoren von E-Autos und sorgen dafür, dass Strom aus der Batterie effizient genutzt werden kann.

Das Joint Venture mit dem Namen SAIC Infineon Automotive Power Modules (SIAPM) hat seinen Hauptsitz in Schanghai, gefertigt werden soll aber in der ostchinesischen Stadt Wuxi, wo Infineon bereits ein Werk betreibt. Bisher bedient Infineon den Markt für Power-Module ausschließlich aus Warstein.

Marktforscher erwarten, dass bis 2020 jährlich zwei Millionen E-Autos und so genannte Plug-in-Hybridfahrzeuge, die mit Strom und Benzin fahren, in China vom Band laufen. Bis 2024 sollen es sogar mehr als vier Millionen sein. "Mit unserem Joint Venture werden wir unsere Kunden für Elektrofahrzeuge in China noch schneller bedienen", sagte Infineon-Vorstandsmitglied Jochen Hanebeck laut Mitteilung bei der Eröffnung des Gemeinschaftsunternehmens.

China, das schon heute der größte Markt für E-Autos ist, hat eine ganze Reihe von Maßnahmen ergriffen, um den Verkauf von Autos mit alternativen Antrieben weiter anzukurbeln. In von Smog geplagten Großstädten wie Peking und Shanghai ist kaum noch an neue Nummernschilder für Autos mit Benzinmotor zu kommen. Käufer von E-Autos profitieren kräftig von staatlichen Subventionen. Auch verordnete die Regierung eine Produktionsquote für Elektro-Autos.

SAIC ist der größte Herstellerverbund von Kraftfahrzeugen in China. Das Unternehmen kooperiert mit Volkswagen und General Motos und unterhält eine Reihe von Joint Ventures mit anderen Automobilherstellern wie beispielsweise Volvo im Bereich des Busbaus. Im letzten Jahr war eine mögliche Kooperation mit dem US-Hersteller von E-Autos Tesla im Gespräch. SAIC bietet in China mit dem Baojun E100 ein preisgünstiges zweisitziges Elektroauto für Pendler an. Das Fahrzeug ist in Zusammenarbeit mit General Motors entstanden. (mit Material der dpa) / (olb)