Männer und Frauen im Job: Der große Unterschied

Wer Männer und Frauen im Unternehmen gleich behandelt, macht einen großen Fehler, denn die Ansprüche dieser Arbeitnehmer sind grundverschieden. Das bestätigen zwei aktuelle Umfragen.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Marzena Sicking

Wer Toptalente für sein Unternehmen gewinnen will, sollte sich vom Thema "Gleichbehandlung" lieber verabschieden. Denn tatsächlich ist es so, dass Männer und Frauen ganz unterschiedliche Ansprüche an potentielle Arbeitgeber haben, wie eine aktuelle Umfrage des Karrierenetzwerks e-fellows.net und der Unternehmensberatung McKinsey unter 4.300 High-Potentials ergab.

So zeigen sich Frauen deutlich stärker interessiert, an der zwischenmenschlichen und sozialen Seite ihres Arbeitgebers, als Männer. Sie achten vielmehr darauf, ob sie ins Team passen und sich mit Kollegen und Werten in der Firma identifizieren können, auch wie die neue Company mit ihrer Verantwortung gegenüber Gesellschaft und Umwelt umgeht, ist ihnen wichtig. Männer interessieren sich vor allem für Karrierechancen, Höhe des Einstiegsgehalts, die Attraktivität des Firmenstandorts und den internationalen Charakter der Firma.

In einigen Punkten sind sich Männer und Frauen aber doch einig: Spaß an der Arbeit, Begeisterung für Produkt oder Dienstleistung der Firma sind den Uni-Abgängern sehr wichtig. Arbeitsplatzsicherheit und eine ausgewogene Work-Life-Balance sind für die jungen Talente hingegen kaum von Bedeutung.

Das Männer und Frauen im Job auch mit fortgeschrittener Karriere nicht unbedingt gleich "ticken", zeigt eine Umfrage von Rundstedt HR Partners unter 500 Managern. Hier gaben 67 Prozent der weiblichen Führungskräfte an, dass sie besonderen Wert auf flexible Arbeitszeitmodelle legen, genauso viele Männer gaben an, dass eine leistungsbezogene Bezahlung für sie das wichtigste Kriterium für einen attraktiven Job ist, bei Frauen sind das auch noch satte 63 Prozent.

Mit steigendem Einkommen scheinen sich die Prioritäten allerdings deutlich zu verschieben, wie wiederum eine Untersuchung der Universität Princeton zeigt. Geld und Karriere sind bis zu einem Jahreseinkommen von umgerechnet knapp 60.000 Euro pro Haushalt wichtig, denn bis diese Grenze erreicht ist, steigt die Lebensqualität mit dem höheren Gehalt tatsächlich immer weiter an. Doch danach verbessert mehr Geld das Leben nicht mehr, so die Ergebnisse. Ab einem Einkommen von 60.000 Euro rücken Freizeit und Gesundheit in den Vordergrund, der Arbeitnehmer ist gelassener und nicht mehr so "heiß" auf mehr Geld und Karriere. (Marzena Sicking) / (map)
(masi)