Sächsischer Kultusminister: Digitalisierung an Schulen – kein Allheilmittel

Das Tablet auf der Schulbank, der Touchscreen als Tafel. Lernerfolge müssen hinterfragt werden und der Mix aus neuen und alten Möglichkeiten muss stimmen.

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Computer-Arbeitsplatz in Schule

(Bild: dpa, Friso Gentsch/Symbol)

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  • dpa

Das sächsische Kultusministerium will die Digitalisierung an den Schulen kritisch begleiten und warnt vor allzu großen Erwartungen. "Digitalisierung ist kein Allheilmittel, sie macht unser Bildungssystem nicht automatisch besser", sagte Kultusminister Christian Piwarz (CDU) der Deutschen Presse-Agentur in Dresden: Es komme darauf an, einen ausgewogenen Mix zwischen digitalen und analogen Lehr- und Lernmethoden hinzubekommen.

"Wir müssen immer wieder hinterfragen, welche Lernerfolge wir beispielsweise mit einem Tablet erzielen. Wichtig ist ein guter Mix zwischen den neuen Möglichkeiten und althergebrachten Unterrichtsmitteln und -formen", sagte Piwarz. Bevor man Schülern das Programmieren beibringe, müssten die alten Kulturtechniken Lesen, Rechnen und Schreiben sitzen. "Digitalisierung macht uns nicht automatisch zu klügeren Menschen, nur weil wir jetzt Tablets in der Hand oder die digitale Tafel im Klassenzimmer haben."

Piwarz zufolge hängt alles davon ab, wie kompetent Lehrer die neuen Medien im Unterricht einsetzten. Deshalb lege man bei der Fortbildung der Pädagogen einen besonderen Fokus auf dieses Thema. Wichtig sei vor allem, den Mädchen und Jungen Medienkompetenz zu vermitteln. Der Digitalpakt hebe gar nicht so sehr auf digitale Endgeräte wie Tablets oder Computer ab. Dafür könnten maximal 20 Prozent der Gelder verwendet werden. Vielmehr gehe es darum, die Schulgebäude durch IT-Infrastruktur für die Anwendung digitaler Medien zu rüsten, beispielsweise durch WLAN.

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Schüler wünschen sich Handys als Teil des Unterrichts - auch, um einen verantwortungsvollen Umgang zu erlernen. Noch fehlen aber die Technik und Kompetenzen.

Sachsen rechnet beim Digitalpakt mit einer Summe von rund 250 Millionen Euro. "Unser Ziel muss sein, dass die Gelder schon in diesem Jahr fließen. So ist auch die Erwartungshaltung." Die kommenden Wochen gelte es zu nutzen, um alle Vorkehrungen zu treffen. Mit der kommunalen Ebene sei man im Gespräch. Es gebe bereits den Entwurf einer Förderrichtlinie: "Ähnlich wie beim Programm "Brücken in die Zukunft" wollen wir mit Budgets arbeiten." Die Schulträger sollten selbstständig und eigenverantwortlich entscheiden, wie sie Geld einsetzen. Vermutlich gebe es in Grundschulen weniger Finanzbedarf als in einem Berufsschulzentrum oder auf dem Gymnasium.

Zahlen über den gesamten Finanzierungsbedarf gibt es nicht. Piwarz verwies darauf, dass die Schulen heute recht unterschiedlich ausgestattet sind. "Wir rechnen damit, dass mit dem zur Verfügung stehenden Geld die Grundausstattung an den Schulen zu leisten ist", sagte der Minister. (bme)