Bezahlen per Rechnung oder PayPal bei teuren Produkten ein Muss

Händler, die aus Sicherheits- oder Kostengründen weder den Kauf auf Rechnung noch PayPal anbieten, laufen Gefahr, die besten Kunden zu vergraulen. Denn die wollen bevorzugte, vertrauenswürdige Bezahlverfahren.

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Von
  • Marzena Sicking

Wie erst kürzlich eine aktuelle Händler-Umfrage des E-Commerce-Leitfadens in Kooperation mit der InternetWorld Business ergeben hat, haben Online-Händler bei der Wahl der Bezahlsysteme ihre eigenen Präferenzen. Günstig sollen sie sein und ein Höchstmaß an Ausfallsicherheit bieten. Technische Trends oder Kundenwünsche spielen da eine eher untergeordnete Rolle.

Diese Vorgehensweise könnte sich aber als Fehler erweisen. Denn dies mag vor hohen Kosten und geplatzten Rechnungen schützen, allerdings wird damit auch der eigene Vertrauensvorschuss bei seriösen Kunden verspielt.

Vertrauensbildende Maßnahmen im E-Commerce auf dem Prüfstand (3 Bilder)

(Bild: ECC Handel, BillSafe, PayPal, Trusted Shops)

Denn wie eine Umfrage von ECC-Handel in Zusammenarbeit mit Trusted Shops, BillSafe und PayPal zeigt, ist das Angebot von möglichst vielen Zahlungsverfahren eine vertrauensbildende Maßnahme. Der Trick funktioniert so: Kunden, die in einem Online-Shop ihre bevorzugte Zahlungsmethode finden, haben automatisch ein höheres Vertrauen zu diesem Händler. Das haben überragende 72 Prozent der Befragten bestätigt. Wermutstropfen für Händler mit großem Sicherheitsbedürfnis: Ausgerechnet der bei ihnen so unbeliebte Kauf auf Rechnung ist der Favorit der Verbraucher. 95 Prozent von ihnen halten einen Shop, der dieses Verfahren anbietet, für besonders vertrauenswürdig. Wer einen Vertrauensvorschuss gibt, bekommt auch einen zurück.

Die gute Nachricht: PayPal erreicht mit 88,5 Prozent ähnlich gute Werte. Daran schätzen die Kunden der Studie zufolge nicht nur das im Allgemeinen geringe Risiko, sondern auch die Tatsache, dass sie dem Händler z.B. keine sensiblen Kontodaten zuschicken müssen. Wer als Händler den Rechnungskauf auf keinen Fall anbieten will, sollte also auf diese für beide Seiten vergleichsweise sichere Methode ausweichen.

Denn wer gute Geschäfte machen will, kommt um den Verkauf auf Rechnung oder die PayPal-Methode derzeit nicht herum. Insbesondere wenn es um höherpreisige Produkte geht, zeigen sich die Kunden sehr sensibel. Die Bereitschaft, ein teures Produkt zu kaufen, wenn die bevorzugte Bezahlmethode angeboten wird, steigt um fast 30 Prozent. Mehr Einfluss haben nur noch Gütesiegel und positive Kundenbewertungen.

Vor allem Verbraucher ab 50 Jahren scheinen ein erhöhtes Sicherheitsbedürfnis zu haben, genauso wie Frauen jeglichen Alters: sie achten ganz besonders auf aus ihrer Sicht vertrauenswürdige Bezahlmethoden. Jüngere Verbraucher vertrauen vor allem der Meinung von anderen Kunden und tauschen sich gerne im Social-Web über Erfahrungen mit Produkten und Unternehmen aus. (map)
(masi)