ETFs: So finden Sie den passenden Fondsherausgeber

Bei der Wahl eines ETFs sollte auch der Fondsherausgeber eine Rolle spielen. Andernfalls kann es zu bösen Überraschungen kommen, wie das Beispiel Amundi zeigt.

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Mehrere Menschen stehen vor einer Börse und erhalten Wertpapiere

(Bild: KI, Collage c’t)

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Inhaltsverzeichnis

ETFs (Exchange Traded Funds) gelten als eine der einfachsten Möglichkeiten, um in die Welt des Börsenhandels einzutauchen. Die Risiken fallen geringer aus als bei vielen anderen Anlageprodukten und oftmals lassen sich per Sparplan ganz automatisch selbst geringe Beträge regelmäßig investieren. Wäre da nicht die Qual der Wahl. Denn in Deutschland können Anleger zwischen tausenden ETFs wählen, die sich in verschiedenen wichtigen Punkten voneinander unterscheiden. Zu den Punkten, die vermutlich häufig keine große Beachtung finden, gehört der Herausgeber des ETFs. Dass sich das als ein Fehler entpuppen kann, mussten kürzlich so einige Anleger feststellen.

Wer nämlich Anteile am Amundi MSCI World V hielt, dürfte im Februar 2025 möglicherweise ungläubig auf seinen Depotauszug geschaut haben. Denn obwohl es keine entsprechende Order gab, wurde das Investment gewissermaßen über Nacht vollständig verkauft und neu angelegt. Gleichzeitig wurden die Gewinne – wie gesetzlich vorgeschrieben – versteuert. So mancher Anleger dürfte damit schlagartig einige Tausend Euro ärmer geworden sein. Die Wahl eines anderen Fondsherausgebers hätte das verhindert.

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  • FĂĽhrt ein Fondsherausgeber zwei ETFs zusammen, kann es zu einer vorzeitigen Besteuerung der Gewinne kommen.
  • Fondsherausgeber können aus zahlreichen Kriterien wählen, wenn sie neue ETFs ausgeben wollen. Dadurch kann es vorkommen, das ein Index gleich von mehreren ETFs aufgegriffen wird – allerdings immer mit kleineren oder größeren Unterschieden.
  • Vor allem die Ăśbernahmewahrscheinlichkeit sollte eine Rolle bei der Wahl des Fondsherausgebers spielen. Die lässt sich aufgrund bestimmter Indikatoren zumindest grob einschätzen.

Im Folgenden erklären wir, warum es zum Zwangsverkauf gekommen ist und welche Rolle der Fondsherausgeber grundsätzlich spielt. Zudem zeigen wir, welche Kriterien Sie bei der Wahl des Herausgebers beachten sollten. Warum all dies auch für Sie wichtig sein könnte, zeigt eine Statistik des Beratungsunternehmens ETFGI. Demnach wurden allein 2024 622 ETFs geschlossen, darunter 156 in Europa handelbare. Stiftung Warentest spricht von durchschnittlich 70 ETFs, die pro Monat geschlossen oder verschmolzen wurden. Das Finanzunternehmen Morningstar nennt für den Zeitraum 2005 bis 2020 767 Schließungen und 193 Verschmelzungen – allein bei den zehn größten Fondsherausgebern.

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