"Statistisch gesehen": Elektroautos setzen sich trotz Prämie nicht durch
Die Bundesregierung will mehr Elektroautos auf Deutschlands Straßen bringen, unter anderem mit der Kaufprämie für Elektroautos. Diese wird aber nur selten in Anspruch genommen.
Die Begeisterung der Deutschen für alternative Antriebe hält sich in sehr engen Grenzen. Von 3,4 Millionen im vergangenen Jahr neu für den Straßenverkehr zugelassenen PKW waren laut Kraftfahrtbundesamt (KBA) nur rund 48.000 Hybrid- und 11.400 Elektroautos. Die Zahl der Neuzulassungen ist bei letzteren gegenüber 2015 sogar um 7,7 Prozent zurückgegangen. Und das obwohl die Bundesregierung die Anschaffung eines elektrisch betriebenen PKW seit Juli 2016 mit bis zu 4.000 Euro bezuschusst. 300.000 zusätzliche saubere PKW sollen so auf die Straße gebracht werden.
"Durch die Förderung wird die schnelle Verbreitung elektrisch betriebener Fahrzeuge im Markt unterstützt", heißt es dazu auf der Seite des zuständigen Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Die Realität sieht indes anders aus: Bis Ende Januar gingen bei der Behörde weniger als 11.000 Anträge ein, davon etwas mehr als 6.000 für reine Batterieelektrofahrzeuge, wie die Infografik von heise online und Statista zeigt. Dass die Industrie von der Kaufprämie profitiert, wäre also zu viel gesagt. So dürften sich etwa die rund 1.900 Förderanträge für den BMW i3 kaum in der Bilanz des Münchner Autoherstellers bemerkbar machen.
Dass die Förderung ins Leere geht, hat vermutlich eine ganze Reihe von Gründen. Vor allem die begrenzte Reichweite einerseits und das als mangelhaft empfundene Versorgungsnetz aus Ladestationen andererseits dürften die Verbraucher abschrecken. Hinzu kommt, dass E-Autos immer noch vergleichsweise teuer sind.
(mho)