Verstärkung: Telekom-Vertriebsdirektor Sascha Hancke wechselt zu LG

Nach Heise-resale-Informationen holt LG-COO Uli Kemp seinen alten Weggefährten Sascha Hancke als Verstärkung für das Mobile-Business an Bord. Derzeit steht Hancke noch bei der Telekom auf der Payroll.

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Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Damian Sicking

(Noch) Telekom-Manager Sascha Hancke

(Bild: (Archiv FSC))

Lieber Telekom-Manager Sascha Hancke,

wenn meine Informationen stimmen – und ich zweifle keine Sekunde daran –, dann sind Sie die längste Zeit bei der Telekom gewesen. Noch ein paar Wochen, dann wechseln Sie Insider-Angaben zufolge zur LG Electronics Deutschland GmbH nach Willich und übernehmen dort die Verantwortung für das Mobile-Business. Ihr erster Arbeitstag soll der 1. November sein. Damit hat Ihr ehemaliger Vorgesetzter aus gemeinsamen Tagen bei Fujitsu Siemens Computers (FSC), Uli Kemp, einen Top-Mann für das Consumer-Geschäft gewinnen können. Kemp selbst hatte Ende vergangenen Jahres als Chief Operating Officer die Verantwortung für das Tagesgeschäft bei LG übernommen und vom ersten Tag an keinen Zweifel daran gelassen, dass er mit der Firma durchstarten will ("`Orkan Uli´ fegt durch die Gebäude von LG in Willich").

Kann es einen Besseren für diesen Job als Sie geben? Ich weiß es nicht. Was ich aber weiß, ist, dass Sie bei FSC, wo Sie von September 2002 bis Dezember 2005 für die Consumer-Aktivitäten unter eben jenem Uli Kemp verantwortlich waren, eine enorme Effektivität gezeigt haben. Viele Wettbewerber rieben sich damals ungläubig die Augen, als FSC plötzlich mit Energie und neuen Ideen ("Deutschland-PC" zusammen mit "Bild") den Consumer-Markt aufmischte. Hossa, da war plötzlich Leben in der Bude. Doch genauso schnell war das Leben auch wieder raus, als Sie das Unternehmen verließen. Da brach in der Consumer-Division von FSC regelrecht Panik aus. Ihr Weggang damals von FSC ist der beste Beweis für meine Behauptung, dass eben nicht jeder Mensch ersetzbar ist, wie viele meinen (sondern eben Lücken hinterläßt). Obwohl es FSC mit verschiedenen Besetzungen an der Spitze versucht hat (Sven Rathjen, Jörg Hartmann), konnte das Consumer-Geschäft die Erfolge aus Ihrer Zeit nicht fortsetzen.

Zum 1. Januar 2006 wechselten Sie zur Telekom. Der damalige Telekom-Verstriebschef Achim Berg (heute Vormann von Microsoft-Deutschland) hatte sie erfolgreich abgeworben, um die T-Com Privatkunden Niederlassung Mitte in Koblenz zu leiten. Offenbar haben Sie sich auch in dieser Position für höhere Weihen empfohlen, denn schon im Juli 2007 wurden Sie zum Vertriebsdirektor Privatkunden befördert.

Lieber Herr Hancke, Sie sind jetzt Mitte 40. Vor vielen Jahren hatten Sie mit Ihrem damaligen Freund und Komilitonen Jürgen Peter das Systemhaus Hancke + Peter in Aachen gegründet und zu einem der größten Systemhäuser in Deutschland gemacht. Schon damals fielen Sie mir durch Ihre ungeheure Dynamik und Ihre Stakkato-Sprechweise auf. Sie hatten Hancke + Peter damals erfolgreich an die Börse ("Neuer Markt") gebracht, die Firma ist dann Ende der 1990er Jahre von Arxes übernommen worden und verlor anschließend ihren Fokus. Im Herbst 2002 sind Sie als Vertriebs- und Marketingvorstand aus dem Unternehmen, das schon längst nicht mehr Ihre Firma war, ausgeschieden. Heute gehört Arxes zur TDMi-Gruppe, die in großen Schwierigkeiten steckt.

Aber das muss Sie heute nicht mehr beunruhigen. Es war für LG-Manager Uli Kemp sicher gar nicht so einfach, Sie nach Willich zu holen. Aber ich kann mir schon denken, wie er es geschafft hat: Indem er Ihnen mit der ihm eigenen Begeisterungsfähigkeit ein sehr buntes und kräftiges Bild von dem zukünftigen Glanz präsentiert hat, in dem LG Deutschland in ein paar Jahren dank Ihrer gemeinsamen Erfolge erstrahlen wird. Eine Aufwandsentschädigung bekommen Sie für Ihre Mühe sicher auch noch.

Beste Grüße

Damian Sicking

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