IT-Unternehmen: Besseres Image und mehr Aufmerksamkeit durch Sport-Sponsoring
Hersteller, Distributoren und der Handel haben das Sport-Sponsoring in verschiedenen Sportarten als Marketinginstrument entdeckt. Die Motivation dahinter reicht von Kundengewinnung und mehr Aufmerksamkeit bis hin zur Verbesserung des Betriebsklimas.
- Robert Höwelkröger
Sport-Sponsoring ist in der IT-Branche ein gern genutztes Marketing-Instrument. Sowohl Hersteller, Distributoren als auch Händler investieren aus unterschiedlichsten Gründen und Motiven in den Sport. Während die einen nur lokal oder regional aktiv sind und das Investitionsvolumen sich in Grenzen hält, nehmen insbesondere viele Hersteller große Geldsummen in die Hand und sind global aktiv.
Bei den Motiven für das Sportsponsoring zeichnen sich unterschiedliche Richtungen ab. Distributoren setzen vor allem auf die Vertiefung von Kundenbeziehungen oder eine Verbesserung des Betriebsklimas. Hersteller dagegen binden verstärkt auch Reseller aktiv mit ein und wollen ihnen so einen Mehrwert verschaffen. Dem Handel liegt vor allem daran, sein Image zu verbessern und mehr Aufmerksamkeit zu erringen, wobei diese Motive auch viele Hersteller antreiben. Beinahe alle Unternehmen, die in den Sport investieren, glauben an einen Image-Transfer vom geförderten Verein zur eigenen Marke. Deshalb werden oftmals nur Sportarten und Vereine unterstützt, die mit einem positiven Image aufwarten können. Die Unternehmen erhoffen sich, dass die positiven Effekte auf sie abfärben. Im Gegenzug können Vereine natürlich auch durch das Image eines Sponsors profitieren, aber auch viel Sympathie verspielen, wie der aktuelle Fall von Wiesenhof als Sponsor von Werder Bremen zeigt.
Unterschiedliche Ziele in der Distribution
Die Distributoren bcom und api sind im regionalen Sport aktiv und unterstützen beide den Fußball-Drittligisten Alemannia Aachen. Beide Unternehmen sponsern aus persönlichen und lokalen Beweggründen. api hat seinen Sitz in Aachen und so stieg Geschäftsführer Achim Heyne mit seinem Unternehmen ins Sponsoring bei der Alemannia ein. Als langjähriger Fan ist dies auch ein Bekenntnis zu "seinem" Verein. Jährlich investiert der Distributor 30.000 Euro und hat sich so den Status eines Euregio-Partners erworben. Besonders wichtig für api ist dabei, dass der Distributor auch in sportlich harten Zeiten sein Engagement nicht zurückfährt, um einen weiteren Absturz des Teams zu verhindern.
api sieht das Sponsoring vor allem als Anreiz für seine Kunden. Das Unternehmen will seine Fachhandelspartner mal persönlich und in einem anderen Rahmen beim Fußball treffen. Da der Vertrieb ansonsten fast ausschließlich am Telefon abgewickelt wird, nutzt das Unternehmen die Chance, Kunden einzuladen. Die Kundenberater bewerben das Event "Drittligist" aktiv am Telefon. Pro Spiel stehen 17 Kundenplätze in der Loge zur Verfügung. Wenn einmal ein Spiel "ausgebucht" ist, werden Ausweichspiele angeboten. Der Distributor nutzt das Event zum persönlichen Kennenlernen seiner Kunden und vertieft so die Bindung zu ihnen. Laut api wird damit eine andere Ebene zum Kunden aufgebaut, die auch das Lösen von Problemen ermöglicht. Andere Gründe, wie etwa positives Image oder Aufmerksamkeit für das Endkundengeschäft, spielen hier nach Aussage des api Vertriebsleisters Frank Fritsche keine Rolle für die Investition in den Sport.
Mit bcom beim DFB-Pokal-Spiel (10 Bilder)
DFB-Pokal 1. Hauptrunde
Auch bcom sponsert Alemannia Aachen, was nicht zuletzt damit zu tun hat, dass der bcom-Vorstand Torsten Belverato früher bei api aktiv war und dort einen Einblick in die positiven Aspekte des lokalen Sport-Sponsorings bekam. bcom lässt sich ein Engagement pro Saison etwa 20.000 Euro kosten und ist Business-Partner des Vereins. Zum Neubau des Stadions Tivoli vor drei Jahren lieferte bcom die nötige Technik und stieg so ins Sponsoring ein.
Im Gegensatz zu api will bcom in erster Linie seine Unternehmenskultur unterstützen, da dem Distributor gutes Betriebsklima besonders wichtig ist. Mitarbeiter können zusammen ausgewählte Spiele des derzeitigen Drittligisten besuchen. "Azubis bis Führungskräfte nutzen das Angebot und lernen sich näher kennen. Dazu ergibt sich die Möglichkeit Beziehungen zu intensivieren und vereinzelt auch Konflikte zu lösen," beschreibt Torsten Belverato die Möglichkeiten des Sponsorings. Um auch den Fachhandel einbinden zu können, ist der Verein aber nach Meinung des bcom-Vorstandes nicht attraktiv genug - eine Ansicht, der die Aachener Konkurrenz sicher vehement widersprechen würde. Für bcom kommt allerdings erschwerend hinzu, dass nur relativ wenige Kunden des Kölner Distributors aus dem Aachener Raum seien und so der Verein nicht als Zugpferd dienen könne, meint Torsten Belverato.