Handel und IT-Branche blicken optimistisch in die Zukunft

Von wegen die Deutschen sind Pessimisten: zumindest bei den KMUs ist das nicht der Fall. Hier erwarten deutlich mehr Menschen eine positive Entwicklung als in anderen Ländern.

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Von
  • Marzena Sicking

Schuldenkrise, Finanzmarkt-Chaos und eine unsichere Zukunft können den deutschen Unternehmern nicht viel anhaben. Ihre Stimmung ist gut und bleibt es auch hinsichtlich der Prognosen für die Zukunft.

So geben sich 55 Prozent der kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland nach ihrer Prognose für die Geschäftsentwicklung im kommenden Jahr befragt, sehr zuversichtlich. Das ergab eine vom Spezialversicherer Hiscox in Auftrag gegebene Studie, für die KMUs in Deutschland, Frankreich, Spanien, Großbritannien, den Niederlanden und den USA befragt wurden. Die große Überraschung: Die deutschen Unternehmer sind im Vergleich zu den Kollegen in anderen Ländern echte Optimisten. So glauben in Frankreich und den Niederlanden nur knapp 50 Prozent an eine positive Entwicklung im kommenden Jahr. In Spanien und Großbritannien sind es sogar nur 40 Prozent.

Die zweite Überraschung: Besonders positiv ist die Stimmung in der Finanzdienstleistungsbranche, hier gaben sich 68 Prozent ausgesprochen optimistisch in Bezug auf das kommende Jahr. Aber auch der Handel (57 Prozent) und die ITK-Branche (54 Prozent) heben den Durchschnitt und erwarten vor allem Gutes in 2012. Nur 16 Prozent der ITK- und der Handelsunternehmen gaben tatsächlich eine negative Prognose ab. Rund ein Drittel der Befragten im jeweiligen Segment ist in Bezug auf die Zukunft unsicher und möchte keine eindeutige Prognose wagen.

Die größte Angst der KMUs ist, dass sie als "kleine" Unternehmen von der Politik nicht ausreichend unterstützt werden (40 Prozent). Was natürlich ein echter Fehler der Politik wäre, denn immerhin stellen die kleinen und mittelgroßen Firmen in Deutschland 59 Prozent der Arbeitsplätze in der Privatwirtschaft. Erst an zweiter Stellte (34 Prozent) kommt die Befürchtung, im kommenden Jahr nicht genug Neukunden gewinnen zu können. 32 Prozent glauben nicht, dass sie die steigenden Kosten werden an den Kunden weitergeben können und 26 Prozent fürchten vor allem, dass ihnen die nötigen Finanzmittel ausgehen könnten, um den Betrieb weiter am Laufen zu halten. (Marzena Sicking) / (map)
(masi)