Fehlermeldungen und Programmabstürze bei Mac OS X beheben

Seite 3: Sicheres Booten

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Ob es sich um ein Hardware- oder ein Software-Problem handelt, grenzen Sie ab, indem Sie zunächst USB-, FireWire- und Thunderbolt-Geräte abstöpseln und beim Booten die Shift-Taste drücken, sobald der Startton erklingt. OS X fährt nun in einer Art abgesichertem Modus hoch, lädt nur die nötigsten Kernel-Treiber und ignoriert installierte Erweiterungen. Sind die Phänomene verschwunden, geht das Troubleshooting auf Softwareebene weiter. Als Erstes sollten Sie den Anmeldeobjekten – in den Systemeinstellungen unter Benutzer & Gruppen zu finden – Ihre Aufmerksamkeit schenken. Notieren Sie sich die Anmeldeobjekte und deren Speicherort (herauszufinden mit einem Rechtsklick auf einen Eintrag und der Wahl des Menüs „Im Finder zeigen“), damit Sie später alles wiederherstellen können. Löschen Sie erst alle heraus und fügen Sie diese einzeln wieder hinzu, jedes Mal gefolgt von einem Neustart. Tritt das Problem dann auf, haben Sie den Übeltäter vielleicht schon gefunden.

Möglicherweise schiefliegende Anmeldeobjekte finden Sie über den Menüeintrag „Im Finder zeigen“.

Es gibt in Mac OS X allerdings noch weitere Speicherorte für automatisch geladene Dienste, diese finden Sie sowohl im Library-Ordner des Wurzelverzeichnisses als auch im Library-Ordner des Benutzers mit den Namen „LaunchAgents“ und „LaunchDaemons“. Hier hinterlegen beispielsweise Google oder Parallels die Verweise für ihre im Hintergrund laufenden Prozesse.

Zeigt der Mac beim Start lange nur den grauen Bildschirm mit Kreisel an oder will gar nicht mehr hochfahren, halten Sie beim Start das Kürzel cmd-V gedrückt. Damit gelangen Sie in den sogenannten Verbose-Modus, in dem das System jede Aktion am Bildschirm protokolliert. Interessant ist vor allem die Stelle, an der es nicht mehr weiter geht. Eine der letzten Zeilen der Ausgabe kann einen Hinweis enthalten, in welchem Bereich das Problem zu suchen ist: möglicherweise eine Kernel-Extension, die ein Programm installiert hat.

Tastenkürzel für den Rechnerstart

alt
Boot-Manager aufrufen
C Start von einer bootfähigen CD oder DVD
D Start des Apple Hardware Test (AHT)
T Rechner in den FireWire-(Thunderbolt-)Target-Disk-Modus versetzen
Shift im abgesicherten Modus starten
cmd-S* im Single-User-Modus starten
cmd-V* System-Meldungen beim Starten anzeigen
cmd-alt-P-R* Einstellungen im NVRAM löschen

Wenn man eine PC-Tastatur am Mac benutzt, agieren Windows- oder Strg-Taste als cmd-Taste.

Falls der Start im abgesicherten Modus nicht hilft, sollten Sie sich auf die Hardware konzentrieren. Hilfreich ist dabei der integrierte Hardware-Test, der die gesamte Ausstattung, die Grafikkarte und das RAM überprüft. Bei älteren Systemen bis Leopard befindet er sich auf einer der Installations-DVDs, neuere Systeme können den Test automatisch starten, wenn Sie nach dem Startton die Taste D (für Diagnose) gedrückt halten. Je nach Mac-Modell lädt der Test von den Apple-Servern nach, sorgen Sie also für eine Verbindung ins Internet. Je nachdem, welcher Fehler hier auftritt, überlegen Sie weitere Schritte. Defektes RAM kann man oft selber tauschen, bei Problemen mit dem Mainboard ist der Weg zum Apple-Fachhändler wohl unvermeidlich. Leider findet das Diagnose-Tool aber nicht alle Hardware-Probleme. Wenn trotz intensiver Suche und vielen Versuchen keine Lösung in Sicht ist, fragen Sie bei einem Apple-Händler nach dem erweiterten Hardware-Test, in Foren auch VST-Diagnose genannt. Dieser Check steht nur für zertifizierte Händler und Apple selbst bereit. In Foren berichten Anwender, dass sie nach diesem Test ein neues Mainboard oder eine neue Grafikkarte bekamen.