Renovierungsaktion

Es muss nicht gleich ein neues Notebook her, wenn das aktuelle den gewachsenen Anforderungen nicht mehr gerecht wird. Eine Runderneuerung wie bei Desktop-PCs ist zwar nicht möglich, aber einige Komponenten lassen sich einfach wechseln.

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Prozessor zu lahm, Festplatte voll, Speicher zu klein? Es muss nicht gleich ein neues Notebook her, wenn das aktuelle den gewachsenen Anforderungen nicht mehr gerecht wird. Eine Runderneuerung wie bei Desktop-PCs ist zwar nicht möglich, aber einige Komponenten lassen sich einfach wechseln. Die Auswahl der passenden Bauteile gestaltet sich allerdings ähnlich kompliziert, die Beschaffung sogar teils schwerer.

Schon längst hat sich ein Markt für Notebook-Bauteile gebildet – jeder größere Händler hat Mobilprozessoren, Notebook-Speicher (SO-DIMMs), 2,5-Zoll-Festplatten und oft sogar exotischeres wie SlimLine-Laufwerke oder die kleinen WLAN-Kärtchen im Angebot. Die Anwender profitieren dabei vom Kostendruck auf die Notebook-Hersteller, der diese dazu zwingt, mehr auf Standards zu setzen. So sparen sie sich den Aufwand, proprietäre Techniken zu entwickeln und können schneller zwischen Zulieferern wechseln. Dieser Trend setzt sich fort: Als nächstes könnte die Verbindung zwischen Display und Grafikchip betroffen sein – die aktuelle LVDS-Schnittstelle ist nicht flexibel genug, als dass Panels ohne Weiteres zwischen verschiedenen Notebook-Modellen austauschbar wären.

Die Aufrüstbarkeit stößt dort an ihre Grenzen, wo kein Industriestandard oder Formfaktor existiert, beispielsweise bei Hauptplatinen, Touchpads oder Tastaturen. Zudem wollen die Hersteller sich voneinander abgrenzen und das lukrative Zubehörgeschäft nicht der Konkurrenz oder Drittanbietern überlassen, sodass es wohl kaum Standards für Wechselschachtmodule, Docking-Stationen, Akkus, Netzteile oder Gehäuse geben wird.

Dass solche Teile dann manchmal doch zwischen unterschiedlichen Marken austauschbar sind, liegt daran, dass deren Anbieter beim gleichen Barebone-Produzenten (ODM) einkaufen. Doch die Intention der Hersteller liegt in der Kostenersparnis bei Design und Produktion, nicht in einem Wartungsvorteil für die so fernen Endkunden, sodass letztere davon bestenfalls mit immenser Sachkenntnis profitieren.

Garantie und Gewährleistung

Durch das Basteln am Notebook entsteht ein gewisses Risiko, Gewährleistungs- und Garantieansprüche zu verlieren. Zwar gibt es meist nur dann Probleme, wenn der Schaden, den man reklamieren möchte, mit einem unsachgemäßen Umbau zusammenhängt, doch gerade wer viel Geld in eine Garantieerweiterung gesteckt hat, sollte sich deren Bedingungen genau durchlesen.

Bei der gesetzlichen Gewährleistung, für die der Händler geradesteht, ist meist der Umbau von denjenigen Teilen unkritisch, die direkt unter einer Klappe zu finden sind oder deren Austausch im Handbuch beschrieben sind: hauptsächlich Speicher und Festplatte. Fällt beispielsweise das Display aus, muss der Händler auch dann für Ersatz sorgen, wenn der Anwender eigenen Speicher eingebaut hat – außer der Händler kann nachweisen, dass der Schaden gerade dadurch angerichtet wurde.

Den Rücktritt vom Kaufvertrag (Wandlung), im Allgemeinen nach drei fehlgeschlagenen Reparaturversuchen möglich, kann ein Händler allerdings verweigern, wenn sich das Notebook nicht im Originalzustand befindet, also wenn der Anwender die ausgetauschten Komponenten mittlerweile weiterverkauft hat. Möchte man sein frisch gekauftes Notebook selbst auf 4 GByte aufstocken, weil einem die Option beim Hersteller zu teuer ist, sollte man daher den Originalspeicher zumindest das erste halbe Jahr der Gewährleistung lang aufbewahren – die entnommene Mindestbestückung von 1 × 512 MByte wäre auf dem Gebrauchtmarkt eh nur noch ein paar Euro wert.

Anders sieht es jedoch bei der Garantie aus; diese kann der Hersteller an völlig frei gestaltete Bedingungen knüpfen. Weil die Garantieleistungen meist über die der Gewährleistung (alleine schon zeitlich) hinausgehen, schließen viele Hersteller Umbauten durch den Benutzer aus. Einige geben sich aber auch ähnlich kulant wie im Gewährleistungsfall: Sofern ein Schaden nicht in Zusammenhang mit einem Eigenumbau steht, wird das Notebook repariert. Oftmals finden sich entsprechende Passagen im Handbuch, manchmal unter dem Stichwort CRU (customer replaceable unit), spätestens aber in den Garantiebedingungen. Wer sich diese Unsicherheiten ersparen möchte – gerade im Hinblick auf die Sicherheit, die man sich ja durch Garantieerweiterungen kaufen möchte –, lässt die gewünschten Umbauten von einer Fachwerkstatt durchführen.

Damit umgeht man ein weiteres Problem des Notebook-Umbaus: Auch bei sorgfältiger Auswahl der neuen Komponenten kann es vorkommen, dass das eigene Notebook sie nicht mag. Zwar verbessert sich die Standardkonformität mit jeder Gerätegeneration, aber wie weit das eigene dabei schon fortgeschritten ist, lässt sich nur schwer beurteilen. Ein Umtauschrecht sollte man mit dem Händler also vereinbaren oder direkt online bestellen und nach misslungener Umbauaktion das 14-tägige Rückgaberecht nutzen. Oder man beauftragt eben direkt eine Fachwerkstatt mit Kauf und Einbau der Komponenten. Einige Händler verkaufen beispielsweise schon gar keine einzelnen Notebook-Speichermodule mehr, bieten aber dafür den kostenlosen Einbau samt Test an.

Effektiv: Speicher

Die in vielen Fällen einfachste und erfolgversprechendste Möglichkeit, ein älteres Notebook zu beschleunigen, ist der Einbau von mehr Hauptspeicher. Der Schritt auf 1 oder 2 Gigabyte macht sich deutlich bemerkbar, und wer umfangreiche oder gleichzeitig mehrere Anwendungen nutzt, profitiert auch von einem noch größeren Hauptspeicher.

Alle aktuellen Notebooks benötigen SO-DIMMs nach DDR2-Standard. Die Geschwindigkeitsstufe DDR2-800 (PC2-6400) wird erst von zukünftigen Bausteinen unterstützt, nämlich AMDs Anfang Juni vorgestelltem Turion X2 Ultra (Puma) und Intels für Juli erwarteten P45/G45-Chipsätzen (Montevina). Mit allen anderen Notebooks kann man bei DDR2-667 (PC2-5300) bleiben. Für ältere Systeme reicht DDR2-533 (PC2-4300), und auch neuere dürften damit kaum messbar langsamer laufen, aber der Preisvorteil ist marginal – momentan kostet 1 GByte 533er-Speicher sogar einen Euro mehr als 667er. Die jeweils schnelleren Module laufen auch bei niedrigerem Takt störungsfrei.

In einigen älteren Notebooks kommen noch DDR- beziehungsweise DDR1-SO-DIMMs zum Einsatz. Die Module sind inzwischen rund doppelt so teuer wie DDR2, doch untereinander austauschbar sind die Techniken nicht. Die meisten Notebooks mit Intels Pentium 4 benötigen DDR-Speicher, der Umschwung zu DDR2 geschah mit den Centrino-Geräten (Pentium M, Core, Core 2). In Notebooks mit AMD-Prozessor kam DDR-Speicher noch etwas länger zum Einsatz, auch ein paar Pentium-M-Notebooks mit DDR-Speichersockeln sind im Markt. Sogar einige Geräte mit der Vorgängertechnik PC133 dürften noch funktionsfähig sein. Allerdings kosten PC133-SO-DIMMs mittlerweile fast achtmal so viel wie DDR2-Module, sodass sich das Aufmöbeln dieser alten Kisten weniger lohnt.

Meist lässt sich per Software feststellen, welcher Speicher im Notebook steckt. Allerdings darf man sich nicht auf Windows-Bordmittel verlassen: Der Gerätemanager führt unter "Speichercontroller" nur Festplatten-Controller auf, in der System-Sicht findet man nur die Menge des Hauptspeichers. Stattdessen geben Tools wie CPU-Z oder Everest genauere Auskunft. Einige dieser Tools geben den physischen Speichertakt an, der bei DDR-und DDR2-Modulen halb so hoch wie der genutzte ist. DDR2-667-Module werden beispielsweise mit 333 MHz angegeben.

Letzte Zweifel beseitigt ein Blick auf die eingebauten Module. DDR2-Module tragen ein "PC2-" vor der Geschwindigkeitsangabe (PC2-5300), DDR-Module heißen "PC2700", nur "2100" oder ähnlich. Vor dem Bestellen sollte man sein Notebook sowieso aufschrauben, denn erstens erkennt man nur so die in einigen Subnotebooks eingesetzten Mini- und Micro-SO-DIMMs (sie sind deutlich schmaler als die 6,7 cm breiten DDR- und DDR2-Module), und zweitens erfährt man die Position und Zahl der Steckplätze: In den allermeisten Notebooks findet man direkt unter einer Bodenklappe zwei Sockel; falls nicht, muss man die Tastatur abmontieren. Viele Subnotebooks haben nur einen Speicher-Slot, oftmals ist dann weiterer Speicher unerweiterbar aufs Mainboard gelötet. Einige wenige ältere 17-Zoll-Riesen haben vier Speichersteckplätze.

Im Allgemeinen sollte man zwar zwei identische Speichermodule einbauen – der Handel bietet DDR2-Kits in allen interessanten Größen an –, aber ein Dogma ist das nicht mehr. Viele Intel-Chipsätze und AMD-Prozessoren fahren beim Einsatz von zwei identischen Modulen automatisch einen Geschwindigkeit steigernden Interleave-Modus, doch fällt der Vorteil meist kaum messbar und nicht wahrnehmbar aus. Wenn ein Notebook mit Chipsatz-Grafik ein oder zwei Displays mit hoher Auflösung ansteuert und dabei speicherintensive Berechnungen oder 3D-Spiele durchführt, kann der Interleave-Modus eine leichte Beschleunigung bewirken. In allen anderen Fällen dürfte er aber während der Notebook-Lebensdauer weniger Zeit einsparen, als das Lesen dieses Artikels gedauert hat.

Je neuer das Notebook und je geringer die Modulkapazität sind, umso wahrscheinlicher arbeiten verschiedene Module (sogar mit unterschiedlicher Kapazität) einhellig nebeneinander. Die Kombination eines alten Originalmoduls mit einem nagelneuen könnte jedoch problematisch werden [1].

Glücksspiel

Die maximal einsetzbare Modulkapazität lässt sich nicht immer zweifelsfrei bestimmen. Einerseits sind mittlerweile Module auf dem Markt, die beim Erscheinen älterer Chipsätze und Notebooks nicht erhältlich waren, aber trotzdem funktionieren, sodass das Notebook doppelt so viel Speicher verträgt als in den Datenblättern angegeben. Andererseits sind für die Maximalbestückung mancher Chipsätze Module mit einem speziellen Aufbau notwendig, die vielleicht nicht mehr aufzutreiben sind. Die verfügbaren Module werden von diesen Systemen dann nur mit halber oder noch geringerer Kapazität erkannt.

Die bei einigen Händlern schon verfügbaren DDR2-SO-DIMMs mit 4 GByte dürften in vielen Notebooks mit dem Intel Mobile 965 oder ATI Radeon Xpress 1250 funktionieren. Mit zwei 2-GByte-Modulen laufen Intels 945-Chipsätze (außer den Sparversionen 945 GMS/GSE) sowie ATIs Xpress 1100 und 200M. Die Notebooks mit Intels 915- und 855-Chipsätzen sind auf 2 GByte (915 GMS: 1 GByte) beschränkt, noch ältere mit 815er-Chipsätzen auf 512 MByte.

Doch selbst die Kenntnis der theoretischen und praktischen Fähigkeiten des Speicher-Controllers führt nicht zu absoluter Sicherheit beim Modulkauf, denn ein nachlässiges Boarddesign oder unzureichende BIOS-Anpassungen können den Betrieb einiger Module verhindern. Bei AMD-Systemen sitzt der Speicher-Controller übrigens nicht im Chipsatz, sondern im Prozessor, aber die Unklarheiten sind ähnlich. Immerhin dürften die meisten Athlon- und Turion-Notebooks problemlos 4 GByte vertragen.

Nicht alle Konflikte äußern sich direkt in einem nicht startenden oder beim Booten abstürzenden Notebook, sodass nach einem Umbau Zuverlässigkeitstests unabdingbar sind. Dazu eignen sich spezielle Speichertest-Programme wie Memtest86+. Sie finden zwar nicht mit absoluter Sicherheit alle Speicherfehler, aber wenn sie was finden, liegt irgendwas im Argen. Um vorhandene von neuen Konflikten zu unterscheiden, sollte man einen Testlauf vor dem Umbau durchführen.

Bei Problemen gibt es wenige Möglichkeiten zur Einflussnahme, weil praktisch kein Notebook im BIOS-Setup Parameter zum Einstellen der Speicher-Timings hat. Mehr als ein BIOS-Update einzuspielen und die Module zu vertauschen oder testweise einzeln einzubauen, kann man nicht tun.

Wer keine Lust auf diese Experimente hat, kauft Speichermodule entweder direkt beim Notebook-Hersteller oder bei einem Modulanbieter, der für einzelne Geräte validierte Module im Programm hat – eine riesige Auswahl bietet beispielsweise Kingston (siehe Artikel Notebook-Doktor).

Bestückungen mit mehr als drei Gigabyte funktionieren aufgrund der Eigenheit von PC-Systemen, den Bereich zwischen drei und vier Gigabyte für PCI-Peripherie (einschließlich AGP-/PEG-Grafikkarten) zu reservieren, nur unter bestimmten Voraussetzungen: Speicher-Controller und BIOS müssen das Remapping des dort liegenden Hauptspeichers auf Adressen oberhalb von vier Gigabyte unterstützen, ein 64-Bit-Betriebssystem muss installiert sein und der Prozessor muss die 64-Bit-Befehle kennen.

Von Intels Mobilprozessoren sind der Core 2 Duo, die 500er-Reihe des Celeron M und die T2300-Modelle des Pentium Dual Core 64-Bit-tauglich. Der Core Duo und der Pentium Dual Core T2000/T2100 kennen keine 64-Bit-Befehle. Das Memory Remapping beherrschen allerdings nur die aktuellen Intel-Chipsätze Mobile GM965 und Mobile PM965 (Santa Rosa).

Unabhängig vom Chipsatz unterstützen hingegen alle Notebooks mit den AMD-Prozessoren Athlon 64 und Turion 64 inklusive älterer Einkern-Varianten sowohl 64-Bit-Befehle als auch Memory Remapping – wenn das BIOS mitspielt. Der Mobile Sempron ist anders als sein Desktop-Verwandter auf 32 Bit beschränkt.

Auf Betriebssystemseite macht Mac OS X am wenigsten Probleme, weil auch auf Systemen mit weniger als vier Gigabyte der 64-Bit-Kernel mit installiert wird. Die 32-Bit-Versionen von Windows Vista und Linux lassen sich nicht auf 64 Bit umbauen, sondern erfordern eine Neuinstallation. Das klappt immerhin weitgehend problemlos, wie der Schwerpunkt in c't 8/08 gezeigt hatte. Ein 64-Bit-Vista der gleichen Geschmacksrichtung (Ultimate, Home etc.) wie die installierte 32-Bit-Version lässt sich zwar legal mit deren Produktschlüssel betreiben, aber derzeit gibt es keinen Weg, sich kostengünstig eine Installations-DVD zu beschaffen – man ist also auf 64-Bit-Pioniere im Bekanntenkreis angewiesen. Die Installation der 64-Bit-Version von Windows XP erscheint nicht ratsam.

Großspurig: Festplatte

Der Austausch der Festplatte bringt meist nicht nur mehr Speicherplatz, sondern auch eine höhere Transfergeschwindigkeit. Die aktuellen Platten mit 250 GByte Kapazität und mehr liefern über 50 MByte/s, eine Geschwindigkeit, die bis vor kurzem noch den Desktop-Festplatten vorbehalten war. Die Exemplare zwischen 120 und 200 GByte schaffen etwa 30 bis 40 MByte/s, was Notebooks mit kleineren Platten ebenfalls spürbar auf die Sprünge hilft.

Vor dem Einbau gilt jedoch festzustellen, ob eine Platte mit Serial ATA (SATA) oder herkömmlichem ATA (Parallel ATA, PATA) eingebaut ist. Auch das gelingt nicht bei jedem Notebook zweifelsfrei. Schaltet man im Windows-Gerätemanager auf Ansicht/Geräte nach Verbindung, taucht die Festplatte samt Adapter im Zweig PCI-Bus auf. Hängt sie an einem Adapter mit "SATA" im Namen, ist die Sache klar, darunter fallen auch die im Kompatibilitätsmodus laufenden Intel-Adapter mit den PCI-IDs 8086/2828 und /27C4. Die erste Generation von SATA-Platten war allerdings per Adapterchip mit einem PATA-Adapter verbunden, was sich nicht per Gerätemanager, sondern letztlich nur per Ausbau der Platte herausfinden lässt – siehe dazu auch der nächste Artikel. Diese Lösung kam später auch noch bei Notebooks mit SATA-losen Chipsätzen wie einigen von ATI zum Einsatz.

Nicht alle Notebooks mit PATA-Anschluss lassen sich mit Platten beliebig großer Kapazität erweitern, sondern bei fast jeder Zweipotenz trat ein Problem im BIOS, im Adapter, in der PATA-Spezifikation oder im Dateisystem auf. Die meisten jetzt noch funktionsfähigen Notebooks dürften allerdings selbst den 128-GByte-Bug nicht mehr haben, sodass auch die 160- und 250-GByte-Exemplare fehlerfrei funktionieren sollten – größere Kapazitäten sind nur mit SATA-Anschluss erhältlich.

Gerade der 128-GByte-Bug gehört allerdings zu den fiesen, die sich erst lange nach dem Umbau zeigen: Erst wenn oberhalb von 128 GByte geschrieben werden soll, landen die Daten aufgrund eines Überlauffehlers in den ersten Plattensektoren und überschreiben Partitionstabelle, Bootsektor und Filesystem, sodass auf einen Schlag die komplette Platte unbrauchbar wird. Glücklicherweise tritt dieser Fehler nur bei wenigen Notebooks auf. Verbreiteter war der 32-GByte-Bug, der bei einigen Notebooks dazu führte, dass sie mit größeren Platten gar nicht starteten.

Ähnliche technische Kapazitätsgrenzen sind bei SATA-Verbindungen zwar eigentlich nicht bekannt, aber einige Notebooks vornehmlich der ersten Generation mit SATA-Platten haben dennoch Schwierigkeiten mit Platten größer als 120 GByte.

Manche der SATA- oder PATA-Probleme lassen sich dadurch umgehen, dass man das Betriebssystem in eine maximal 120 GByte große (bei älteren Notebooks maximal 32 GByte große) erste Partition installiert – der Betriebssystem-Treiber greift dann fehlerfrei auf die weiteren Partitionen zu. Vor einem Umbau kann sich zudem nicht nur ein Update auf die neuste BIOS-Version lohnen, sondern auch ein Blick in die Liste der behobenen Fehler – falls vorhanden –, denn gerade die Erweiterungen der Festplattenkapazitätsgrenzen sind dort oft erwähnt.

Die meisten Plattenschächte nehmen nur 9,5 Millimeter hohe Platten auf, sodass man die wenigen im Handel erhältlichen 12,5 Millimeter hohen Platten (darunter die 500-GByte-Platten von Fujitsu und Hitachi) meiden sollte. Vorsicht auch mit der Idee, eine der derzeit besonders günstig erhältlichen externen USB-Festplatten mit 2,5-Zoll-Innenleben aufzuschrauben und ins Notebook zu setzen: Dort kommen oftmals genau diese 12,5er zum Einsatz.

Um nach dem Einbau der Platte das Betriebssystem nicht neu installieren zu müssen, empfiehlt sich der Kauf eines Gehäuses mit USB-Anschluss (natürlich im passender PATA- oder SATA-Ausführung), die inzwischen für unter 20 Euro erhältlich sind. Selbst die Luxusversionen mit FireWire oder eSATA kosten kaum mehr. Man kopiert dann einfach die bestehende Installation auf diese Platte, tauscht dann die Platten um und kann die alte danach noch für Backups nutzen – siehe dazu der Kasten "Klon-Tools". Weniger für den Dauerbetrieb geeignet, aber bei Bastlern beliebt: SATA-Sockel, in die man 2,5- und 3,5-Zoll-Platten ohne jedes Schrauben einfach einsteckt [2].

Filigran: WLAN

Die ersten WLAN-Module funkten nach dem IEEE-Standard 802.11b, was ein paar hundert Kilobyte pro Sekunde schaffte – genug für die meisten Internetverbindungen, aber zu wenig, wenn man häufig Daten mit lokalen Servern austauscht. 802.11a/g überträgt bei einer guten Verbindung um 2,5 MByte/s, und der immer noch nicht finalisierte Standard 802.11n schafft unter guten Voraussetzungen über 7 MByte/s (oft aber doch nur 2 bis 4 MByte/s), was regelmäßigen Backups per WLAN ein wenig den Schrecken nimmt.

Bei allen Notebooks sitzt die WLAN-Einheit auf einer meist einfach zugänglichen Steckkarte. Ältere Notebooks nutzen Mini-PCI (6 cm breit), neuere die PCI-Express-Version MiniCard (3 cm breit); bei AMD-Geräten kam Mini-PCI länger zum Einsatz. Karten mit 11g und 11n bietet der Einzelhandel in ausreichender Auswahl an, und für alle sollten auch Treiber für Windows XP und Vista erhältlich sein, oft auch für Linux. Welchen WLAN-Chip man bei 11g bevorzugt, ist mittlerweile praktisch egal, doch bei 11n lohnt sich eine Abstimmung mit vorhandener WLAN-Hardware, vor allem dem Router/Access Point [3]. Apple-Nutzer sollten vorrangig nach Karten mit Chips von Broadcom und Atheros suchen und vorher nach Treibern schauen.

Einige wenige Notebooks vertragen nicht jede Steckkarte, sondern sind per BIOS-Lock auf die Karten des Notebook-Herstellers festgelegt – bekannt dafür sind einige ältere Business-Notebooks von Lenovo und HP mit MiniPCI-Karten. Laut einiger Leser lässt sich die Sperre zumindest bei Lenovo-Notebooks umgehen, Hinweise dazu liefern die Webseiten Thinkwiki.org, Command-tab.com und congenio.de.

Etwas häufiger ist das Problem anzutreffen, dass das Abschalten des WLAN-Moduls mit einer Austauschkarte nicht mehr funktioniert, weil es über eine proprietäre Erweiterung des Kartentreibers oder spezielle Hardwareschaltung auf der Karte realisiert war. Abhilfe gibt es meist keine – WLAN ist dann halt immer an, was die Laufzeit in WLAN-losen Umgebungen etwas verringert und in versorgter Umgebung eine etwas sorgfältigere Konfiguration erfordert. Bei manchen Notebooks misslingt allerdings nicht das Aus-, sondern das Einschalten des WLAN – dann muss man beim Originalmodul bleiben oder den nicht ganz unriskanten Trick versuchen, einen Pin auf dem MiniPCI-Anschluss abzukleben, was die Seite madwifi.org beschreibt.

Eher selten sind WLAN-Karten mit integriertem Bluetooth anzutreffen – tauscht man die Karte, fehlt Bluetooth, und Karten mit Bluetooth sind kaum einzeln zu bekommen, außer als Ersatzteil für genau dieses Notebook-Modell, und dann meist wieder nur mit der schon vorhandenen WLAN-Technik.

Ein größeres Problem sind die Antennen: Für den performanten Betrieb benötigt 802.11g zwei Antennen, 802.11n drei. Doch in Notebooks mit einer älteren Norm ist natürlich eine Antenne weniger eingebaut. Die Karten funktionieren trotzdem, man lässt einfach eine Antennenbuchse leer – egal welche. Unter guten Bedingungen erreicht man so die gleichen Übertragungsraten wie mit allen Antennen, aber unter schwierigeren Umständen bricht die Übertragungsgeschwindigkeit auf das Niveau der ausgetauschten Norm ein.

Wenn die vorhandenen oder zusätzlich eingebauten Antennen nur für 2,4 GHz geeignet sind (also für 802.11g), sollte man den 11n-Betrieb auf 2,4 GHz beschränken – sinnvollerweise im Notebook-WLAN-Treiber. Hat man eine für 5 GHz geeignete Antenne – beispielsweise für die 11a/g-Kombikarten -, kann man dieses Frequenzband auch für 11n nutzen, falls man einen dafür geeigneten Router einsetzt.

Der Einbau einer zusätzlichen Antenne ist nun nichts Unlösbares, wie schon ein Artikel zum Umstieg von 11b auf 11g zeigte [4], erfordert aber deutlich mehr Aufwand als der Tausch der Karte, da man im Allgemeinen den Displaydeckel zerlegen muss. Wenn dort eine Webcam oder vielleicht die Antennen von UMTS oder Bluetooth liegen, mag es auch langsam etwas eng werden. Zudem sind derzeit einzelne Antennen nur schwierig und zu einem hohen Preis zu bekommen.

Wem es nach hoher WLAN-Geschwindigkeit dürstet, mag daher mit einem USB-Stick oder einer Karte für den ExpressCard- oder CardBus-Schacht einfacher fahren. Zum Vermeiden von Störungen sollte man die interne Karte dann aber deaktivieren oder im Zweifel ausbauen.

Selten: TurboMemory, TV und UMTS

Mit so einem Mini-PCI- oder MiniCard-Slot lässt sich (außer bei den Notebooks mit BIOS-Sperre) noch mehr anfangen, doch nur weniges davon lässt sich nachträglich integrieren. Zudem bedeutet das bei älteren Notebooks den Verzicht auf WLAN, denn kaum eines hat zwei Slots – bei aktuellen Modellen mit MiniCard sind zwei oder drei Slots häufiger anzutreffen. Einige Notebooks haben schon einen halbhohen MiniCard-Schacht, der zwar elektrisch kompatibel ist, aber eine andere Befestigung hat, sodass die Karten nur in Slots der vorgesehenen Größe einbauen lassen.

Für Mini-PCI existieren nur wenige einzeln erhältliche Karten, manchmal trifft man eine TV-Karte an. Sie lässt sich zwar problemlos einbauen, aber bekommt mangels Antenne keinen Empfang. Einige Notebooks sind für eine TV-Karte vorbereitet und haben einen nach außen geführten Antennenanschluss, doch meist werden sie eh mit TV-Modul ausgeliefert.

In MiniCard-Slots kann man Turbo Memory-Karten einbauen, die derzeit mit 1 GByte Kapazität erhältlich sind. In einem ersten Test konnten wir keinerlei Vorteil messen [5], aber für die bald erscheinenden Karten mit höherer Kapazität hat Intel immerhin einen neuen Treiber in Aussicht gestellt, mit dem man häufig benutzte Anwendungen im Turbo Memory speichern kann – sinnvoller ist es allerdings, diese Anwendungen einfach nicht mehr zu schließen und das Notebook im Suspend-Modus zu belassen. Turbo Memory lohnt sich daher höchstens dann, wenn der Hauptspeicher voll ausgebaut und dennoch nicht ausreichend groß ist.

Eine weitere Anwendung für MiniCards ist UMTS/HSDPA, doch scheitert ein nachträglicher Einbau meist daran, dass Antennen und SIM-Karten-Slot fehlen. Lediglich in den wenigen für UMTS vorbereiteten Notebooks – zu erkennen an einem SIM-Karten-Einschub meist im Akkuschacht und einem freien MiniCard-Slot mit einer Antenne daneben – lassen sich die kaum einzeln erhältlichen Karten einbauen, das ist beispielsweise in moderneren Latitudes von Dell der Fall.

Modusfest: DVD-Laufwerk

Momentan werden praktisch alle Notebooks mit einem DVD-Brenner ausgeliefert, sodass ein Umbau höchstens dann lohnt, wenn man die klapprige Schublade gegen einen Slot-In-Mechanismus tauschen möchte. Eher mag sich der Tausch für ältere Geräte mit CD-Laufwerk lohnen. Zum Brennen von DVDs sind alle Notebooks schnell genug, und auch das Abspielen von DVD-Videos sollte allen noch funktionsfähigen gelingen – als Faustregel haben Notebooks mit mehr als 1 GHz Prozessortakt keine Schwierigkeiten, und manch langsameres bekommt man feingetuned [6].

Inzwischen tauchen die ersten Blu-ray-Laufwerke für Notebooks im Einzelhandel auf. Damit das Abspielen der HD-Filme überhaupt gelingt, sollte man einen Doppelkernprozessor ab etwa 2 GHz und einen modernen Grafikchip von ATI oder Nvidia haben – Einzelheiten in [7]. Ohne ein farbkräftiges und helles Display sieht man aber keinen deutlichen Vorteil gegenüber normalen DVD-Videos. Zum Ansteuern von größeren Ausgabegeräten sollte entweder ein DVI- samt SPDIF-Ausgang oder vorzugsweise ein HDMI-Ausgang vorhanden sein [8].

Beim Wechsel des optischen Laufwerks sind drei Hürden zu nehmen: Erstens muss sich das alte Laufwerk ausbauen lassen, was bei den meisten Notebooks mit etwas Herumprobieren oder der richtigen Anleitung geht (siehe nächster Artikel), zweitens muss man ein Ersatzlaufwerk mit der richtigen Master/Slave-Einstellung finden und drittens muss man sich im Allgemeinen damit abfinden, dass die spezielle Blende des Originallaufwerks nicht ans neue passt, sodass man auf ein schmuckloses schwarzes Rechteck guckt. Die Originalblende hat bei einigen Notebooks eine Aussparung, sodass ein Laufwerk mit Standardblende sich nicht schließen lässt. Mit etwas Geschick kann man die Standardblende entsprechend einschneiden und das ganze halbwegs hübsch zurechtfeilen. Wenn allerdings die Halterung für die Blende genau auf dem abgeschnittenen Stück liegt und die verkleinerte Blende abfällt, ist eine erfinderische Bastelkunst gefragt. Die Laufwerke in Apple-Notebooks sind allesamt Slot-In-Varianten mit abgenommener Frontblende, die aber erst nach einer aufwendigen Demontage des Gehäuses erreichbar sind.

Die optischen Laufwerke sind momentan noch bei allen Notebooks per Parallel-ATA (PATA) angeschlossen und haben eine Standardbuchse; SATA-Laufwerke kommen wohl in der nächsten Notebookgeneration zum Einsatz. Die üblichen Notebook-Laufwerke sind 12,5 mm hoch (SlimLine) und im Einzelhandel recht gut zu bekommen. In einigen besonders flachen Notebooks sitzen 9,5 mm hohe, die einzeln schwieriger zu beschaffen sind. Noch flachere Laufwerke stecken nur in wenigen superleichten Subnotebooks. Die optischen Laufwerke haben Standardbohrungen für die Halterahmen, doch verwenden einige Hersteller zusätzliche Bohrungen, was sich leider meist erst beim Festschrauben der Rahmen ans neue Laufwerk herausstellt. Ein geübter Feinmechaniker kann die fehlenden Gewinde selbst schneiden, oft sitzen die Laufwerke aber auch mit ein oder zwei fehlenden Schrauben sicher genug.

Vor dem Ausbau des Laufwerks sollte man im Windows-Gerätemanager (oder entsprechender Stelle unter Linux und Mac OS) nachsehen, ob es als Master oder als Slave läuft. Es lässt sich dabei zwar nicht feststellen, ob das per fester Einstellung oder per (Inverse) CableSelect festgelegt wird, aber im Allgemeinen dürfte ein fest auf Master oder Slave eingestelltes Laufwerk auch in CableSelect-Umgebungen funktionieren. Schwierigkeiten könnte es höchstens geben, wenn das Laufwerk in einen Wechselschachtrahmen eingebaut und in mehreren Notebooks verwendet werden soll.

Übrigens: Auch wenn die Festplatte per SATA oder RAID-Chip angeschlossen ist und das optische Laufwerk einen ganzen IDE-Strang für sich hat, ist die korrekte Einstellung wichtig, denn es kann bei ungeschickter BIOS-Programmierung sowohl vorkommen, dass ein IDE-Master das Booten vom SATA-Laufwerk verhindert als auch dass ein alleiniger IDE-Slave nicht erkannt wird.

Lästig an der Geschichte ist, dass sich der Modus bei SlimLine-Laufwerken nicht per Jumper, sondern nur per Firmware umstellen lässt. Und wenn das Laufwerk nicht läuft, kann man auch die korrigierende Firmware nicht einspielen – wenn sie überhaupt frei erhältlich ist. Man muss also schon beim Kauf ein passend eingestelltes Laufwerk auswählen.

Kalkulation: Prozessor

Obwohl der Prozessortakt oft als wichtigstes Leistungskriterium eines Notebooks angepriesen wird, lohnt sich der Einbau eines schnelleren Exemplars nur in wenigen Fällen: Die Taktrate des neuen müsste rund ein Drittel höher sein oder man setzt einen Zwei- statt einen Einkernprozessor ein. Immerhin sind erstaunlich viele der letzten Intel-Mobilprozessoren pinkompatibel, sodass man über einen Austausch nachdenken kann (siehe Tabelle).

Nur bei wenigen Notebooks kommt man gut an den Prozessor heran. Die meisten führen ihre Abwärme über eine Heatpipe zu einem etwas entfernten Lüfter, und oft hängen auch noch die Chipsatz- oder Grafikchip-Kühlung an der gleichen Heatpipe. Einfache Heatpipes sind mit vier nummerierten Schrauben befestigt, aufwendige mit vielen weiteren Schrauben. Die Wärmekopplung zwischen Chips und Heatpipe übernimmt ein Thermopad, das im Allgemeinen nach einem Umbau erneuert werden muss. Wärmeleitpaste tuts auch, ist aber aufgrund ihrer schnelleren Alterung und problematischeren Anwendung nur geübten Bastlern und eigentlich nur zu Testzwecken zu empfehlen – bei häufigen Abstürzen nach einem Umbau ist es viel lästiger als beim Desktop-PC, das Notebook aufzuschrauben und die Paste zu kontrollieren und zu erneuern.

Pinkompatible Prozessoren
Sockel Prozessoren
Sockel 479 Pentium M (Banias, Dothan), Celeron M (Banias, Dothan, Yonah)
Sockel M Core Solo/Duo (Yonah), Core 2 Solo/Duo (Merom), Pentium Dual Core (Yonah), Celeron M (Yonah, Merom)
Sockel P Core 2 Duo/Extreme, (Merom, Penrym), Celeron M (Merom)
Sockel 754 Mobile Athlon 64, Turion 64
Sockel 51 MobileSempron, Mobile Turion, 64/x2/Ultra

Die meisten speziellen Stromspar-Prozessoren wie Intels LV- und ULV-Reihen sind aufs Board aufgelötet, also nicht gesockelt und somit nicht wechselbar.

Eine Einschränkung bei der CPU-Wahl stellt der Frontside-Bus dar: Oft würde ein schnellerer Prozessor zwar funktionieren, aber weil er einen höheren Frontside-Bustakt erwartet als das Notebook liefert, läge der resultierende Kerntakt deutlich niedriger. Ein Core 2 T9300 mit FSB800 und 2,5 GHz würde in einem FSB667-System beispielsweise nur mit knapp 2,1 GHz laufen. Das liegt am festen Multiplikator, mit dem die Prozessoren aus dem Frontside-Bustakt ihren Kerntakt erzeugen. Der einzige Mobilprozessor ohne festen Multiplikator ist Intels Core 2 Extreme, doch weil der eine höhere Wärmeabgabe hat, überhitzt er in den meisten Notebooks.

Weil sich in keinem Notebook ein höherer Frontside-Bustakt einstellen lässt, kann man in der Praxis dann doch nur diejenigen mit gleichem FSB-Takt einbauen. Eine besonders große Auswahl besteht derzeit bei FSB667-Prozessoren, und besonders lohnenswert könnte wiederum der Tausch eines Celeron M mit FSB533 gegen einen manchmal noch erhältlichen Core Duo T2450 mit 2 GHz sein. Eine Ausnahme sind die Notebooks, für die Prozessoren mit unterschiedlichem FSB angeboten werden. Deren Chipsätze stellen dann meist automatisch den zum Prozessor passenden FSB ein – allerdings kommt aus Kostenersparnis bei den Varianten mit billigem Prozessor dann häufig doch eine andere Mainboard-Revision zum Einsatz, die keinen höheren FSB verträgt.

Zudem muss das BIOS den Prozessor richtig initialisieren, damit er zuverlässig läuft. In den Update-Beschreibungen der BIOS-Versionen findet man recht häufig Hinweise darauf, welcher Prozessor unterstützt wird.

Ein gewisser Risikofaktor bleibt allerdings immer, denn möglicherweise erfordert der neue Prozessor auch eine verbesserte Spannungsversorgung oder stärkere Kühlung. Selbst wenn der Hersteller das Notebook optional mit einem bestimmten schnelleren Prozessor verkauft hat, ist das kein Garant dafür, dass der auch im eigenen Notebook funktioniert, denn möglicherweise kommt inzwischen eine neuere Mainboard-Revision mit den nötigen Anpassungen zum Einsatz.

Will man auf Nummer sicher gehen, findet man heraus, welchen Prozessorkern man hat (CPU-Z gibt die Codenamen wie Yonah, Merom oder Dothan aus) und kauft dann den schnellsten Prozessor mit gleichem Kern und gleichem Frontside-Bus. Spürbare Geschwindigkeitssprünge sind damit allerdings nur selten drin, beispielsweise beim Wechsel des FSB667-Merom T5500 (1,67 GHz, 2 MByte L2-Cache) gegen den mit über 500 Euro aber auch überproportional teuren T7600 (2,33 GHz, 4 MByte) oder den mit 300 Euro vergleichsweise preiswerten T7400 (2,17 GHz, 4 MByte).

Exotisch: Grafikmodul, Display

Bei einigen Notebooks sitzt der Grafikchip auf einer Steckkarte, sodass man ihn tauschen könnte. Manche Karten entsprechen dem MXM-Standard von Nvidia, den auch ATI nutzt, seltener kommt ATIs Axiom-Standard zum Einsatz, und viele Karten älterer Notebooks waren ein Spezialentwurf des Herstellers.

Aber selbst die MXM-Karten sind nur unter Schwierigkeiten austauschbar, weil es sie kaum einzeln gibt und weil sie verschiedenen, von Laien kaum durchschaubaren Leistungsstufen entsprechen. Die Kühlung des Notebooks ist auf eine bestimmte Leistungsklasse ausgelegt, und wenn man dann eine Karte mit höherer Abwärme einsetzt, können häufige Abstürze und auch Beschädigungen an Karte oder Notebook die Folge sein.

Schwierig dürfte auch die Treiberfrage zu lösen sein, denn weder ATI noch Nvidia bieten Standardtreiber für die Mobilgrafikchips an. Die Desktop-Treiber lassen sich mit Tricks installieren, unterstützen aber möglicherweise Suspend-Modi, TV-Ausgang oder Docking-Station nicht korrekt oder stellen gar einen zu hohen Grafikchiptakt ein, was wieder Abstürze oder Beschädigungen nach sich ziehen könnte.

Für ein paar wenige Gaming-Notebooks bieten die Hersteller passende Upgrade-Karten an. Beispielsweise kostet ein Modul mit Nvidia GeForce Go 7900 GTX bei Cybersystems 600 Euro, wobei für ältere Notebooks ein 1200 Euro teures Upgrade-Kit erforderlich ist – für 1400 Euro bekommt man dort aber schon einen neuen 17-Zöller mit dem noch schnelleren GeForce 8800M GTX.

Auch ein Displaytausch ist wenig erfolgversprechend, selbst ein alternativ fürs eigene Modell angebotene Display lässt sich nicht unbedingt ansprechen. Das Unternehmen TD Components hat sich auf den Vertrieb und Einbau von Notebook-Displays spezialisiert und stellt im Internet ausführliche Kompatibilitätslisten bereit – diesen eigentlich für Anwender mit Displaydefekten gedachten Service kann natürlich auch ein Upgrade-Interessierter in Anspruch nehmen. Ein vielleicht lohnenswertes Upgrade hat TD Components ebenfalls im Angebot: das Entspiegeln von Spiegeldisplays [9].

Fazit

Am einfachsten und wirkungsvollsten gelingt der Einbau von mehr Hauptspeicher und einer schnelleren und größeren Festplatte, wenn man die paar wichtigen Bedingungen beachtet. Geübte Bastler können auch den Prozessor tauschen, aber das lohnt sich nur in den wenigen Fällen, wo man einen lauffähigen mit deutlich höherer Geschwindigkeit findet. Der Einbau eines neuen Grafikmoduls klappt hingegen nur bei einzelnen wenig verbreiteten Barebones.

DVD-Brenner haben die meisten aktuellen Notebooks, der Schritt auf Blu-ray ergibt selten Sinn. Ein älteres Notebook um einen DVD-Brenner zu erweitern sollte mit etwas Aufwand (Master/Slave, Blende) gelingen. WLAN nach Draft-N dürfte in fast allen Notebooks laufen, aber ohne Einbau einer dritten Antenne nur mit eingeschränkter Qualität – lohnen tut sich das nur, wenn man auf lokale Server mit deutlich über 3 MByte/s zugreift. Sorgenfreier fährt man möglicherweise mit dem Kauf eines USB-Sticks – was auch die einzig sinnvolle Möglichkeit ist, TV, Bluetooth und UMTS nachzurüsten. (jow)

Literatur
[1] Christof Windeck, Grenzüberschreitung, Desktop-PCs und Notebooks mit 4 GByte Hauptspeicher – und mehr, c't 8/08, S. 106
[2] Boi Feddern, Ansteckungsgefahr, Docking-Station für SATA-Festplatten, c't 10/08, S. 60
[3] Ernst Ahlers, Datendüsen, Draft-N-WLAN soll Kabel ersetzen, c't 22/07, S. 134
[4] Ernst Ahlers, Jürgen Rink, Notebook-Chirurgie, WLAN-Module und Antennen in Notebooks nachrüsten, www.heise.de/mobil/artikel/51931
[5] Florian Müssig, Chip statt Platte, Was Flash-Speicher in Notebooks nützt, www.heise.de/mobil/artikel/98198
[6] Jörg Wirtgen, Gerald Himmelein, Bildjustage, Tipps zum problemlosen Abspielen von DVDs, c't 16/01, S. 114
[7] Hartmut Gieselmann, Blaue Scheibenwelt, PC-Komponenten für Blu-ray-Filme, c't 9/08, S. 92
[8] Hartmut Gieselmann, Unterwegs ins Blaue, Blu-ray-Filme auf Notebooks genießen, c't 13/08, S. 134
[9] Florian Müssig, Sonnenschirm fürs Notebook, Notebook-Displays entspiegeln, www.heise.de/mobil/artikel/102926
[10] Karsten Violka, Systemkopierer, Sieben Festplatten-Imager für Windows Vista und XP im Vergleich, c't 12/07, S. 158