Quam kämpft weiter um UMTS-Lizenz

Telefónica Móviles erhält Aufschub beim Verfall der UMTS-Lizenzen in Deutschland und Italien.

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Telefónica Móviles hat die UMTS-Lizenzen in Deutschland (Quam) und Italien (IPSE 2000) noch nicht verloren gegeben. Der Konzern bestätigte spanische Medienberichte vom Freitag, wonach Behörden in den beiden Ländern Aufschub gewährt und die Lizenzen noch nicht eingezogen haben. In Deutschland hält Telefónica Móviles 57,2 Prozent am gescheiterten Mobilfunkanbieter Quam, der als Group 3G im Jahr 2000 für 8,41 Milliarden Euro eine deutsche UMTS-Lizenz ersteigert hat. Da das Unternehmen bis Ende 2003 kein UMTS-Netz errichtet und somit die Lizenzbedingungen nicht erfüllt hat, wollte die RegTP (nunmehr Bundesnetzagentur) die Lizenz für verfallen erklären.

Dagegen wehrt sich Quam mit juristischen Mitteln. Durch einen Verkauf des Unternehmens samt Frequenznutzungsrechten und erheblichen Verlustvorträgen soll wenigstens ein Bruchteil der abgeschriebenen Investitionen zurückgeholt werden. Offenbar wurde nun erreicht, dass die deutsche Lizenz bis zum Ablauf laufender Verfahren erhalten bleibt. Eine Stellungnahme der Bundesnetzagentur lag am Wochenende nicht vor. Dem italienischen Lizenzinhaber IPSE 2000, an dem Telefónica Móviles mit 45,6 Prozent den größten Anteil hält, wurde für einen Eigentümerwechsel eine Galgenfrist bis September eingeräumt. Interessiert zeigen sich Vodafone, Telecom Italia Mobile und die Hutchison-Whampoa-Tochter 3. Auch in der Schweiz hält Telefónica Móviles eine 3G-Lizenz.

In Österreich war den Spaniern Ende 2003 der erste UMTS-Lizenzverkauf der Geschichte geglückt. Sie verkauften das Tochterunternehmen 3G Mobile an den Marktführer Mobilkom Austria, der aufgrund einer Auflage der Regulierungsbehörde die Hälfte der Frequenznutzungsrechte an T-Mobile Austria weiterverkaufte. Offen ist, welche Auflagen T-Mobile nach der Übernahme von tele.ring erfüllen wird müssen. (Daniel AJ Sokolov) / (hos)