Arbeitnehmer gehen wieder gerne zur Arbeit

Wenn es um das berufliche Umfeld geht, ist Geld nicht das Wichtigste. Nette Kollegen, eine gute Work-Life-Balance und Respekt von Vorgesetzten sind für die meisten Mitarbeiter motivierender.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Marzena Sicking

Wer nicht genug verdient, um seine Miete bezahlen zu können, der hat sicherlich andere Sorgen als die Frage, ob seine Work-Life-Balance ausgeglichen ist. Doch wenn das finanzielle "Grundrauschen" gesichert ist, steht bei den meisten Arbeitnehmern die Jagd nach einer weiteren Gehaltserhöhung tatsächlich nicht mehr im Vordergrund.

Aspekte wie angenehme Kollegen, Work-Life-Balance sowie Respekt und Anerkennung durch Vorgesetzte spielen für deutsche Mitarbeiter eine immer größere Rolle. Diese Punkte sind ihnen nicht nur grundsätzlich wichtig, sondern sie fühlen sich dadurch zu besseren Leistungen angespornt, wie eine repräsentative Umfrage unter mehr als 1000 Arbeitnehmern der Forsa, Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen mbH, im Auftrag der Edenred Deutschland GmbH, zeigt.

So geben 84 Prozent der Befragten an, dass angenehme Kollegen ihre Arbeitsmotivation stark steigern. Für 81 Prozent der deutschen Angestellten ist die Work-Life-Balance ein wichtiger Motivationsfaktor, eine abwechslungsreiche Tätigkeit sowie Respekt und Anerkennung durch Vorgesetzte folgen auf der Motivationsskala (78 bzw. 77 Prozent). Auch Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten im Betrieb und flexible Arbeitszeiten wirken sich positiv auf die Einstellung von ca. der Hälfte der Befragten aus (61 bzw. 59 Prozent). Auch Zusatzleistungen wie beispielsweise Essensgutscheine motivieren rund 15 Prozent der Befragten zu besseren Leistungen.

Was sich negativ auf die Arbeitsleistung der Angestellten auswirkt, wurde ebenfalls ermittelt. Leistungskiller Nummer eins sind demnach ein unangenehmes Arbeitsumfeld bzw. unfreundliche Kollegen (77 Prozent). Fast 70 Prozent fürchten eine monotone und wenig abwechslungsreiche Tätigkeit. Für 67 Prozent ist eine zu geringe Vergütung demotivierend. Mangelnde Anerkennung durch die/den Vorgesetzte(n) bringt 57 Prozent dazu, nur noch Dienst nach Vorschrift zu machen. Fehlende Weiterentwicklungsmöglichkeiten (42 Prozent), Zeitdruck (33 Prozent) und zu hohe Erwartungen von Vorgesetzten (26 Prozent) wirken sich ebenfalls negativ aus.

Offenbar werden die Wünsche der Mitarbeiter von den hiesigen Unternehmen aber durchaus gut erfüllt. Denn wie die Befragung weiterhin zeigt, geht die überwiegende Mehrheit (88 Prozent) der befragten Arbeitnehmer derzeit gerne bzw. sehr gerne zur Arbeit (54 bzw. 34 Prozent) und zwar unabhängig von Alter und Geschlecht. Am stärksten motiviert sind übrigens Angestellte mit umfassenden Führungsaufgaben. (Marzena Sicking) / (map)
(masi)