Acht günstige Sommerreifen für Kleinwagen im Test

Ein aktueller Test von Sommerreifen der Dimension 195/55 R16 zeigt, dass sich ein Blick auf die Detailergebnisse lohnt.

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VW Polo

(Bild: GTÜ)

Lesezeit: 4 Min.
Inhaltsverzeichnis

Wer nicht nur in Leasing-Zeiträumen kalkuliert, sondern ein Auto länger nutzt, kommt um das Thema Reifenersatz kaum herum. Der bequemste Weg ist dabei, ein Geschäft seines Vertrauens aufzusuchen und diesem die Auswahl zu überlassen. Zumindest im Einzelfall wird das allerdings ziemlich zielsicher auch der teuerste Weg zu neuen Pneus sein. Es lohnt sich also, sich mit Reifentests wie dem aktuellen von der GTÜ, ACE und ARBÖ etwas näher zu beschäftigen. Dabei einfach zum Testsieger zu greifen, führt nicht immer zur besten "Besohlung".

Im aktuellen Test haben die GTÜ, ACE und ARBÖ Reifen der Dimension 195/55 R16 untersucht. Ein Format, wie es inzwischen auf vielen Kleinwagen üblich ist. Als Testwagen dienten ein VW Polo und ein Seat Ibiza mit dem Einliter-Dreizylinder, hier 81 kW kräftig. Beide haben bei Tests in der Redaktion in der Vergangenheit gezeigt, dass ihre Fahrwerke zu den besten in diesem Segment gehören.

Bewertet wurden die Kriterien "Sicherheit nass", "Sicherheit trocken", "Wirtschaftlichkeit/Umwelt" und der Preis. Anders als im ADAC-Test spielt der Verschleiß hier keine Rolle. Insgesamt waren 190 Punkte zu holen, die Kandidaten sammelten zwischen 151 und 125 davon ein. Im Detail sind die Unterschiede derart drastisch, dass es sich lohnt, sie näher zu beleuchten.

Die Vollbremsung von 80 km/h bis zum Stand auf nasser Fahrbahn war mit dem Kleber nach 31,4 Metern erledigt, mit den beiden Schlusslichter von Barum und Tristar erst nach 36,4 bzw. 37,4. Übersetzt: Ein Unterschied von sechs Metern sind in dieser Klasse rund anderthalb Fahrzeuglängen. Im Ergebnis verlieren die beiden schlechtesten Reifen allein hier zwischen acht und zehn Punkte. Das Bild wiederholt sich auf trockener Fahrbahn, auch hier fallen die Gummis von Barum und Tristar gegenüber den anderen deutlich ab.

Wie immer bei solchen Tests spielt die Gewichtung von Kriterien eine wichtige Rolle. Wer mit dem Kleinwagen ohnehin hauptsächlich innerorts unterwegs ist, misst dem Thema Handling vielleicht nicht die Bedeutung bei, die es mit insgesamt 50 von 190 Punkten in diesem Test zugewiesen bekommen hat. Nur 20 Punkte können beim Rollwiderstand gesammelt werden, der ja direkt mit dem Kraftstoffverbrauch zusammenhängt. Im Testfeld wurden hier 14 (Falken) bis 18 Punkte (Barum und Uniroyal) erreicht.

Die Ergebnisse im Detail

(Bild: ACE)

Ebenfalls mit maximal 20 Punkten wird der Preis bewertet. Auch hier lohnt es sich, die Punktevergabe infrage zu stellen. Die drei günstigsten Reifen bekommen die volle Punktezahl, obwohl ihre Spanne bei mehr als 80 Euro liegt. Der Preis ist wieder einmal nur eingeschränkt als Indikator für Qualität zu sehen. Denn der günstigste Reifen im Test, der Milestone Green Sport, schlägt sich in allen Kriterien wacker. Den Verlierer in diesem Feld stellt Barum, und er ist mit 364 Euro auch vor diesem Hintergrund nicht preiswert. Die im Test ermittelten Preise sind ohnehin nur Momentaufnahmen. Stets aktuelle Preise finden Sie unter anderem in unserem Vergleich.


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Von den acht getesteten Reifen schneidet der Kleber am besten ab. Er punktet gleichmäßig und bricht in keinem Kriterium dramatisch ein. Dahinter landen Uniroyal, Falken und Fulda. Wir empfehlen allerdings, sich im Detail anzusehen, in welchem Fahrprofil der Pneus eingesetzt werden soll. Der Testsieger ist ein Allrounder, doch wer nur wenig fährt, wird vielleicht den Preis höher gewichten. Vielfahrer werden eventuell den Rollwiderstand besonders beachten.

(mfz)