Staubsaugerroboter lernen immer neue Tricks

Seite 3: Wischen, leeren, anheben

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Die geringere Saugleistung der Saugbots lässt sich nicht wegdiskutieren. Da sie von Akkus gespeist werden, können sie anders als Bodenstaubsauger nicht mit 1000-Watt-Saugeinheiten auftrumpfen. Bei normalem Verschmutzungsgrad kompensieren sie das größtenteils dadurch, dass sie einfach täglich fahren und sich so erst gar nicht viel Schmutz ansammelt. Doch das Problem dabei: Die Staubbehälter der Bots sind mit einem Volumen von 300 bis 600 Milliliter vergleichsweise winzig. In großen Wohnungen und bei Haustierhaltern müssen die Behälter häufiger in den Mülleimer ausgeleert und ihr Filter ausgeklopft werden.

Basisstationen mit Absaugfunktion holen den Dreck aus dem Bot und befördern ihn in einen Müllbeutel.

Abhilfe schaffen Basisstationen, die die Bots nicht nur aufladen, sondern deren Staubbehälter automatisch entleeren. Eines der ersten Modelle mit Selbstreinigung war der S7+ von Roborock. In seiner Ladestation steckt ein Sauggebläse, das den Dreck nach jeder Reinigungsfahrt aus dem Bot saugt und in einen herkömmlichen Müllbeutel befördert. Andere Hersteller sind mittlerweile auf den Zug aufgesprungen.

Doch auch bei täglichem Saugen wünscht man sich auf Laminat oder Fliesen den letzten Feinschliff und das fehlende bisschen Reinheit. Den Wunsch erfüllen mittlerweile Saugbots, die zusätzlich wischen. In der ersten Generation war die Technik dahinter noch simpel. Aus einem in die Bots eingeklipsten Wassertank tröpfelte Wasser auf ein Wischtuch, das mit einer Halterung unter dem Bot montiert wurde.

Diese passiven Bots nahmen zumindest auf Hartböden den verbliebenen Staub auf und entfernten mit Glück auch kleine Soßenflecken. Richtig gründlich ist passives Wischen aber nicht und bringt auch neue Probleme mit, denn mit angebrachtem Wischtuch sollten die Bots besser keine Teppiche befahren.

An die meisten Modelle passen Wischmopps. Während des Saugens wird gleichzeitig gewischt.

In die Wischfunktion steckten die Hersteller einiges an Gehirnschmalz: Bessere Modelle wischen heutzutage gründlicher, weil die Wischtücher an Grundplatten angebracht werden, die einen Vibrationsmotor besitzen. Er versetzt den Wischmopp in hochfrequente Schwingungen, was in vielen Fällen auch für hartnäckigere Flecken ausreicht. Zudem wird das Wasser mittlerweile in die Mopps gepumpt. Bessere Bots erlauben es dabei, die Durchflussmenge anzupassen – oft auch je nach Raum. So wird dann auf Parkett mit wenig und im Bad mit mehr Wasser gereinigt.

Auch um Teppiche braucht man sich im Wischmodul nicht mehr zu sorgen: Die in diesem Artikel erwähnten Modelle von Roborock erkennen Teppiche automatisch und heben beim Überfahren die Grundplatte, die den Mopp trägt, um wenige Zentimeter an, sodass auf Stoff nur gesaugt wird. Bei anderen Modellen lassen sich in der App die Bereiche der Räume mit Teppichen markieren, im Wischmodus meiden die Bots diese.

Nach dem Prinzip funktioniert auch der Deebot X1 Omni von Ecovacs. Er hat zudem eine bislang einzigartige Neuerung: Der X1 Omni nimmt zwei runde Wischtücher auf, die gegenläufig rotieren. Der längere und intensivere Bodenkontakt verbessert die Reinigungsleistung.

Ecovacs Deebot X1 Omni

Der X1 Omni gleicht einer eierlegenden Wollmilchsau: Er saugt, wischt, orientiert sich mit Lidar und erkennt zusätzlich kleine Hindernisse dank KI und Kamera. Die Basisstation saugt Staub ab, spült die Wischtücher und föhnt sie anschließend trocken. Sind die rotierenden Wischtücher montiert, befährt er jedoch keine Teppiche mehr. Sollen diese gesaugt werden, muss man die beiden Tücher vom Bot abnehmen.

[ + ] viele Funktionen

[ + ] gute Orientierung

[ - ] teuer

Preis: 1100 Euro