Neue Verhütungsmethode für Männer legt Samenleiter lahm
Mit Hilfe eines Polymergels sollen Männer die Verhütung künftig nicht mehr nur ihren Frauen überlassen können. Im Tierversuch klappt das schon.
Bislang gibt es noch kein reversibles chemisches Verhütungsmittel für den Mann, das sich auf dem Markt durchgesetzt hätte. Eine Non-Profit-Organisation, die Parsemus Foundation, will das nun ändern, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe ("Polymergel hilft verhüten").
Das von ihr entwickele Vasalgel wurde bereits im Tierversuch getestet. Es handelt sich dabei um ein Polymergel, das in den Samenleiter gespritzt wird, der bei einer Sterilisation normalerweise durchtrennt und abgeätzt wird. Das Gel blockiert die Spermien auf ihrem Weg aus den Hoden heraus.
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Studie mit 16 Affen
Die jüngsten Studienergebnisse zu Vasalgel, die im Journal "Basic and Clinical Andrology" veröffentlicht wurden, betrafen insgesamt 16 männliche Rhesusaffen. Nach der Injektion mit dem Gel wurden sie wieder in eine Umgebung mit Weibchen gelassen. Über einen Zeitraum von zwei Jahren kam es den Forschern zufolge zu keinerlei Schwangerschaften. Einzige Nebenwirkung: Eine der Injektionen ging daneben, was eine Sterilisation notwendig machte.
Nun geht es darum, nachzuweisen, dass die Prozedur auch rückgängig gemacht werden kann. Eine ähnliche Technik namens RISUG, die in Indien getestet wurde, spricht dafür – dort gelang es allerdings nicht, ausreichend Freiwillige für eine weitergehende Untersuchung zu finden. Vasalgel erweist sich bislang als effektives Verhütungsmittel, doch nun muss gezeigt werden, dass es sich leichter rückgängig machen lässt als eine Sterilisation. Dafür sind nun zunächst Versuche an Großtieren vorgesehen.
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(bsc)