Mobile World Congress: Barcelona

Barcelona ist nicht nur wegen der Messe eine Reise wert. Die Bauten Antonio Gaudis prägen die katalanische Hauptsstadt und geben ihr ein unverwechselbares Bild.

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Die 1,6 Millionen Einwohner zählende Stadt Barcelona ist die Hauptstadt der autonomen Region Katalonien im Nordosten Spaniens. Das Klima ist typisch für die Region: Die Temperaturen sinken selten unter 10° C, im Sommer liegen sie bei durchschnittlich 25° C. Allerdings kann es vor allem im Herbst zu ergiebigen Niederschlägen kommen. Die Amtssprache ist katalanisch, alle Einwohner sprechen jedoch spanisch. Vor allem jüngere Leute können sich zudem auf englisch, französisch oder deutsch verständigen.

Das Messegelände liegt im Südwesten der Stadt am Fuß des Montjuic. Das Gelände selbst war im Jahr 1929 Ort der Weltausstellung - einige markante Gebäude stehen heute immer noch, etwa die beiden Türme am Eingang. In der Nähe befinden sich viele Sehenswürdigkeiten, etwa der Nationalpalast, das zu den Olympischen Spielen 1929 erbaute spanische Dorf und die olympischen Anlagen. Einen Blick wert ist auch der Nachbau des deutschen Weltausstellungs-Pavillions des Bauhaus-Architekten Ludwig Mies van der Rohe.

Auch wer nur wenig Zeit hat, sollte sich den Parc Joan Miró nicht entgehen lassen. Er befindet sich nur wenige hundert Meter vom Messegelände entfernt an der Carrer de Tarragona. Montags ist die Anlage geschlossen, an den anderen Tagen von 10 bis 19 Uhr geöffnet. Zudem steht mit dem MNAC im Nationalpalast eines der wichtigsten Kunstmuseen Barcelonas fast direkt auf dem Messegelände. Es ist Dienstags bis Sonntags von 10 bis 19 Uhr geöffnet, der Eintritt zur Dauerausstellung kostet 8,50 Euro.

Barcelona (23 Bilder)

Barcelona

Auf der Flaniermeile Las Ramblas sieht man häufig Straßenkünstler. (Bild: Lutz Labs)

Weiter im Osten liegt die Ramblas, deren Besuch sich ebenfalls kein Barcelona-Reisender sparen sollte. Die Flaniermeile läuft von der Placa de Catalunya im Zentrum bis zum Hafen. Dort findet man neben dem Kolumbus-Denkmal und dem Einkaufszentrum Maremagnum auch eine Station der Seilbahn, die für wenige Euro auf den Hausberg der Stadt führt.

Das Stadtbild von Barcelona wurde unter anderem von dem berühmten Architekten Antonio Gaudi geprägt. Er schuf etwa den Parc Güell im Nordosten der Stadt mit seinen Drachen und Bänken aus Scherben von Mosaik-Fliesen, arbeitete bis zu seinem Lebensende aber auch an dem wohl berühmtesten Bauwerk der Stadt, der Sagrada Familia. Diese immer noch unvollendete Kathedrale wird je nach Geldmitteln - die ausschließlich durch Spenden zusammenkommen - immer wieder weitergebaut. Die Fertigstellung wird in etwa 20 bis 30 Jahren erwartet.

Gerade in den viel belebten Gegenden sollte man gut auf seine Sachen aufpassen, wie in jeder großen Stadt gibt es auch in Barcelona Probleme mit der Kleinkriminalität. Hilfe im Notfall finden Deutsche in der offiziellen deutschen Vertretung, dem deutschen Generalkonsulat in Barcelona.

In Kalalonien wird gerne auch die offizielle Domain .cat für Webangebote verwendet, so ist etwa das Portal von Barcelona nicht nur unter www.bcn.es erreichbar, sondern auch unter www.bcn.cat. Informationen zu Telefonie und Internet-Zugang in Barcelona nennt die Länderliste auf heise mobil.

Zwar gibt es auch Reiseunternehmen, die Busreisen nach Barcelona anbieten, doch muss man dabei auf eine Reisezeit von mehr als 24 Stunden einrechnen. Die Anreise aus Deutschland ist daher nur mit dem Flugzeug zu empfehlen. Außer dem nur 18 Kilometer vom Zentrum entfernten Flughafen Barcelona liegen zwei weitere Flughäfen in der Nähe, die vor allem von den Billigfliegern genutzt werden. Beide (Girona und Reus) liegen etwa 100 Kilometer von Barcelona entfernt.

Vom Flughafen Barcelona nimmt man am besten den Aerobus, die Fahrt bis ins Zentrum (zur Placa de Catalunya) dauert etwa 20 Minuten und kostet rund vier Euro. Kauft man gleich eine Rückfahrkarte, erhält man das Ticket für knapp sieben Euro. Ebenso einfach gelangt man mit dem Zug in die Stadt. Die Haltestelle liegt zwischen den Terminals A und B, die Fahrt kostet mit einer Sammelkarte weniger als einen Euro. Wer ein Taxi bevorzugt, muss mit etwa 25 Euro für die einfache Fahrt in die Stadt rechnen.

Auch die Anreise mit der Bahn ist möglich, allerdings dauert die Reise etwa von Hannover aus - teils über Bern, teils über Paris - rund 20 Stunden. Die Fahrt endet an der Estación de Francia, einem der beiden Bahnhöfe der Stadt. Bahnfahrer können sich die Reise erleichtern, indem sie die Nacht im Schlafwagen verbringen und am nächsten Morgen ausgeruht zur Messe gehen. Spezielle Reiseangebote bringt Elipsos, allerdings verkehrt der Zug im Winter nicht täglich. Der Bahnhof in Barcelona befindet sich in der Nähe der Metrostation Barceloneta, auch ist es nur ein kurzer Fußweg zum Strand.

Barcelona ist jedoch nicht nur eine Messestadt, sie wird jährlich von rund 4,5 Millionen Touristen besucht. Daher ist eine frühzeitige Reiseplanung dringend angeraten, auch in Hinsicht auf die verfügbaren Hotelzimmer. Wer kurz vor Messebeginn weder Hotelzimmer noch Flug gebucht hat, wird wohl erst zum Mobile World Congress 2011 anreisen können.

Am einfachsten bewegt man sich in Barcelona mit der Metro. Tickets gibt es an jeder Metrostation, eine einfache Fahrt kostet 1,40 Euro. Wer mehrere Fahrten plant, sollte entweder eine Tageskarte für 5,90 Euro lösen oder sich ein T10-Ticket für knapp acht Euro kaufen. Diese Karten gelten auch für die Busse, Umsteigen ist erlaubt. Die angegebenen Preise gelten für die Zone 1, in der die meisten touristischen Angebote der Stadt liegen, weitere Preise nennt die Service-Seite des Betreibers. Nachtschwärmer müssen allerdings bedenken, dass einige Buslinien nach 23 Uhr nicht mehr fahren, die Metro schließt in der Woche gegen Mitternacht. Kongressbesucher müssen keine Fahrkarten kaufen, sie erhalten Freifahrtscheine bei der Registrierung auf dem Messegelände.

Zum Ausstellungsort (Station Espanya) gelangt man mit den Linien L1 und L3, auch als grüne und rote Linie bezeichnet. Die Abfahrtzeiten lassen sich über das Web-Angebot der Metro erfragen, weiter existiert unter wap.tmb.net eine mobile Version des Linienführers. Den Linienplan mit allen Bussen steht ebenfalls zum Download bereit. Zudem halten die Buslinien 9, 13, 27, 30, L52, 55, 56, 57, L61, 65, 91, 105, 106 und 141 am Messegelände.

Für Touristen interessant ist die BarcelonaCard, die nicht nur freie Fahrt in den öffentlichen Verkehrmitteln gestattet, sondern auch freien oder zumindest vergünstigten Eintritt zu diversen Sehenswürdigkeiten erlaubt. Die Karten sind bei den Touristenbüros, etwa auf der Placa de Catalunya, erhältlich.

Barcelona ist wie jede große Stadt mit dem Auto fast nur im Schneckentempo befahrbar. Wer dennoch mit dem eigenen Auto anreist oder vor Ort einen Mietwagen nimmt, muss sich daher auf einige Unannehmlichkeiten gefasst machen. Dazu gehören auch junge Leute, die einem an roten Ampeln die Frontscheibe waschen wollen und dafür einen Obolus verlangen. Die Orientierung im Stadtkern ist hingegen recht einfach, da die Straßen im Zentrum schachbrettartig angelegt sind - bergab geht's immer Richtung Meer.

Wie in jeder Metropole herrscht auch in Barcelona zu bestimmten Zeiten ein gewisser Mangel an freien Taxen, unter anderem zum Mobile World Congress. Die Wagen sind im allgemeinen schwarz-gelb, die Bereitschaft zur Mitnahme von Fahrgästen wird durch das Schild "libre" signalisiert. Die Preise liegen unterhalb des deutschen Niveaus, allerdings gibt es je nach Tageszeit und Wochentag unterschiedliche Tarife. Wer hier nicht aufpasst, zahlt unter Umständen tagsüber einen Nachtzuschlag. Gepäckstücke kosten extra.

Einige Hotels bieten ihren Gästen einen Shuttle-Service zum Messegelände - allerdings nur, wenn sie keine Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr aufweisen können. Die Touren starten zwischen 7 und 10 Uhr in der Frühe, die Rückfahrt vom Messegelände beginnt gegen 16.30 Uhr. (ll)