Apple Mail für OS X: Probleme lösen, Tricks nutzen

Seite 4: Fehlersuche und Fehlerbehebung

Inhaltsverzeichnis

Mail fragt ständig nach Passwort

OS X speichert eingegebene Passwörter im Schlüsselbund des Systems. In seltenen Fällen kann es vorkommen, dass Mail nicht mehr auf den Eintrag zugreifen kann. Beenden Sie zunächst Mail und rufen Sie dann das Dienstprogramm „Schlüsselbundverwaltung“ auf. Suchen Sie dort entweder nach dem Benutzer- oder dem Servernamen Ihres Accounts. Die passenden Schlüssel erkennen Sie am „imap://“ und „smtp://“ im Feld „Ort“. Löschen Sie nun beide Schlüssel und starten Sie Mail. Wenn Sie nun Ihre Passwörter erneut in die Account-Einstellung eingeben, sollte sich das Programm diese wieder merken.

Wenn Apple Mail sich keine Passwörter mehr merken mag, hilft das Entfernen der zugehörigen Schlüsselbundeinträge.

Falls Sie nur beim Versenden von E-Mails nach dem Passwort gefragt werden, müssen Sie unter Umständen Ihre Zugangsdaten auch beim SMTP-Server eingeben oder aktualisieren. Öffnen Sie dazu das Ausklapp-Menü bei „SMTP-Server“ in den Account-Einstellungen und wählen Sie dort den Befehl „SMTP-Serverliste bearbeiten“ aus. Schalten Sie im Reiter „Erweitert“ des betreffenden Servers die Authentifizierung von „Ohne“ auf „Passwort“ um. ­Daraufhin erscheinen zwei Felder für die Eingabe von Benutzername und Passwort.

Mail-Links funktionieren nicht im Kalender

Hier handelt es sich um einen Bug im Kalender von Yosemite, der mit El Capitan behoben wurde. In alternativen Kalender-Apps wie Fantastical 2 eingefügte URLs funktionieren in Apples Kalender problemlos. Auch per Drag & Drop auf in das Anwendungsfenster gezogene Mails erzeugen einen Termin mit korrektem Link zu der Nachricht. Lediglich manuell im URL-Feld eingefügte Links speichert der Kalender fehlerhaft.
Für Yosemite gibt es jedoch einen Workaround: Dazu haben wir das Skript so aktualisiert, dass es Message-URLs mit „message://“ statt nur „message:“ beginnen lässt. Solche URLs bleiben im ­Notizfeld anklickbar, wenn sie nicht am Anfang des Textes stehen. Sie müssen also mindestens ein Satzzeichen oder ein Leerzeichen vor der URL eintippen. Beispiele:

>message://%3C85C2B504-7167- 479A-A22A-68F1EF7405EB@heise.de%3E

oder

Siehe Mail: message://%3C85C2B504- 7167-479A-A22A-68F1EF7405EB@heise.de%3E

Sie können unser Skript im Skript-Editor auch so anpassen, dass es automatisch Text vor die URL setzt. Ergänzen Sie dazu die Zeile „set URLprefix“ im Quellcode.

Hängender Kopiervorgang

Verschiebt man Mails in einen neuen Ordner, verschwinden sie scheinbar sofort aus dem Ursprungsordner. So könnte man beim erzwungenen Beenden annehmen, dass einige davon bei einer nicht vollständig abgeschlossenen Verschiebeaktion verloren gehen. Tatsächlich löscht das Programm die E-Mails erst nach erfolgreichem Verschieben aus dem Ursprungsordner. Wenn Sie Mail neu starten, erscheinen alle Nachrichten der nicht vollendeten Aktion wieder im Postfach. Manchmal muss man noch den Befehl „Postfach/Wiederherstellen“ bemühen, damit die Anzeige stimmt.

Hängt Mail stunden­lang bei einer Aufgabe fest, lässt es sich gefahrlos über „Sofort beenden“ abschießen.

Oft ist es sogar so, dass trotz des Fehlverhaltens alle Mails in den Zielordner kopiert wurden. Ob die Mail-Inhalte tatsächlich vollständig sind, müssen Sie aber Nachricht für Nachricht überprüfen. Falls möglich, sollten Sie stattdessen die Mails aus dem Zielordner wieder entfernen und den Kopiervorgang erneut anstoßen. Wenn Sie etappenweise, mit nur wenigen hundert Mails vorgehen, vermeiden Sie unter Umständen, dass sich Mail abermals aufhängt. Achten Sie darauf, dem Mail-Server nicht mehrere Aufgaben parallel aufzuhalsen.

Logging aktivieren

Aktiviert man die Protokollierung im Fenster „Verbindung prüfen“, schreibt Mail jegliche Hintergrundaktivität in Log-Dateien.

Ja, und dafür bedarf es nicht einmal großer Tricks. Öffnen Sie über das Fenster-Menü den Dialog „Verbindung prüfen“. Wenn Sie dort die Option „Protokoll für Verbindungsaktivität“ ankreuzen, schreibt das Programm fortan alle Vorgänge in diverse Log-Dateien in den Ordner ~/Library/Containers/com.apple.mail/Data/Library/Logs/Mail. Diesen können Sie sich über die Schaltfläche „Protokolle einblenden“ im Finder anzeigen lassen. Bei aktivierter Protokollierung zeigt Mail einen dauerhaften Hinweis im Titelbereich des Fensters an.

Einzelne Accounts zurücksetzen

Wählen Sie einfach die betroffenen Postfächer aus und führen im Postfach-Menü den Befehl „Wiederherstellen“ aus. Mail löscht alle geladenen Mails aus dem Zwischenspeicher und lädt sie erneut vom Server. Möchten Sie den gesamten Zwischenspeicher eines Accounts neu einlesen, können Sie den ent­sprechenden Ordner aus dem Verzeichnis „~/Library/Mail/V2“ oder „~/Library/Mail/V3“ (ab OS X 10.11) entfernen.

Unser Programm „Problemlöser für Apple Mail“ kann nun in Version 1.1 auch einzelne Account-Ordner löschen.

Bei El Capitan enthalten die Ordnernamen allerdings nur noch Zahlen und sind somit schwer einem Account zuzuordnen. Abhilfe schafft die neue Version unseres Programms „Problemlöser für Apple Mail“. Über eine zusätzliche Option können Sie ausgewählte Ordner von IMAP- oder Exchange-Accounts in den Papierkorb schieben lassen, sodass Mail die gesamten Nachrichten erneut vom Server lädt.

Mail komplett zurücksetzen

Auch ohne Neuinstallation von OS X lässt sich Mail in den Auslieferungszustand zurückversetzen.

Wenn Sie nach dem Zurücksetzen nicht die gleichen Mail-­Accounts einrichten möchten, entfernen Sie diese aus der Systemeinstellung „Internetaccounts“. Löschen Sie nun die Programm-Einstellungen mit Hilfe des Terminals (da OS X diese in einem Zwischenspeicher vorhält, reicht es nicht, die zugehörige Plist-Datei aus dem Preferences-Ordner zu entfernen):

defaults delete com.apple.mail

Befördern Sie anschließend die beiden folgenden Ordner in den Papierkorb:

~/Library/Containers/com.apple.mail
~/Library/Mail

Wenn Sie nun Mail starten, können Sie Ihre Accounts über die Einstellungen hinzufügen. Zuvor nicht entfernte Accounts sind direkt wieder verfügbar und das Programm beginnt, deren Postfächer ­herunterzuladen.