Smartphone made in Africa: Billig-Android-Geräte für Entwicklungsländer direkt vor Ort produzieren

Ein südafrikanisches Start-up plant die Herstellung von Smartphones für rund 30 US-Dollar. Es ist nicht der erste Versuch dieser Art.

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Billig-Android-Geräte für die Dritte Welt sollen direkt vor Ort produziert werden.

(Bild: JD Hancock / Flickr / cc-by-2.0)

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Die Idee, Handys in der Dritten Welt zu produzieren, ist nicht neu: So versucht etwa das Start-up VMK bereits seit dem vergangenen Jahr, eine eigene Smartphone-Produktion in Brazzaville, der Hauptstadt der Republik Kongo mit ihren rund 1,1 Millionen Einwohnern, aufzuziehen. Dort scheint man aber vor allem auf die Anpassung von chinesischen Geräten zu setzen. Die junge südafrikanische Firma Onyx Connect will etwas anders vorgehen, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe ("Smartphone made in Africa").

Das Unternehmen gibt an, es importiere nur das elektronische Innenleben ihrer Handys aus chinesischen Fabriken. Doch die Designarbeit an den Geräten, ihre Hüllenproduktion sowie die Forschung und Entwicklung für zukünftige Modelle sollen vollständig auf afrikanischem Boden durchgeführt werden. Onyx Connect spricht laut eigenen Angaben zudem mit multinationalen Technikfirmen, um auch in andere Segmente einzusteigen, etwa in das Geschäft mit Laptops, Tablets und weiteren digitalen Geräten.

Im Smartphone-Geschäft will Onyx Connect mit Billigware punkten: So soll ein Android-Smartphone mit Kamera und einem Gigabyte Speicher gerade einmal 30 US-Dollar kosten. Die Fabrik, die im Frühjahr 2017 die Produktion aufnehmen soll, will die Geräte unter Lizenz von Google produzieren, hieß es in Medienberichten.

VMK hatte bereits 2012 ein eigenes Tablet mit afrikanischen Wurzeln angekündigt. Die Hardware sollte mit 4 Gigabyte Speicherplatz mit Erweiterungsmöglichkeit, einem 7-Zoll-Bildschirm mit kapazitiver Multitouch-Bedienung sowie WLAN-Empfang für drahtloses Internet anderen Billig-Android-Geräten Konkurrenz machen. Letztlich produziert wurde das Gerät, das durch ein zurückgenommenes Design auffiel, allerdings nicht in der Republik Kongo, sondern, wie viele andere Elektronikprodukte auch, in China. "Das hat den simplen Grund, dass es hier bei uns derzeit noch an passenden Fabriken fehlt", erklärte die Firma damals.

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(bsc)