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Seite 3: Browsen, telefonieren, mailen

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Nexus One und iPhone 3GS erschließen Webseiten so flink und komfortabel, dass das Browsen trotz der kleinen Displays Spaß macht. Auf dem Nexus (und auch auf dem Milestone nach dem Update auf die Android-Version 2.1) profitieren Surfer außerdem von der hohen Displayauflösung und von einer besonderen Fähigkeit des Browsers: Beim Zoomen über die praktischen Bildschirmtasten umbricht er Textspalten neu, sodass man nur selten nachjustieren oder zur Seite scrollen muss; alternativ zoomt man per Multitouch-Geste. Außerdem kann der Nutzer wählen, ob er Seiten zuerst als (meist unlesbares) Ganzes sehen will oder ob der Browser automatisch zoomen soll. Die wichtigsten Funktionen, zum Beispiel die Lesezeichen, stecken im Kontextmenü. Die Adressleiste dient gleichzeitig als Google-Suchfeld.

Beim Surfen profitieren Nutzer des Nexus One (links) oder Motorola Milestone (Mitte) von den im Vergleich zum iPhone (rechts) gigantischen Auflösungen: mehr Übersicht, weniger Scrollmanöver, schärfere Textdarstellung.

Die Browser weiterer Android-Handys verhalten sich in manchen Punkten anders, außerdem gibt es im Market brauchbare Alternativen: Dolphin und Opera. Dolphin kann sich als Desktop-Browser ausgeben, bekommt also die normalen Versionen der Webseiten. Opera leitet Inhalte über einen komprimierenden Proxy-Server und synchronisiert Bookmarks mit Desktop-Operas.

Das iPhone präsentiert Seiten immer erst in der Vollansicht, deswegen zoomt man praktisch immer. Aufgrund der niedrigen Auflösung scrollt man auch häufiger als auf dem Nexus. Der Browser umbricht Texte nicht neu, deshalb muss man breite Textspalten entweder heranzoomen und dann seitlich scrollen oder das Telefon kippen und im Querformat weiterlesen. RSS-Feeds lassen sich direkt im Browser lesen, beim Nexus benötigt man einen speziellen Reader. Das häufig für Musik und Videos eingesetzte Flash-Format verstehen beide Browser nicht – bei YouTube, Tagesschau und Co. muss man daher auf die abgespeckten Mobilseiten oder Apps ausweichen. Beide Browser schlagen bereits verwendete Adressen und Suchbegriffe während der Eingabe vor, beide speichern auf Wunsch Benutzernamen und Kennwörter.

Der Browser des Nexus One umbricht Textspalten beim Zoomen neu und erspart dadurch seitliches Scrollen.

Das iPhone verbindet den Browser geschickt mit der Telefonanwendung. Auf Webseiten erkennt und unterstreicht es Telefonnummern in diversen Formaten: Zweimal antippen, und man wird verbunden. Das Nexus One beherrscht den Trick nur, wenn der Webdesigner die Nummer korrekt ausgezeichnet hat, zum Beispiel bei Online-Telefonbüchern.

Für Mails hat das Nexus zwei Programme an Bord: eines für Google Mail und eines für POP, IMAP oder Exchange. Die Zahl der ungelesenen E-Mails steht in der Statusleiste am oberen Displayrand. Das iPhone versammelt die diversen Accounts (zum Beispiel POP, IMAP, Exchange oder Google Mail) innerhalb einer Anwendung, an deren Symbol die Zahl der ungelesenen Mails klebt. IMAP-Ordnerstrukturen erscheinen auf dem iPhone und dem Nexus komplett ausgeklappt, sodass man bei großen Accounts den Überblick verliert. Beide stellen angehängte JPG-Bilder direkt unter dem E-Mail-Text dar. Die Formate DOC, TXT, PDF und PNG werden nach dem Antippen schnell geladen, das Nexus One zeigt sogar TIFFs. Für Android gibt es eine interessante Alternative: K-9 kommt mit großen IMAP-Verzeichnissen zurecht und unterstützt IMAP-Push.