Druck aus der Wolke

Seite 2: Druckerintelligenz

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Bessere Drucker erledigen die Übersetzung der Druckdaten mit Hilfe eines eigenen Raster Imaging Prozessors (RIP) und ausreichend Arbeitsspeicher selbst. Die zu druckenden Daten nehmen sie in einem Vektorformat wie PCL oder PostScript entgegen. Da dies verbreitete Seitenbeschreibungs-Standards sind, können auch generische Programme die Umsetzung der grafischen Ausgabe einer Anwendung in das jeweils vom Drucker verwendete Format übernehmen. Das macht die Realisierung von Cloud-Druckdiensten wesentlich einfacher, da sie nicht jeden einzelnen Drucker mit Hersteller und Modellbezeichnung kennen müssen.

HP-Drucker wie der Officejet Pro 8500A verbinden sich via WLAN mit dem Internet, besitzen eine eigene E-Mail-Adresse und drucken an diese geschickte Dokumente aus. Um sie als „Cloud Ready Printer“ für Google Cloud Print einzurichten, reicht die Angabe der Adresse.

Die Printer Communication Language (PCL) beispielsweise ist in ihrer aktuellen Version 6 mit dem Ausgabeformat der Windows-eigenen Grafikschnittstelle GDI identisch und kann unter dem Microsoft-Betriebssystem die Befehle der Anwendung einfach an den Drucker durchreichen. Auf Unix-Systemen wie Mac OS, Linux und anderen Derivaten erfolgt die grafische Ausgabe hingegen in PostScript, sodass sich Drucker, die diese Seitenbeschreibungssprache interpretieren können, problemlos ansprechen lassen. Für beide Varianten gibt es auch generische Treiber für die jeweils andere Plattform, mit denen PCL-Drucker unter Mac OS oder PostScript-Drucker unter Windows funktionieren.

Für den Fotodruck direkt von einer Digitalkamera oder Speicherkarte rastern auch viele Host-based Tintendrucker gängige Bildformate wie JPG oder TIFF selbstständig, da die Bilder bereits als – wenn auch komprimierte – Pixelgrafiken vorliegen. Standards, um von Kameras aus Fotos zu drucken, existieren mit dem Digital Print Order Format (DPOF) und PictBridge schon seit Jahren. Sie dürften sich ohne Weiteres auch von Smartphone-Apps zum Drucken über WLAN oder UMTS einsetzen lassen. Auch viele mobile Lösungen nutzen diese Mechanismen, taugen folglich aber auch nur für Bilder. Der Druck beliebiger Daten von jedem Endgerät auf jeden Drucker lässt sich damit nur schwer umsetzen.

Eine universelle Drucklösung für die Cloud muss dem jeweiligen Drucker vermitteln, was genau er tun soll. Mit Dateiformaten von Officeprogrammen wie Word oder Excel kann kein Drucker etwas anfangen, da diese keine Informationen über den konkreten Seitenaufbau enthalten. Einige Geräte bieten zwar die Möglichkeit zum Druck solcher Dateien direkt von Speicherkarte oder USB-Stick, doch brauchen sie dazu einen laufenden PC, der die nötige CPU-Power, den Arbeitsspeicher sowie die jeweiligen Anwendungen und Treiber bereitstellt. Fehlt der PC, funktioniert nur der Direktdruck von Fotos.