Spieleschmiede Ascaron stellt erneut Insolvenzantrag
Verzögerungen bei der Entwicklung des Erfolgstitels Sacred2 bringen die Gütersloher Spieleschmiede Ascaron in finanzielle Bedrängnis.
Dem deutschen Computer- und Konsolenspielentwickler Ascaron Entertainment GmbH, der sich unter anderem durch Wirtschaftssimulationen wie "Der Patrizier" "Hanse" und "Port Royal", die Sportspielserie "Anstoss" und nicht zuletzt durch das Action-Rollenspiel "Sacred" einen Namen gemacht hat, geht das Geld aus. Gestern hat das Gütersloher Unternehmen einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beim Amtsgericht Bielefeld gestellt. So will Ascaron die Chance wahren, die Firma und zahlreiche Arbeitsplätze zu retten. Die Geschäftsführung führt nach eigenen Angaben bereits Gespräche mit "namhaften" Interessenten über eine Übernahme.
Der Gang in die Insolvenz sei laut Ascaron notwendig gewesen, nachdem es zahlreiche Verzögerungen in der vierjährigen Entwicklung von Sacred2 gab. Die finanziellen Rückstände, die sich hieraus ergeben haben, waren trotz "hohen persönlichen Einsatzes aller Mitarbeiter" nicht mehr wettzumachen. Die PC-Version von Sacred2 kam im Oktober 2008 auf den Markt, die Konsolenvarianten für Xbox360 und PlayStation 3 stellte die Schmiede dagegen erst in den vergangenen Tagen fertig und sie sollen Mitte Mai erscheinen. Derzeit arbeiten die Entwickler an einem Add-On für Sacred2 und an dem Nachfolger Sacred3.
Am Tag seines zehnjährigen Firmenjubiläums, dem 31. August 2001, hatte Ascaron schon einmal aufgrund drohender Zahlungsunfähigkeit einen Insolvenztrag stellen müssen. Anfang 2002 stand schließlich fest, dass die Firma doch weiter macht, indem das neugegründete Unternehmen Ascaron Entertainment GmbH alle Rechte einschließlich den Namens übernahm. (boi)