c't 18/2021
S. 84
Test & Beratung
Gamescom-Special: Spieletrends
Bild: Kölnmesse GmbH / gamescom 2019 / Thomas Klerx

Die neue Normalität

Die Gamescom öffnet ihre virtuellen Pforten

Die größte Spielemesse der Welt findet coronabedingt schon zum zweiten Mal nicht in Köln, sondern im Internet statt. Vom 25. bis 27. August 2021 erlaubt die Gamescom einen Blick auf die Trends der Spielebranche. Die wird zunehmend von der Politik gefördert – und zieht vielleicht selbst bald in die Cloud.

Von Daniel Ziegener

Wer einen Beleg für die Bedeutung der Gamescom sucht, braucht sich nur die Zahlen anzuschauen: Vor der Coronapandemie kamen 373.000 Besucherinnen und Besucher nach Köln, um sich Trailer anzuschauen, Demos anzuspielen und Fanartikel zu kaufen. Längst ist die Gamescom nicht mehr bloß Europas wichtigste Spielemesse, sondern bezeichnet sich selbst – zumindest der Besucherzahl nach – sogar als die weltweit größte. In diesem Jahr findet sie vom 25. bis 27. August 2021 coronabedingt erneut rein digital statt. Also werden sich auch diesmal keine Menschenmassen durch die Flure der Kölner Messehallen drängeln. Dafür warten neugierige Spielefans vor den heimischen Bildschirmen auf die Neuerungen der Branche, die per Livestream verkündet werden.

Nicht nur Fans haben die Bedeutung der Gamescom erkannt. In den vergangenen Jahren wurde die Messe immer wieder von einflussreichen Amtsträgern wie Angela Merkel, Dorothee Bär oder Andreas Scheuer eröffnet. Wie die Bundeskanzlerin selbst bereits 2017 sagte: „Computer- und Videospiele sind als Kulturgut, als Innovationsmotor und als Wirtschaftsfaktor von allergrößter Bedeutung“, auch für die Politik. Die Branche hat sich vom gerade hierzulande lange belächelten Nischenthema – man erinnere sich nur an die Killerspieldebatte am Ende der 2000er-Jahre – zu einer stetig wachsenden Unterhaltungsindustrie entwickelt.

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