B2B-Versandhandel weiterhin optimistisch

Der Online- und Versandhandel im B2B-Segment ist mit der Geschäftsentwicklung im letzten Jahr zufrieden. Allerdings bekommen einige die wirtschaftliche Abkühlung schon zu spüren.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Marzena Sicking

Für den interaktiven B2B-Handel (Online und Versand) in Deutschland war 2012 trotz gesamtwirtschaftlicher Abkühlung ein gutes Jahr. Allerdings bewerten mit 47,5 Prozent deutlich weniger der Befragten die Situation mit einem "sehr gut" oder "gut". Im Jahr zuvor waren noch 55 Prozent der Befragten entsprechend positiv gestimmt. Der Anteil der Unternehmen, die ihre Situation mit "mangelhaft" oder "ungenügend" bewerten, ist mit 3,3 Prozent allerdings gleich geblieben. Das zeigt die sechste Studie zum B2B-Versandhandel, die vom Bundesverband des Deutschen Versandhandels e.V. (bvh) gemeinsam mit der Creditreform Wirtschaftsforschung durchgeführt wurde. Befragt wurden 120 B2B-Versender, die Auskunft zu ihrer aktuellen Wirtschaftslage, den Geschäftsaussichten und den Finanzierungsbedingungen erteilten.

Die Erwartungshaltung des B2B-Versandhandels bleibt stabil auf Vorjahresniveau

(Bild: bvh/Creditreform)

Am besten haben demnach die Unternehmen mit mehr als 100 Mitarbeitern ihre Geschäftslage beurteilt, hier vergeben 53,3 Prozent der Befragten gute oder sehr gute Noten. Das sind allerdings auch etwas weniger als im Vorjahr (2011: 55,6 Prozent). Die nachlassende konjunkturelle Entwicklung haben viele B2B-Versandhändler bei Umsatzzahlen und Auftragseingängen zu spüren bekommen. Konnten 2011 noch 56 Prozent der Befragten Umsatzzuwächse verzeichnen, waren es im vergangenen Jahr nur noch 47,5 Prozent.

Auch die Zahl der Unternehmen, die von gestiegenen Auftragseingängen berichten, ist innerhalb eines Jahres von auf 48,7 auf 39,2 Prozent zurückgegangen. Passend dazu stieg die Zahl an Unternehmen, die rückläufige Auftragseingänge hinnehmen mussten von 16,8 auf 29,2 Prozent.

Trotz dieses deutlichen Rückgangs blickt die Branche noch relativ optimistisch in die Zukunft, große Sprünge werden allerdings nicht erwartet. Nur 40,8 Prozent rechnen im kommenden halben Jahr mit einem erneuten Umsatzplus, 15,8 Prozent gehen von rückläufigen Erlösen aus. Dennoch kalkulieren mehr Unternehmen (32,5 Prozent) mit Zuwächsen bei den Bestelleingängen, als noch im Vorjahr (29,3 Prozent). Die Zahl der B2B-Versender, die mit einem Rückgang rechnen, ist von 14,7 auf 14,2 Prozent zurückgegangen.

Insgesamt rechnen nur knapp 16 Prozent der B2B-Versandhändler mit verschärften Bedingungen bei der Finanzierung, nach Unternehmensgrößen variiert die Einschätzung allerdings doch deutlich.

(Bild: bvh/Creditreform)

Wie die Studie weiter zeigt, mussten zwei von zehn Unternehmen im vergangenen Jahr Personal entlassen. Immerhin 45 Prozent der Befragten konnten ihren Personalbestand stabil halten.

Nach ihren Social Media-Aktivitäten befragt, gaben 72,2 Prozent der Unternehmen an, bei Facebook aktiv zu sein. Es folgen Google+ (46,0 Prozent), Xing (34,5 Prozent), Twitter (29,9 Prozent), Wikis (20,7 Prozent), LinkedIn (17,2 Prozent) und Pinterest (5,7 Prozent). Und obwohl vor allem das Geschäft im Internet boomt, sehen 41,2 Prozent der Firmen beim Katalog noch großes Entwicklungspotenzial. Der neueste Trend heißt hier übrigens "Magalog": eine Mischung aus Magazin und Katalog, die nicht nur verkaufen, sondern auch unterhalten soll. (map)
(masi)