Ausprobiert: Lasercutter selbstgebaut mit Diodenlaser

Seite 2: Neuer Laser aus Europa

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Der von EleksMaker angebotene Laser hat für meinen Geschmack nicht ausreichend Leistung, sodass ich stattdessen den hochwertigen Diodenlaser PLH3D-6W-XF der Firma OptLasers mit satten 6 W Leistung dazukaufte, auch wenn er 550 US-Dollar kostet. Opt Lasers stellt seit vielen Jahren Lasermodule für Forschung und Industrie her und genießt einen guten Ruf. Mit ihrem Preis sind Module für den DIY-Bereich immer noch interessant.

Besonderes Augenmerk liegt auf breit einsetzbaren, kleinen Laser-Dioden-Gravierköpfen, die sich für viele Maschine adaptieren lassen. Der PLH3D 6W hat einen breiten Versorgungsspannungsbereich von 12 bis 24 Volt, was ihn universell nutzbar macht. Zum Lieferumfang gehört sich neben dem Laserkopf ein kleines Werkzeug zum Einstellen des Fokuspunkts, sowie eine zusätzliche Linse. Sie weist eine höhere Transmission auf, fokussiert dafür aber nicht so präzise auf einen Punkt.

Der Laserspot lässt sich auf eine Entfernung von 20 bis 120 mm einstellen, was die Verwendung in den meisten Maschinen erlaubt. Dank der hochwertigen Verarbeitung lässt sich der Strahl mit der feiner fokussierenden Linse auf einen „Brennfleck“ von nur 0,1 × 0,1 mm in 30 mm Entfernung bündeln. Die dabei entstehende Leistungsdichte ist groß genug, um gute Schneid- und Gravierleistung zu bieten. Die Leistung lässt sich sowohl über einen TTL-Eingang (0 - 24 V, Laser an ab 2,5 V), als auch über einen mit einer Zenerdiode gegen Überspannung geschützten analogen Eingang (0 - 5 V) fein regulieren.

Das komplette Modul mit montierter Düse

Die Luftführung zum Kühlen ist schlichtweg genial: Die Luft wird an der Oberseite des Laserkopfes über einen starken Axiallüfter angesaugt und durch das Gehäuse, mittels einer abnehmbaren Düse, an der Linse vorbei nach unten wieder herausgeführt. Durch die Düse und den kräftigen Lüfter ist der Luftstrom an der Linse so stark, dass Verschmutzung mit entstehenden Rauch und Partikeln so gut wie ausgeschlossen ist. Bei anderen Systemen kann kann der Rauch den Laser beeinträchtigen und zu inhomogenen Gravuren oder ungleichmäßigen Schnitten führen. Sollte die Temperatur des Moduls trotz der Kühlung 47°C überschreiten, schaltet sich der Laser automatisch ab, um eine Verringerung seiner Lebensdauer durch thermischen Stress zu vermeiden. Um den Fokus zu justieren oder die Linse zu tauschen, lässt sich die Düse dank der magnetischen Befestigung leicht abnehmen.

Da das gesamte Lasermodul nur 220 g wiegt, kann es auch von schwachen Maschinen ohne Probleme bewegt werden. Seine Abmessungen betragen 40 × 55 × 77,5 mm³. Mit der zusätzlich erhältlichen Docking-Station kann es einfach ein- und ausgebaut werden, um es sicher zu lagern, wenn es nicht gebraucht wird. Alle elektrischen Anschlüsse sind über die Docking Station geführt, während der Laser magnetisch gehalten wird. Ein Griff um das Modul zu entfernen, ein weiterer um die mitgelieferte Schutzplatte an der Dockingstation zu befestigen – eleganter und schneller geht es nicht.