„Ich hab keine Zeit“

Schnellstmöglich weitreichende Entscheidungen treffen, hunderte Emails lesen und beantworten, immer und überall erreichbar sein, sogar am Wochenende und im Urlaub. Kein Wunder, dass viele von uns den Eindruck haben: “Meine Tage werden immer kürzer“, die Zeit laufe ihnen davon.

Der Eindruck ist nicht falsch, wie Persönlichkeitstrainerin Eva Link von "Erfolg bewirken“ aus München, weiß: "Die Informationsflut, die heutzutage auf jeden von uns einströmt, ist – auch aufgrund des Internets - unglaublich groß. Vieles davon kann man sich beim besten Willen nicht merken. Dazu kommen Termine, Veranstaltungen und ein Privatleben mit Familie und Freunden, das ebenfalls gepflegt werden will. So platzt einem manchmal schier der Kopf, der voll mit Gedanken und Schuldgefühlen wegen unerledigter Arbeiten ist. Gepaart mit Perfektionismus führt dies dann zu einem Durcheinander, in dem wir schnell den Überblick verlieren. Ein Burn-Out ist hier meistens vorprogrammiert.“

Eva Link arbeitet als Persönlichkeits- und Personaltrainerin in München, coacht Manager und Führungskräfte und veranstaltet erfolgreich Coaching-Seminare für Unternehmen. Zu den Schwerpunkten gehören Themen wie Verkaufserfolg, Umgang mit schwierigen Kunden und die Schaffung eines produktiven Klimas. Kontakt und weitere Informationen: www.eva-link.de, Tel.: 089/43509941.

Aber wie schafft man es, besser mit Terminen umgehen? Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden? Festgefahrene Verhaltensweisen aufzubrechen und endlich auch mal Zeit für sich zu haben? Wenn Sie sich durch Job und Privatleben gestresst und auf einmal antriebslos fühlen oder gar schon Schlaf- und Konzentrationsstörungen haben, wird es höchste Zeit, sich mit diesen Punkten zu beschäftigen. Sie müssen herausfinden, wo ihre Grenzen sind und diese auch berücksichtigen.

Doch gibt es überhaupt Möglichkeiten, dieser "Zeit-Beschleunigung" wieder zu entkommen? "Ja“, sagt Eva Link, "diese Möglichkeiten gibt es. Doch das gelingt nur mit einer bewussten, persönlichen Selbsterkenntnis.“ Wichtig sei vor allem, über die Veränderungen nachzudenken. Am Besten in einer entspannten Umgebung und Atmosphäre, bei einem Spaziergang oder auch bei einem Gespräch mit Freunden.

Bereitschaft und Versuch, sein Leben entsprechend zu verändern, sollen jedenfalls nicht auch noch in Stress und Hektik ausarten. Deshalb ist es für den Betroffenen meistens auch besser, sich externe Hilfe zu holen, sagt Eva Link. So gelinge es endlich, die momentane Situation unter neutralen Gesichtspunkten zu betrachten. "Von alleine lassen sich bestimmte, festgefahrene Verhaltensweisen und Muster nur schwer erkennen und auflösen“, so Eva Link. Die Unterstützung kann durch einen ausgebildeten Coach, Berater oder auch durch einen Therapeuten erfolgen. Der Experte sollte mit dem Betroffenen zunächst die Situation und die jeweiligen Handlungen detailliert reflektieren. Außerdem müssen Angewohnheiten, Verhaltensweisen, Muster, Glaubenssätze und Antreiber entlarvt werden. Denn Prozesse, derer man sich bewusst macht, lassen sich auch einfacher beeinflussen. Schließlich muss das bisherige Verhalten mit den eigenen Stärken, persönlichen Vorlieben und Bedürfnissen in Balance gebracht werden. "Dann entsteht ein Ausgleich, der neue Energien freisetzt“, so Eva Link.

"Zu erkennen, dass Sie zuviel Stress haben, ist schon der erste richtige Schritt“, sagt Eva Link. Der Praxistipp der Expertin: Wenn Sie bereit sind, über den Veränderungsprozess nachzudenken, dann stellen Sie sich dabei die folgenden Fragen. Die Antworten werden Ihnen dabei helfen, Ihren eigenen Weg zu finden.

• Überlegen Sie sich, woran Sie Freude haben und was Sie begeistert!

• Erinnern Sie sich; Wann in meinem Leben ging es mir besser? Und: Welche Lebensumstände müsste ich ändern, damit es mir wieder besser geht?

• Wo gelingt es mir nicht, NEIN zu sagen und Grenzen zu setzen?

• Bin ich mir meiner Persönlichkeit, meinen Stärken bewusst?

• Wann und wieviel Zeit nehme ich mir für mich persönlich?

(masi)