Firewall für VPNs mit IPv6 einrichten

Bei Kombinationen aus IPv6, VPN und DMZ kann ein Sicherheitsproblem entstehen. Wir zeigen, welche Firewall-Einstellungen dagegen helfen.

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Lesezeit: 6 Min.
Von
  • Johannes Weber
Inhaltsverzeichnis

IPv6 verbreitet sich immer mehr, allerdings sind Firmen dadurch einem unterschätzten Sicherheitsrisiko ausgesetzt, wenn sie über das VPN auf Server in der DMZ zugreifen: Anwendungen wie IP-Telefonie oder Mail-Verkehr könnten plötzlich blank übers Internet laufen, sollten sie nicht von sich aus verschlüsseln. Denn die Netzwerkgeräte eines lokalen Standorts können die Server, die in der Demilitarisierten Zone (DMZ) des entfernten Standorts stehen, nicht nur über eine, sondern über zwei IPv6-Routen erreichen. Bricht die IPv6-VPN-Verbindung ab, schickt die Firewall die IPv6-Pakete fröhlich per Default Route übers Internet zum Ziel.

Das widerspricht dem Sicherheitsgedanken, ist aus Routing-Sicht aber völlig korrekt, denn die global gültigen IPv6-Quelladressen dürfen im Internet geroutet werden, und sowohl Quelle als auch Ziel haben solche IPv6-Adressen. Der Security-Admin merkt davon nichts, wenn er seine Systeme nicht für diesen Fall vorbereitet hat. Und die Nutzer beklagen sich nicht, denn ihre Anwendungen laufen ja bis auf eine kurze Unterbrechung reibungslos weiter.

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Zwei Routen zu DMZ-Zielen: Bricht eine IPv6-VPN-Verbindung ab, gilt die VPN-Route nicht mehr. Firewalls ohne weitere Vorkehrungen schicken dann IPv6-Pakete, die fürs VPN bestimmt sind, fröhlich per Default Route übers Internet zum Ziel, sodass alle Anwendungen normal zu funktionieren scheinen - aber so sind vertrauliche Daten mangels VPN-Verschlüsselung lesbar.

Bei Zugriffen auf Server über das veraltete IPv4 tritt dieses Problem nicht auf, denn die Netzwerkgeräte und die Firewall kennen nur eine Route dorthin, und die führt über das VPN-Gateway.

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