Die nächste Krise kommt: Investitionen in Aktienanlagen sicher behalten
Aktienanlagen bestehen zu 10 Prozent aus Methodik und zu 90 Prozent aus Emotionsmanagement. Dieser Ratgeber verhindert, dass Sie ihr eigener Feind werden.

(Bild: Midjourney)
Gemütlich gelesen sieht die Geschichte des Aktienmarktes einfach aus: Man sollte divers investieren und dann Geduld haben, komme, was wolle. Das sieht allerdings nur deshalb einfach aus, weil die Vergangenheit immer einfach aussieht. Schließlich wissen wir im Rückblick bereits, dass alles wieder gut wurde. Wir denken immer, dass wir kühl und souverän durch alle Krisen gesteuert hätten, wenn wir ohne Risiken im Markt im gemütlichen Sessel über dessen Absturz vor Jahren lesen. Wenn die Krisen dann aber real durch den Alltag wehen, wird es schwierig, den ganzen "also-ich-würde-da"-Vermutungen tatsächlich zu folgen.
Investorenmentor Benjamin Graham sagte schon vor über einem halben Jahrhundert: "Das Hauptproblem jedes Investors – und sogar sein größter Feind – ist wahrscheinlich er selbst." Die Mechanismen des Marktes sind jedem professionellen Anleger bekannt. Trotzdem schaffen es je nach Anlagen-Zeitraum 80 bis 93 Prozent dieser hochgebildeten, hochbezahlen Menschen nicht, die Rendite des Marktes zu schlagen, weil sie in die menschlichen Fallen tappen, also in Krisen verkaufen. Selbst wenn sie das selbst nicht tun würden, zwingen ihre Anleger-Kunden sie oft dazu, weil sie in Krisen verlangen, dass etwas aktionistisch getan wird, wenn es gerade am dümmsten ist, etwas zu tun. Diese Grundprobleme nebst deren Implikationen kennen Laienanleger genauso. Danach zu handeln, fällt jedoch allen schwer.
- ETF sind trotz mancher Probleme weiterhin die beste Möglichkeit für private Kleinanleger, in Aktien zu investieren.
- Die von ETF abgebildeten Marktwerte verhalten sich nach statistischen Regeln und es kann auch bergab gehen. Das ist schwer für den Kopf.
- Mit einigen strukturellen Faustregeln können Kleinanleger von Marktsteigerungen profitieren.
Dieser Leitfaden schlägt daher stabile finanzielle und psychologische Strukturen vor, die privaten Kleinanlegern durch die unvermeidlichen Hochs und Tiefs der Börsen helfen. Hierbei soll es um Anlagen am Aktienmarkt gehen. Andere für Kleinanleger potenziell interessante Anlagetypen sind nicht das Thema des Artikels. Das Ziel der besprochenen Strukturen ist weder der schnelle Euro (denn der ist gefährlich) noch die "finanzielle Unabhängigkeit als Früh-Rentier" (denn die ist für um-den-Median-Verdiener ein Luftschloss), sondern die finanzielle Stabilität. Anders als die beiden anderen Themen hat die nämlich für alle Verdienstschichten erhebliche Vorteile.
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