Gute Chefs haben gesündere Mitarbeiter

Würden Chefs ihre Mitarbeiter öfter loben, wären diese nicht nur motivierter, sondern auch gesünder. Sagt jedenfalls das Wissenschaftliche Institut der AOK.

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Von
  • Marzena Sicking

(Bild: Fehlzeiten Report 2011)

Was sich Mitarbeiter von ihren Führungskräften und Vorgesetzten wünschen, ist bekannt: Mehr Unterstützung, mehr Feedback und mehr Lob. Chefs, die ein Herz für Mitarbeiter zeigen, können nicht nur auf stärkeren Einsatz des Personals hoffen, sondern dürfen sich auch über vergleichsweise wenige Fehltage in ihrem Unternehmen oder ihrer Abteilung freuen. Das bestätigt der "Fehlzeiten-Report 2011", der vom Wissenschaftlichen Institut der AOK (WIdO) in Kooperation mit der Universität Bielefeld und der Beuth Hochschule für Technik Berlin herausgebraucht wird.

Danach haben Mitarbeiter, die von ihren Führungskräften gut informiert und damit aktiv eingebunden werden und Anerkennung erfahren, deutlich weniger gesundheitliche Beschwerden als Angestellte, die nicht so respektvoll behandelt werden. Und natürlich identifizieren sich die gut behandelten Mitarbeiter auch stärker mit ihrem Unternehmen. Ein gesundheitsfördernder Führungsstil beeinflusst das Befinden der Mitarbeiter also positiv und hilft außerdem dabei die Fluktuation gering zu halten.

Obwohl Lob und Anerkennung nicht viel mehr als einen guten Willen kosten, sind sie in den Unternehmen nur selten zu finden. So gaben 54,5 Prozent der befragten Mitarbeiter an, Lob von ihrem Vorgesetzten nur selten beziehungsweise nie zu bekommen. 41,5 Prozent sagen, dass ihre Meinung vom Vorgesetzten bei wichtigen Entscheidungen nicht berücksichtigt wird. Die Mitarbeiter selbst sind sich der Auswirkungen offenbar bewusster als ihre Vorgesetzten: 35,5 Prozent sind der Meinung, dass der Einsatz des Vorgesetzten für seine Mitarbeiter auch die gesundheitliche Situation am Arbeitsplatz verbessert.

Doch häufig sind auch die Führungskräfte Opfer der Umstände: Die befragten Leitenden gaben an, selbst unter starkem Druck und hoher Arbeitsdichte zu leiden. Im Durchschnitt waren die Manager der unteren und mittleren Führungsebene 4,8 Tage im Jahr krankgeschrieben. Krank waren sie noch 8,3 Tage mehr, gingen an diesen allerdings trotzdem zur Arbeit.

Für die Studie wurden Mitarbeiterbefragungen von 147 Unternehmen mit insgesamt 28.223 Teilnehmern analysiert. Informationen dazu, wie eine gesundheitsfördernde Führung im Betrieb aussehen kann, bietet beispielsweise der AOK-Service "Gesunde Unternehmen". (Marzena Sicking) / (map)
(masi)