Studie: Zahlungsmoral legt weiter zu

Der aktuelle D&B-Zahlungsindex ist weiter gestiegen: Demnach zahlen derzeit 85 Prozent der Firmen ihre Rechnungen fristgerecht – 300.000 mehr, als im Mai 2010, dem Höhepunkt der Wirtschaftskrise.

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Von
  • Marzena Sicking

Je höher die Verzugstage, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass ein Unternehmen in den nächsten 12 Monaten insolvent wird.

(Bild: D&B)

Die Zahlungsmoral deutscher Unternehmen hat sich im Dezember wegen der starken Entwicklung der Wirtschaft erneut verbessert. Dies hat der aktuelle D&B-Zahlungsindex ergeben. Der monatlich ermittelte Indikator für die allgemeine "Zahlungsmoral" legte damit bereits den 19. Monat in Folge zu.

Der D&B-Zahlungsindex legte im Dezember demnach auf 84,87 (November: 84,28) Prozent zu. Das bedeutet, dass knapp 85 Prozent der Unternehmen ihre Rechnungen fristgerecht bezahlten. Oder anders ausgedrückt: Von den in Deutschland rund 4,5 Millionen aktiven Unternehmen haben im Vergleich zum Höhepunkt der Krise fast 300.000 mehr ihre Rechnungen pünktlich bezahlt.

Der Indikator wird seit knapp zwei Jahren auf Monatsbasis veröffentlicht und fiel von Januar bis Mai 2009 deutlich – seit Juni des vergangenen Jahres erholt er sich allerdings wieder.

D&B-Geschäftsführer Thomas Dold geht davon, dass sich der Index weiter verbessert. Die Wirtschaft werde sich zwar nicht mehr so rasant wie 2010 entwickeln. "Der Aufschwung steht aber auf soliden Füßen, das wird sich auch weiterhin in einer positiven Entwicklung der Zahlungsmoral niederschlagen."

Diese Ansicht wollen aber nicht alle teilen: So warnt die Culpa Inkasso GmbH als Reaktion auf den aktuell veröffentlichten Index vor "voreiligem Optimismus". Ein Risikofaktor für die wirtschaftliche Erholung – und damit für die Zahlungsfähigkeit der deutschen Unternehmen – bleibe indirekt vor allem die Schuldensituation im "Euro-Raum". Eine wirklich weitreichende und vor allem anhaltende Verbesserung der wirtschaftlichen Lage wird laut der Culpa Inkasso GmbH nur dann eintreten, wenn die Regierungen die Staatsverschuldung meistern und ihre Haushalte konsolidieren können. Deutsche Unternehmen sollten sich daher auch 2011 auf möglicherweise erhebliche Zahlungsverzögerungen und -ausfälle einstellen. (Marzena Sicking) / (map)
(masi)