Desinfec't 2020: Was das Anti-Viren-System alles kann

Das bewährte Sicherheitstool der c’t-Redaktion bringt vier Virenscanner und einen offenen Threat-Scanner mit, der unter anderem Emotet sehr effektiv aufspürt.

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Was das Anti-Viren-System alles kann

(Bild: Andreas Martini)

Lesezeit: 9 Min.
Inhaltsverzeichnis

Desinfec’t 2020 richtet sich an Windows-Nutzer und kann von Trojanern verseuchten Systemen auf die Beine helfen. Damit spüren Sie Viren auf und erledigen diese. Dafür bringt das Sicherheitstool vier Virenscanner von Eset, F-Secure, Kaspersky und Sophos mit. Damit die Scanner auch aktuelle Schädlinge nicht übersehen, sind ein Jahr lang kostenlose Signatur-Updates inklusive.

Das Sicherheitstool ist nicht nur was für Profis, sondern holt auch Einsteiger ab. Computer-Neulinge unterstützt Desinfec’t mit dem Easyscan-Modus. Über die integrierte Fernwartungsanwendung TeamViewer hilft ein computerversierter Bekannter oder ein Familienmitglied direkt über das Internet. Profis leben sich mit verschiedenen Tools aus und retten damit unter Umständen versehentlich gelöschte Daten. Außerdem fungiert Desinfec’t als Notfallsystem, wenn Windows nicht mehr startet. Auf diesem Weg bringen Sie wichtige Daten wie Abschlussarbeiten auf einem USB-Stick in Sicherheit.

Desinfec’t 2020 bringt neben den vier Scannern von Eset, F-Secure, Kaspersky und Sophos noch den Open-Threat-Scanner mit. Dieser entdeckt Schädlinge wie Emotet besonderes effektiv.

Wer Desinfec’t bereits kennt, kann diesen Einleitungsartikel überspringen und direkt mit dem folgenden Artikel in die Praxis eintauchen.

Der Clou von Desinfec’t ist, dass es ein eigenes Betriebssystem auf Linux-Basis mitbringt. Dieses startet anstelle von Windows direkt von USB-Stick oder DVD. Das hat den Vorteil, dass Schädlinge in einem zur Fehlerdiagnose gestarteten, verseuchten Windows nicht noch mehr Unheil anrichten. Beim Verdacht eines Trojanerbefalls fahren Sie Windows zügig herunter und starten im Anschluss das Notfallsystem. Damit schauen Sie aus sicherer Entfernung auf die inaktive Windows-Installation und spüren in Ruhe Trojaner auf. Damit nichts schiefgeht, kann Desinfec’t standardmäßig nicht auf Windows-Festplatten schreiben und somit nichts verändern.

Für den Start wählen Sie das Medium mit Desinfec’t in den Bootoptionen des Computers aus. Wie das im Detail funktioniert, beschreibt der Kasten "Desinfec't starten" im Folgeartikel "Mit Desinfec't 2020 effektiv Viren jagen". Dort gibt es auch Tipps, wie Sie Startprobleme lösen. In der Redaktion haben wir das System auf älterer und aktueller Hardware ausgiebig getestet. Damit Desinfec’t optimal läuft, sollte der Computer mindestens 8 GByte RAM mitbringen. Das System läuft auch auf 32-Bit-Hardware. Aufgrund von unzähligen Hardware-Konfigurationen können wir aber nicht garantieren, dass es auf jedem Computer läuft.Aus Performancegründen empfehlen wir, Desinfec’t von einem USB-Stick zu starten. Die Installation auf einem Stick mit mindestens 16 GByte gelingt direkt aus Windows oder einem laufenden Desinfec’t. Von einem Stick läuft das System deutlich flinker als von DVD. Außerdem kann es nur so Daten wie Signatur- und System-Updates dauerhaft speichern. Von DVD gestartet, merkt sich das System nichts davon und Sie müssen die Virenscanner nach jedem Start erneut aktualisieren.

Da Desinfec’t auf der Linux-Distribution Ubuntu basiert, brauchen Sie keine Angst zu haben, dass Windows-Trojaner beim Scannen auf das System überspringen. Da die Schädlinge auf Windows ausgelegt sind, funktionieren sie unter Linux schlicht nicht. Darüber hinaus setzt sich das System nach jedem Neustart in den Werkszustand zurück. So sollte selbst Linux-Malware keine Chance haben.