Chip statt Platte

Flash-Speicher hilft nicht nur, robuste Notebooks ohne Festplatten zu bauen: Jetzt soll er auch als Daten-Cache für eine längere Laufzeit sorgen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Lesezeit: 16 Min.
Von
  • Florian Müssig
Inhaltsverzeichnis

Wir haben die verschiedenen Flash-Varianten in Notebooks auf ihr Stromsparpotenzial hin untersucht.

Flash-Speicher ist derzeit verstärkt dabei, die Welt der Notebooks zu erobern: Die ersten Hersteller bieten serienmäßig Solid State Disks (SSDs) zu bezahlbaren Preisen an, Intel will mit Turbo Memory einen Flash-Cache in Notebooks etablieren, und Hybrid-Festplatten (Hybrid-HDDs) gibt es exklusiv im 2,5"-Format. Hybrid-HDDs und Turbo Memory funktionieren nur in Zusammenspiel mit Vista und dessen Techniken ReadyDrive und ReadyBoost; SSDs dagegen gab es bislang bereits als teure Variante für besonders robuste Notebooks.

Ihren Vorteil der Unempfindlichkeit gegenüber Stößen und Vibrationen können SSDs jetzt auch in normalen Notebooks ausspielen. Damit entfällt der Aufwand für normale Festplatten wie etwa dämpfende, elastische Einbaurahmen und Beschleunigungssensoren, die einen Aufprall voraussagen und die Schreib-/Leseköpfe rechtzeitig parken sollen (siehe Rundum geschützt).

Bislang waren die größten Nachteile von SSDs die geringe Kapazität und der hohe Preis: Noch letztes Jahr kostete eine 16-GByte-SSD über 600 Euro [1]. Fallende Fertigungskosten und steigende Speicherkapazitäten haben mittlerweile zu bezahlbaren Modellen geführt; auch die Transferraten befinden sich inzwischen auf einem akzeptablen Niveau [6]. Dell verkauft beispielsweise bei einigen Notebooks wie dem Latitude D630 ATG eine 32-GByte-SSD für etwa 300 Euro Aufpreis; etwa so viel kostet sie auch im freien Handel. Der Unterschied zu normalen Notebook-Festplatten ist derzeit immer noch immens. Diese fassen bis zu 250 GByte und kosten mit dieser Kapazität 150 Euro – die achtfache Kapazität zum halben Preis. Zumindest bei den Speicherkapazitäten dürfte sich die Schere in absehbarer Zeit etwas schließen: HP will ab Oktober seine leichten 12,1-Zoll-Subnotebooks Compaq 2510p und 2710p mit 64-GByte-SSDs bestücken; Alienware plant, sein 17-Zoll-Notebook Area-51 m9750 mit zwei solchen auszuliefern. Zudem listen mehrere SSD-Hersteller auf ihren Webseiten Modelle mit 128 GByte Speicherplatz – magnetische Notebook-Platten sollen bis Ende des Jahres allerdings bereits bei 320 GByte angelangt sein.

Chip statt Platte (5 Bilder)

Chip statt Platte

Intels Turbo-Memory-Modul für Santa-Rosa-Notebooks rüstet einen Flash-Cache für normale Festplatten nach. Es passt in MiniCard-Slots, die auch WLAN- und UMTS-Adapter aufnehmen.

Wie sich Flash-Speicher heute schon auf den Strombedarf und damit auf die Akkulaufzeit auswirkt, haben wir mit Turbo Memory, Hybrid-HDDs und SSDs untersucht. Ihren Einfluss auf die Rechenleistung und Rechnergeschwindigkeit beschreibt der Artikel Windows-Doping [7].