Fahrradträger im Vergleich: Ein System liegt deutlich vorn
Es gibt verschiedene Arten, Fahrräder mit dem Auto zu transportieren. Der ADAC hat sich drei angesehen und kommt zu einem eindeutigen Urteil.
(Bild: ADAC)
In den vergangenen Jahren gab es in Deutschland einen regelrechten Fahrradboom. Die zum Teil recht kostspieligen Räder werden nicht nur zum Pendeln genutzt, sondern auch in der Freizeit. Damit eröffnet sich oftmals ein Transportbedürfnis, denn die schönsten Radelstrecken liegen nun mal selten vor der Haustür. Drei Lösungen bieten sich für den Fahrradtransport an: Auf der Anhängerkupplung, der Heckklappe oder dem Dach. Der ADAC hat alle drei getestet und fällt ein eindeutiges Urteil.
Favorit: Träger für die Anhängerkupplung
Für den Test wurden drei unterschiedliche Systeme an einen VW Tiguan geschnallt. Besondere Beachtung fanden die Kriterien Spritverbrauch, Fahrverhalten, Montage und Beladung sowie das Verhalten bei einem Unfall. Im Ergebnis liegt der Träger für die Anhängerkupplung insgesamt deutlich vorn, gefolgt von Dachträger.
Verlierer in diesem Vergleich ist der Fahrradhalter für die Heckklappe. Der Zusammenbau sei mühsam, befanden die Tester. Beim Crash hakte sich das System am Fahrzeug aus, die Fahrräder klappten nach hinten ab und schlugen auf dem Boden auf. Ein Schaden an den transportierten Rädern ist sehr wahrscheinlich. Auch die Heckklappe wurde bei diesem Test leicht beschädigt. Der Verbrauch stieg um bis zu 44 Prozent an, außerdem ließ sich der Kofferraum nicht mehr öffnen.
(Bild: ADAC)
Zweite Wahl: Transport auf dem Dach
Mit einem Mehrverbrauch von bis zu 34 Prozent müsse man bei der Montage auf dem Dach rechnen, meint der ADAC. Das ist etwas weniger als beim Träger für die Heckklappe und somit durchaus erstaunlich, weil die Räder auf dem Dach ja prominent im Wind stehen. Sie auf dorthin zu bekommen, ist gerade bei schweren e-Bikes eine Herausforderung.
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(Bild: ADAC)
Dazu sollte man vor Fahrtantritt die Gesamthöhe des Aufbaus messen und sich eventuell einen Hinweis ins Cockpit kleben. Die Idee bewahrt den Transporteur möglicherweise vor einem in eine Brücke eingerasteten Fahrrad. Beim Crashversuch lösten sich die Halterungen aus der T-Nut des Querträgers. Der ADAC empfiehlt daher, stabilere U-Bügel zu wählen.
Sieger in diesem Vergleich ist der Träger für die Anhängerkupplung. Es verursacht nur sechs Prozent Mehrverbrauch. Es ließe sich leicht montieren, erlaube die höchste Zuladung und einen Zugang zum Kofferraum, sofern eine Variante mit Kippfunktion gewählt wird, bemerkten die Tester.
(Bild: ADAC)
Alternativen
Eine Möglichkeit sollte vor dem Kauf eines Trägers in Betracht gezogen werden: Der Transport im Auto. Mit demontiertem Vorderrad passt ein Rennrad selbst in einen Kleinwagen. Mehrverbrauch und ein verändertes Fahrverhalten sind dann kein Thema mehr. Sollen mehrere Räder transportiert werden, ist ein Träger der bequemere Weg. Beachten sollten Sie die zulässige Stütz- bzw. Dachlast des Autos. Gerade mit mehreren e-Bikes sind die Grenzen mitunter schnell erreicht. Und schließlich: Zumindest in touristisch gut erschlossenen Gebieten kann man sich oft preiswert ein Rad leihen. Das ist mit einem Blick in den Preisvergleich vielleicht nicht der schlechteste Gedanke. Denn für einen ordentlichen Fahrradträger sind ein paar hundert Euro einzuplanen.
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(mfz)