Windows-Security mit AppLocker: Malware mit Application Allowlisting vorbeugen
Mit dem Windows-Bordmittel AppLocker bleibt die Enterprise-Umgebung fĂĽr dubiose und veraltete Apps verschlossen. Ein Ăśberblick.
- Sven Supper
Es hilft ja nichts: Mitarbeiterschulungen, Erinnerungsmails, großflächige Poster im Büroflur – und trotzdem füllen in schöner Regelmäßigkeit Meldungen den Newsfeed, die von lahmgelegten Behörden oder Dienstleistern erzählen. Denn irgendwann klickt eben doch ein Mitarbeiter auf einen schädlichen Link oder Anhang. Mit menschlichem Versagen muss immer gerechnet werden und solange der Raum für solche Fehler offen ist, werden sie passieren. Die Verantwortung sollte daher nicht bei den Nutzern liegen und man kann sie auch verlagern – mit Application Allowlisting. Die Sicherheitspraxis lässt nur Anwendungen zur Verwendung im Unternehmen zu, die der Administrator explizit freigegeben hat – umgekehrt ist es nicht möglich, Anwendungen auszuführen, die nicht freigegeben wurden.
Hierunter fallen zum Beispiel auch portable Apps, die Mitarbeiter benutzen und die sich möglicherweise im eigenen Rechtekontext des Anwenders einnisten. Risikoreich sind sie deshalb, weil sie die Benutzerkontensteuerung gar nicht benötigen und die zentrale Unternehmens-IT sie deshalb nicht aktualisieren kann. Es bleibt dann nur zu hoffen, dass sie einen automatischen Updatemechanismus bieten. Der noch viel größere Vorteil von Application Allowlisting ist aber der Schutz vor Schadsoftware. Auch sie kann nicht mehr durch den Anwender ausgeführt werden – das enorme Risiko von Ransomware-Angriffen schmilzt damit beträchtlich zusammen. Dabei ist es unerheblich, ob die Schadsoftware aus dem Internet geladen wird, sich im Anhang einer E-Mail befindet oder durch andere Schnittstellen wie USB auf den Rechner gelangt.
Es gibt unterschiedliche Produkte für Application Allowlisting auf dem Markt – der Schutz, den sie bieten, befindet sich dabei durchgängig auf einem ähnlichen Niveau. Da der AppLocker von Microsoft kostenlos ist, einen überschaubaren Verwaltungsaufwand mit sich bringt und direkt als Bordmittel zur Verfügung steht, liegt der Fokus hier auf der Microsoft-Lösung.
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