Anleitung: HiFi-Verstärker restaurieren, Teil 1

Seite 4: Steckverbinder und Buchsen

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Wenn manchmal die Tonwiedergabe ausfällt und man etwa durch Klopfen auf das Gehäuse oder Drücken an den Anschlusssteckern den Fehler kurzfristig beseitigen kann, so sollte man sich die Steckverbinder und Buchsen einmal genauer ansehen. Man hat es hier mit einem "Wackelkontakt" zu tun. Will man diesen beheben, so muss man zuerst alle mechanischen Verbindungen im Gerät auf festen Sitzprüfen. Stellt man dabei leichte Verschmutzungen an den Kontakten fest, kann man diese mit Tunerspray entfernen. Für starke Oxidation ist das Spray Kontakt 60 empfehlenswert. Erneute Korrosion verhindert man durch die anschließende Verwendung von Kontakt 61.

Die Lötstellen der Anschlussbuchsen (hier Cinch) stehen unter mechanischer Belastung und sollten geprüft werden.

Besonders die Anschlussbuchsen machen häufig Probleme. Durch die mechanische Belastung ist oftmals die Kontaktierung der Buchse zur Platine nicht mehr sichergestellt. Brummen und/oder Tonausfälle sind die Folge.

Die Sprays
Oxidlösekraft  Schmutzlösekraft Feuchtigkeitsverdrängung Korrisionsschutz Schmier- und Gleitwirkung  rückstandsfreie Verdunstung  zusätzliche Merkmale
Kontakt 60  hoch hoch mittel –  gering –  – 
Kontakt WL  –  hoch –  –  –  schnell hohe Material- verträglichkeit 
Kontakt 61  –  –  hoch mittel mittel –  – 
Vaseline 701  –  –  –  hoch mittel –  – 

Falls diese Anleitung nicht zu dem gewünschten Erfolg geführt haben sollte, so ist es ratsam, das Gerät vollständig auf "Kalte Lötstellen" zu prüfen und nachzulöten. Besonders den Ausgangsbereich eines Verstärkers, wo große Ströme fließen müssen, sollte man sich genauer ansehen. Ebenfalls anfällig ist der Bereich der Bedienelemente. Ein Verstärker wird schnell zum Opfer bei einem Umzug. Ein Schlag beispielsweise auf den großen Lautstärkeknopf kann zu einem Platinenbruch führen. Falls sich Risse in der Platine befinden, so flickt man die defekten Leiterbahnen mit Silberdraht oder Litze. Da man in älteren Geräten noch keine Multilayerplatinen verwendet hat, ist eine Reparatur in der Regel problemlos möglich. Bei Einbau der Platine darf der Verstärker nicht an den Strom angeschlossen sein.

Gebrochene Platinen lassen sich mit Litze oder Silberdraht wieder flicken.

Ein Brummen nach dem Zusammenbau deutet auf eine fehlende Masseverbindung hin. Vielleicht doch eine Schraube vergessen? Der typische Anfängerfehler ist das testweise Betreiben von ausgebauten Platinen. Das Gehäuse wird oft als Masseverbindung genutzt und hat eine abschirmende Funktion gegenüber Störungen von außen. Es kann also schon brummen, wenn man nur den Deckel abschraubt.

Fehlende Masseverbindungen können Brummen verursachen. An dieser Stelle muss normalerweise durch eine Metallschraube eine elektrische Verbindung hergestellt werden.

Ein Beispiel für die Anwendung der hier beschriebenen Methoden ist die Reparatur eines Sony TA-F120 aus der Einstiegsklasse. (esk)