Spaß in der ersten Reihe - Apples Front Row aufbohren

Seite 2: TV total

Inhaltsverzeichnis

Besonders gut macht sich Front Row auf einem schicken großen Flachbildfernseher. Dahinter lässt sich prima ein Mac mini verstecken, der ist leise, sparsam und viel flexibler als jeder Stand-alone-TV-Receiver, schließlich kann man mit dem Mac auch spielen, surfen und arbeiten. Um einen Fernseher per HDMI anzuschließen, bedarf es eines Adapters für den Mini-DVI- oder Mini-Display-Port; so etwas gibt es bei eBay schon für 10 Euro.

Wir haben alle vorgestellten Lösungen an einem Mac mini mit Core 2 Duo bei 2 GHz ausprobiert. An einem Philips-LCD mussten wir allerdings im Monitore-Kontrollfeld den Overscan-Modus abschalten, weil sonst die Menüzeile nicht zu sehen war.

Nach aktuellem Kenntnisstand wird Apple wohl auch in Zukunft keine große Mühe in die Verschmelzung von Mac und Fernseher investieren, auch mit Apple TV nicht. Das Unternehmen will lieber Filme und Sendungen über iTunes verkaufen. Mit den Plug-ins für gängige TV-Empfänger kann man die Lücke in Front Row aber schließen.

Für die TV-Software The Tube und die USB-Sticks von Equinux gibt es Tubefront, das allerdings nur bis einschließlich Mac OS X 10.5 läuft. Der Autor Cedric Kastner räumte gegenüber c't ein, dass er momentan nicht die Zeit für eine Neuimplementierung finde.

Besser integrieren lässt sich die Kombination aus Tuner-Hardware und EyeTV-Software von Elgato. Wir haben gute Erfahrungen mit dem USB-Stick EyeTV diversity und der DVB-S-Box EyeTV Sat gemacht. Letztere ist mit 200 Euro zwar kein Schnäppchen, für Besitzer einer Satellitenschüssel aber die bessere Wahl, zumal sie schon HDTV aufzeichnen kann.

Die Hard- und Software zum Fernsehen, EyeTV, lässt sich mit Hilfe eines Plug-in in Front Row integrieren.

Beide Plug-ins, die wir finden konnten, FrontTV und PyeTV, fügen einen Eintrag "EyeTV" im Front-Row-Hauptmenü hinzu. FrontTV ist die einfachere Variante. Es startet EyeTV und stellt sicher, dass dieses sich nicht beendet, sondern im Hintergrund weiterläuft, wenn man zu Front Row wechselt.

Die Möglichkeiten von PyeTV gehen noch darüber hinaus. Es implementiert Untermenüs, mit denen man auch durch aufgezeichnete Sendungen samt Metainformationen (kurze Beschreibung aus dem EPG, Bild) navigieren kann. Es hängt sich sogar an die ebenfalls sehr nützliche Erweiterung ETVComskip, welche das Überspringen von Werbung in EyeTV erlaubt.

Über die Menü-Taste der Fernbedienung gelangt man jederzeit vom Fernsehprogramm zurück in Front Row. Damit zwischendurch nicht die OS-X-Oberfläche stört, sollte EyeTV im Vollbildmodus starten, was sich in den Einstellungen konfigurieren lässt.

Im Falle von Inkompatibilitäten zwischen EyeTV und Apple Remote hilft es, den alternativen Treiber Candelair zu installieren und im zugehörigen Kontrollfeld den "Leopard compatiblity mode" zu aktivieren.
Freilich gelingt nicht alles mit der Fernbedienung, zumindest in der Konfigurationsphase. Wer kein USB-Verlängerungskabel für Tastatur und Maus zum Sofa legen möchte, sondern eine drahtlose Variante bevorzugt, dem sei an dieser Stelle erneut die Funklösung ACK-540 MAC-RF von KeySonic für knapp 50 Euro empfohlen. Dank integriertem Trackpad kann die jeder bedienen, der schon mal ein MacBook in den Händen hatte.